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„Wir planen alle Veranstaltungen für 2021“

  • Subtitle: Bad Bevensen.

Bad Bevensen. Es hatte alles so gut angefangen: Mit Start des Veranstaltungsjahres 2020 legte die Bad Bevensen Marketing GmbH (BBM) die besten Zahlen seit 2013 vor. Doch dann kam Corona und mit der Pandemie auch der Lockdown für die Kurstadt. Was tut man in dieser Situation, wenn eine Stadt so stark auf Urlauber, Tagesgäste und Patienten und damit auf ein ansprechendes Veranstaltungsprogramm ausgelegt ist wie Bad Bevensen? „Es hat keinen Sinn, sich zu fragen, was gewesen wäre, wenn alles normal weitergelaufen wäre“, sagt BBM-Geschäftsführer Gerhard Kreutz. Sinnlos, sich zu ärgern, weil auch während der zwischenzeitlichen Lockerungen statt 470 dennoch nur noch 100 Besucher in den großen Saal des Kurhauses durften, dass die beliebten Ausflugsfahrten wegfielen, weil die Busse nur noch halb besetzt werden durften: „2020 können wir abhaken, aber wir haben viel gelernt.“

Denn Kreutz und sein Team haben, meist im Home Office, keineswegs eine ruhige Kugel geschoben, sondern neue Konzepte entwickelt, um das Beste aus der Situation zu machen. So entstand unter anderem die Idee, die Kurparknächte zu einem Parcours mit einzelnen Stationen zu machen. Die Umsetzung im vorigen Sommer kam so gut an, dass die BBM daran festhalten will. Dabei denkt die Marketing GmbH nicht nur an die Gäste, sondern auch an die Künstler und Schausteller: „Kein Kartoffelfest, kein Weihnachtsmarkt im vorigen Jahr. Das war schade, aber notwendig. Dennoch haben wir wenigstens einigen Standbetreibern die Möglichkeit gegeben, im Kurpark zu verkaufen, damit es zumindest etwas Umsatz gibt.“

Kreutz: „Angesichts einer solchen Situation überdenkt man die Dinge. Es muss nicht immer alles mehr und größer werden. Darum geht es momentan nicht. In naher Zukunft werden wieder Veranstaltungen stattfinden. Die Impfungen laufen, und irgendwann gibt es wieder eine Sonne am Horizont. Wir müssen jetzt schauen, was wir machen und wie.“ Das bedeutet für die BBM die Herausforderung, seit Wochen voll in den Planungen zu stecken, ohne wissen zu können, was ab wann wieder möglich ist: „Wir planen alle unsere Veranstaltungen, etwa das Weinfest im Mai.“ Aber die Vorgehensweise ist anders: Jetzt werden erst einmal die Rahmenkonzepte für die vielen Bad Bevenser Veranstaltungen erstellt. Je nachdem, was dann wieder zulässig ist, werden einzelne Elemente kurzfristig dazugebucht: „Natürlich planen wir für 2021 unser Stadtfest. Aber erst einmal ohne Bühnen. Wenn es dann soweit ist und die Möglichkeit besteht, kriegen wir das immer noch kurzfristig hin.“ Auch „Fünf Jahre Kurhaus“ steht für Juni fest im Terminkalender.

Da helfen die jahrelange Erfahrung des Teams und die guten Kontakte zu Beschickern und Künstlern: „Wir sind so routiniert, dass wir wissen, was wir zuerst zu tun haben.“ Hilfreich, so Kreutz, ist auch die Tatsache, dass seine Mannschaft so flexibel ist und mit Feuereifer daran arbeitet, dass Bad Bevensen wieder ein Veranstaltungs-Programm hat. Und wenn ein Event aufgrund der aktuellen Lage abgesagt werden müsse, sei das keine Schande: „Wir können trotzdem in den Spiegel schauen und uns sagen: Wir haben das Möglichste getan.“

„Wir mussten voriges Jahr während der Lockerung flexibel reagieren, teilweise mehrfach verschieben und auf Sitzplatzreservierungen verzichten“, sagt Jan Brötzmann vom Event-Team der BBM. Dennoch habe es für die gut durchdachten Hygiene-Konzepte und die Umsetzung viel Lob von den Besuchern gegeben. Auch dieses Jahr stehen wieder viele Künstler auf der Bad Bevenser Veranstaltungsliste, unter anderem Hans Werner Olm, die Jungen Zillertaler, Desimo oder die Danceperados of Ireland. Man kennt sich zum Teil seit vielen Jahren, weswegen es auch fast nie ein Problem ist, wenn ein Termin verschoben werden muss. Kreutz: „Wir wollen auf jeden Fall unseren Beitrag leisten, damit die Kunst-Szene erhalten bleibt.“ Brötzmann: „Wir haben allen Künstlern gesagt: ‚Das holen wir nach!‘. Bei uns gibt es im Team eine Sehnsucht nach den Veranstaltungen. Das Feedback der Gäste fehlt uns.“

Grundsätzlich ist Gerhard Kreutz überzeugt, hat Bad Bevensen erhebliche strukturelle Vorteile in diesen Zeiten hat: „Dicht an dicht – das will ja keiner mehr.“ Die weitläufige Natur, der große Kurpark, all dies seien jetzt besonders wichtige Attribute: „Wir haben keinen Massentourismus. Es gibt kleine Häuser und kleine Veranstaltungen. Die Gäste fühlen sich bei uns sicher, das sieht man an den Top-Rezensionen.“ Michael Michalzik

Foto (BBM): Gerhard Kreutz, Geschäftsführer der Bad Bevensen Marketing.