Skip to main content

Jod-Sole-Therme bereitet sich auf den Neustart vor

  • Subtitle: Bad Bevensen.

Von Michael Michalzik

Bad Bevensen. Als habe die Anlage den Atem angehalten: Eine fast gespenstische Ruhe liegt über weiten Teilen der Jod-Sole-Therme im Bad Bevenser Kurpark. Seit Monaten hat kein Gast das Gesundheitsbad betreten. Am 7. März könnte es verhalten wieder losgehen – sollten die Inzidenz-Zahlen weiter sinken. Wenn die Türen der Therme wieder öffnen dürfen, liegen dennoch äußerst betriebsame Monate hinter Torsten Krier, dem Geschäftsführer der Kurgesellschaft Bevensen, und seinem Team: „Als ich 2018 hier angefangen habe, hatte ich bereits ein Konzept. Und das setzen wir jetzt nach und nach um.“

Teils hätten die Elemente der Therme optisch nicht gut zusammengepasst. Auch die Funktionalität konnte noch verbessert werden. So erwartet die Gäste künftig ein völlig neuer Eingangsbereich: „Früher war die Therme mit dem alten Kurhaus verbunden. Aber in den vergangenen Jahren kamen die Gäste mehr oder minder über einen Seiteneingang zu uns.“ Kein Zustand für eine Anlage, die in normalen Zeiten mehr als 250.000 Besucher im Jahr empfängt: „Es wird künftig einen ordentlichen Eingang mit einer klar erkennbaren Fassade geben.“ Mit den Erneuerungsmaßnahmen werden Kassen- und Beratungsbereich deutlich voneinander getrennt sein, um die Privatsphäre der Gäste besser zu schützen. Auch der 1000 Quadratmeter große Saunabereich wird sich modern und im aktuellen Gewand präsentieren. Die Außensauna entsteht komplett neu. Der Gastronomiebereich wird ebenfalls umgebaut. 2022 dann soll das Freibecken angegangen werden, das bereits 25 Jahre zählt.

Arbeiten, die nach Einschätzung des Geschäftsführers unabdingbar sind: „Die Gäste können vergleichen. Gefragt sind Qualität, Nachhaltigkeit und Sauberkeit. Für die Besucher muss der Aufenthalt wie ein Kurzurlaub sein. Und das bieten wir hier in der Jod-Sole-Therme.“ Es gehe um jeden einzelnen Gast: „Dazu muss man sich natürlich ein bisschen verbiegen und über den Tellerrand schauen, was die anderen so machen. Unsere Gäste sind mobil, sie können auch andere Standorte in Deutschland erreichen: Man geht dahin, wo man sich wohlfühlt.“ Wobei Bad Bevensen in dieser Hinsicht viel zu bieten habe: „Hier findet man Ruhe und Erholung, das passt einfach. Ich habe, seit ich hier arbeite, unglaublich tolle Leute in dieser Stadt kennengelernt, die tolle Arbeit leisten.“

Luft nach oben gibt es natürlich immer noch: Torsten Krier sieht ebenso wie Stadtdirektor Martin Feller den steigenden Bedarf an Stellplätzen für Wohnmobile, weil diese Art von Urlaub gerade in Corona-Zeiten als besonders sicher gilt. Das in Diskussion stehende Hotel direkt an der Therme „wäre natürlich toll“. Es wäre ein weiterer wichtiger Baustein, der der weiteren Entwicklung extrem weiterhelfen würde: „So etwas hätte enorme Strahlkraft.“

In der Therme selbst ist es in vielen Trakten derzeit „fast schon gespenstisch“: „So eine Anlage ist für Menschen gemacht. Die Therme schreit förmlich nach Gästen.“ Seit dem 3. November sind sie dort im zweiten Lockdown. Viele Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Aber die Technik muss weiter bedient werden – mit den entsprechenden Kosten: „Wirtschaftlich sind solche Standzeiten für ein Bad ein Desaster.“ Denn manche Ablagen können einfach nicht abgeschaltet werden. Sie laufen zum Teil seit zwei Jahrzehnten durch. Niemand kann abschätzen, was passieren würden, wenn man den Aus-Schalter drücken würde. Die Therme läuft derzeit auf der niedrigsten möglichen Leistungsstufe. Wenn es im März wieder losgehen kann, wird das Technik-Team mehrere Tage brauchen, um die Anlage vorsichtig wieder hochzufahren. Aber, so Torsten Krier: „Wir freuen uns da richtig drauf!“

Fotos (Kurgesellschaft Bevensen): In normalen Zeiten werden mehr als 250.000 Gäste pro Jahr gezählt. Geschäftsführer Torsten Krier freut sich darauf, die modernisierte Therme den Gästen präsentieren zu können.