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Landkreis Uelzen

EU-Parlamentarier Bernd Lange (SPD) zu Besuch im Landkreis Uelzen: Für den direkten Draht nach Brüssel

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Von Michael Michalzik

Uelzen/Landkreis. 1994 zog Bernd Lange erstmals als Abgeordneter ins Europaparlament ein. Der Vorsitzende des EU-Handelsausschusses steht für die SPD auf Platz 4 der deutschlandweiten Liste. Am Freitag machte der Experte für Handels-, Wirtschafts- und Umweltthemen Station in Uelzen: In der Woltersburger Mühle überzeugte er sich davon, wie EU-Fördermittel sinnvoll investiert werden. Hausherr Gerard Minnaard sprach unter anderem die Jugendwerkstatt der Woltersburger Mühle an. Lange: „Angesichts des Fachkräftemangels ist es besonders wichtig, Menschen in Arbeit zu bringen.“

Vor der Europawahl am 9. Juni liegt dem Sozialdemokraten vor allem am Herzen, den Menschen in seinem Wahlbereich, der sich von Harburg bis Göttingen erstreckt, nahezubringen, was in Brüssel alles getan wird.

Auch für den Uelzener SPD-Landtagsabgeordneten Jan Henner Putzier ein wichtiges Anliegen: „Wir hatten vor Putins Angriffskrieg auf die Ukraine jahrzehntelang Frieden in Europa, die Wirtschaft hat sich dank der EU auch in Deutschland stark entwickelt, man begegnet Menschen aus anderen Nationen viel einfacher. Durch Europa ist es eine andere Welt geworden.“

Der von der „AfD“ propagierten EU-Feindlichkeit müsse man in der politischen Diskussion mit Fakten begegnen, sagt Lange: „Natürlich gibt es bei den Menschen Unsicherheiten, etwa wegen der Energiepreise oder der Zukunft von Arbeitsplätzen.“ Mit nach Brüssel hat Lange als besonders positives Beispiel den Niedersächsischen Weg genommen, bei dem Regierung, Landwirtschaft und Umweltverbände zum Wohl aller an einem Strang ziehen.

Die Uelzener SPD will im Europawahlkampf verstärkt auf den direkten Draht setzen: „Wir müssen die Menschen vor Ort erreichen“, sagt Lange. Putzier: „Es wird viele Infostände geben, aber auch die klassischen Hausbesuche.“

Generell seit es manchmal überraschend, so Lange und Putzier, wie oft Bürger den direkten Draht nach Brüssel suchten – meist mit ganz konkreten Fragen und Vorschlägen. Aber auch vor Ort sei es Aufgabe der Politik, entsprechende Anfragen an die EU-Parlamentarier weiterzuleiten.

Viel Zeit wird Bernd Lange also in den kommenden Wochen nicht für sein geliebtes Hobby bleiben, das Schrauben. Ein Hanomag „Autobahn“ („In Hannover gebaut!“) steht ebenso in seiner Garage wie eine BMW Baujahr 1955 und eine leistungsstarke BMW 1200RS: „Früher waren wir oft mit Peter Struck unterwegs“, erinnert sich Lange an den verstorbenen früheren Verteidigungsminister und begeisterten Motorradfahrer: „Wir waren in Colorado und auch in Schottland.“

Foto (Michalzik): Gerard Minnaard, Bernd Lange, Jan Henner Putzier (von links)