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"Immer alles kritisieren, ohne Lösungen anzubieten – das ist mir zu einfach"

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Mit Nicole Haase ist eine Uelzenerin zur Landesvorsitzenden der Schüler Union Niedersachsen gewählt worden. Im Interview mit den Uelzener Nachrichten spricht die 18-Jährige über ihre Gründe, sich politisch zu engagieren, und gibt einen Ausblick auf ihre weiteren Ziele.

Frau Haase, wann haben Sie sich entschieden, sich politisch zu engagieren? Was waren die Gründe?

Nicole Haase: In der 8. Klasse habe ich das Fach Politik/Wirtschaft in der Schule bekommen. Es war sofort mein Lieblingsfach! Besonders die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen fand ich dabei spannend. Immer alles kritisieren, ohne Lösungen anzubieten – das ist mir zu einfach. Das hat mein Interesse an Parteiarbeit geweckt. Nur hier werden Lösungsmöglichkeiten über Einzelinteressen hinweg und in Absprache mit verschiedenen Bürgergruppen entwickelt. Nur meckern kann jeder! Das Ruder selbst in die Hand nehmen und aktiv zu gestalten, das ist immer wieder aufs Neue schwierig. Ich glaube, das macht den Reiz aber auch aus. Mit 14 bin ich aus Dannenberg nach Uelzen gezogen und habe es als Chance und Möglichkeit gesehen, mit einem neuen Hobby anzufangen. Andere politische Jugendorganisationen reden immer davon, ganze Systeme zu verändern. Dabei kommt leider nur nie etwas bei raus. Einzig die Junge Union (JU) sagte mir: Wir wollen auch die Welt verbessern, aber deswegen fangen wir in Uelzen mit den Problemen vor Ort an. Da war klar, das ist meine Partei. Weil ich mit 14 noch sehr jung bei der JU war, habe ich mich zunächst in der Unterorganisation der Jungen Union, der Schüler Union (SU), engagiert. Dort konnte ich mit gleichaltrigen, politisch interessierten Schülern gelebte Politik kennenlernen. Wir organisieren unter anderem informative Vorträge und Rhetorikseminare, haben Diskussionsrunden mit Schulpolitikern oder unternehmen gemeinsame Ausfahrten: informieren, diskutieren, fordern und umsetzen. Mit 15 wurde ich dann das erste Mal in den Landesvorstand der SU gewählt.

Welche Aufgaben kommen nun auf Sie zu?

Nicole Haase: Neben der Führung und Koordination des Landesvorstandes bin ich für die Repräsentation der  Schüler Union nach außen zuständig. Ich werde die Ehre erhalten, in den Landesvorstand der CDU und JU kooptiert zu werden. Mit 18 bin ich das jüngste Mitglied dort. In erster Linie geht es dabei natürlich um die Interessensartikulation der Schüler gegenüber unserer Mutterpartei. Aber auch auf Veranstaltungen, wie beispielsweise bei denen der Lehrergewerkschaft, werde ich die Chance nutzen und mit vielen unterschiedlichen Bildungsakteuren in den Austausch treten. Außerdem werde ich mit meinem Landesvorstand bildungspolitische Schwerpunktthemen für meine Amtszeit festlegen. Im nächsten Jahr wird es um die Leitfrage „Was muss Schule leisten? – Prävention und Berufsorientierung“ gehen.

Ist es nicht schwierig, diese Aufgaben zeitlich mit der Schule zu vereinbaren?

Nicole Haase: Abitur, mein Freund, Freunde, Politik und Social Media – was meine zweite große Leidenschaft ist: Ja, es Bedarf eines sehr guten Zeitmanagements. Ich versuche beispielsweise meine Hobbys miteinander zu kombinieren. Gerade in der Corona-Zeit finden viele politische Debatten digital statt. Während andere Jugendliche in meinem Alter Computer spielen oder reiten, beschäftige ich mich gerne mit meinen parteipolitischen Aufgaben. Ich freue mich auf coole Seminare am Wochenende, wobei natürlich auch die Party nicht zu kurz kommt – selbstverständlich nicht in Corona-Zeiten.

Worauf freuen Sie sich an Ihrem neuen Amt besonders?

Nicole Haase: Vorsitzende der Schüler Union zu sein, ist natürlich eine persönliche Herausforderung. Ich sehe es aber auch als große Chance, mehr Verantwortung zu übernehmen und sich mit einer Vielzahl von Menschen auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen zu vernetzen. Durch jede Person, die man kennenlernt, und jede Veranstaltung, die man besucht, erweitert sich der persönliche Horizont. Neben dieser persönlichen Weiterentwicklung freue ich mich natürlich darauf, nun im bildungspolitischen Niedersachsen das zu machen, was ich vor fünf Jahren in Uelzen begonnen habe: Probleme angehen, Lösungen entwickeln und Ideen umsetzen!

Wollen Sie sich auch über das neue Amt hinaus politisch engagieren? Welche Ziele haben Sie sich da selbst gesetzt?

Nicole Haase: Ich bin bereits jetzt Ortsvorsitzende der CDU Oldenstadt und habe auch weiterhin vor, mich in der CDU und JU zu engagieren. Trotz der ehrenamtlichen Aufgabe in Hannover hängt mein Herz am kommunalpolitischen Engagement. Da blühe ich komplett auf! Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, dieses Jahr bei den Kommunalwahlen für ein Amt zu kandidieren. Michael Michalzik

Foto: privat