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Bad Bevensen: Heute im Bauausschuss - „Am Klaubusch“: Wohnen und Tourismus auf zehn Hektar Fläche

  • Subtitle: Bad Bevensen

Von Michael Michalzik

Bad Bevensen. Es soll der ganz große Wurf für Bad Bevensen werden - und vermutlich die letzte Chance für die Kurstadt, hektarweise zusammenhängende Flächen für die weitere Entwicklung auszuweisen: Der am Mühlenweg und der Straße Am Klaubusch gelegene Entwicklungsbereich „Am Klaubusch“ umfasst die Areale des einstigen Hamburger Feriendorfs und der lange leerstehenden Diabetesklinik. Zusammengefasst ist von 360 Wohneinheiten sowie 300 Betten in Ferienhäusern die Rede. Drei Investoren wollen auf der zehn Hektar großen Fläche einsteigen:

1. Bauvorhaben Ebel (Norden)

Im Südosten des Teilbereiches ist die Errichtung eines Seniorenzentrums geplant. Im Westen des Teilbereichs sind 42 freistehende, eingeschossige Ferienhäuser vorgesehen. Das benachbarte Hotel „Fährhaus“ soll sich um ein dreigeschossiges Gästehaus erweitern können. Ebenfalls in den Entwürfen der Planer vorgesehen: altersgerechtes Wohnen, Gesundheitsbereich und Wohnungen für Mitarbeiter.

2. Wohnprojekt Thieme (Mitte)

Die zwei- bis viergeschossige Bebauung soll um einen zentralen Quartiersplatz angeordnet werden. Nach Süden sind vier Punkthäuser angeordnet. Bis zu  250 Wohneinheiten.

3. Wohnprojekt der Ilmenau Immobilien GmbH (Süden)

Über eine U-förmige Straße (Mischfläche) werden sechs Baukörper mit insgesamt maximal 109 Wohnungen erschlossen. Fünf der Baukörper sind dreigeschossig zzgl. ausgebautem Dachgeschoss und jeweils maximal 18 Wohneinheiten. Ein zum Wald ausgerichteter Baukörper ist viergeschossig zzgl. ausgebautem Dachgeschoss mit maximal 19 Wohneinheiten vorgesehen. Zwei der Baukörper sind mit Tiefgaragen unterbaut.

Die Stadt Bad Bevensen hat das Büro „Ackers Morse Städtebau“ um eine gutachterliche Stellungnahme gebeten. Das Braunschweiger Unternehmen hält fest:

„Der Tourismus ist ein bedeutendes Standbein für die Stadt Bad Bevensen und wird dies auch zukünftig sein… Die deutliche Schwerpunktsetzung im Bereich Wohnen im mittleren und südlichen Teilbereich ist daher grundsätzlich kritisch zu hinterfragen. Der mittlere Teilbereich ist ein, wenn nicht sogar das letzte Flächenpotenzial für eine neue touristische Ansiedlung, z.B. eines Hotels…Im Sinne einer positiven Entwicklung des Tourismusstandortes Bad Bevensen ist die Nutzungsänderung von einem Sondergebiet in ein Allgemeines Wohngebiet sorgfältig abzuwägen.“

Die Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover, hat ein verkehrliches Gutachten erstellt und kommt zu der Einschätzung:

„Als Ergebnis der Verkehrsuntersuchung ist festzuhalten, dass das Verkehrsaufkommen in der Straße Zur Amtsheide deutlich ansteigen wird, wenn die drei Gebiete wie geplant erschlossen werden. Die zu erwartenden Belastungen können vom angrenzenden Straßennetz noch verträglich aufgenommen werden, wenn das Geschwindigkeitsniveau niedrig bleibt.“

Bei der öffentlichen Auslegung der Pläne gab es Kritik am vorgesehenen Entwässerungssystem, unter anderem von Seiten des Abwasserzweckverbandes Uelzen. Der Landkreis Uelzen hat Bedenken hinsichtlich des Bodenschutzes geäußert.

Entsprechend wird der Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt der Stadt Bad Bevensen heute in seiner Sitzung (Ratssaal Bad Bevensen, 16.30 Uhr) über eine Neuauslegung der Pläne samt eingeflossener Änderungen sowie über die erstellten Gutachten beraten.

Grafik: Stadt Bad Bevensen