Mehr als 220 unbesetzte Ausbildungsstellen im Landkreis Uelzen
Uelzen. Seit Oktober meldeten Unternehmen in Hansestadt und Landkreis Uelzen 615 Ausbildungsstellen. Mit Stand Juli waren noch 222 unbesetzt. Gleichzeitig verzeichnete die Arbeitsagentur in Uelzen 636 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle. Von ihnen waren im Juli noch 137 unversorgt.
„Viele junge Menschen sehen mit Freude und einer Prise Aufregung ihrem neuen Lebensabschnitt entgegen. Sie haben einen Ausbildungsvertrag zum 1. August oder zum 1. September in der Tasche“, berichtet Sven Rodewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Jedoch auch denjenigen, die noch nicht wissen, wie es weitergeht, macht der Agenturchef Mut, denn in den kommenden Wochen wird sich noch viel auf dem Ausbildungsmarkt bewegen. „Es gibt jedes Jahr Stellen, die nicht angetreten werden und Ausbildungsverträge, die während der Probezeit gelöst werden. Es lohnt sich für Ausbildungsplatzsuchende also durchaus, weiter dran zu bleiben und den Kontakt zur Berufsberatung zu halten“, führt der Ausbildungsmarktexperte aus.
Gleichzeitig kann die Berufsberatung Alternativen zum Wunschberuf aufzeigen, denn das Angebot an Ausbildungsstellen der Unternehmen und Berufswünschen der Jugendlichen ist nicht deckungsgleich. Gemeinsam mit den Beratungsfachkräften entdecken junge Menschen, welche Berufe noch zu ihren Talenten und Fähigkeiten passen.
Die Gründe, warum Stellen unbesetzt und gleichzeitig Jugendliche noch unversorgt sind, sind vielfältig. Viele Stolpersteine können jedoch mit Hilfe der Berufsberatung aus dem Weg geräumt werden.
Einer der Gründe, warum Ausbildungsstellen und Bewerbende nicht zueinander finden, liegt in der regionalen Mobilität, denn nicht immer ist der Ausbildungsort erreichbar. Eine Lösung können der Mobilitätszuschuss oder die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) sein. Beides sind finanzielle Leistungen, die Jugendliche beantragen können. Zuvor sollte jedoch in jeden Fall der Kontakt zur Berufsberaterin oder zum Berufsberater erfolgen.
Mit der Assistierten Ausbildung (AsA) bieten die Agenturen für Arbeit eine weitere Unterstützungsleistung. So kann beispielsweise Stützunterricht erfolgen, wenn die Fachtheorie oder der Berufsschulunterricht die Schweißperlen auf die Stirn treiben und einen Ausbildungserfolg gefährden. Die AsA kann auch vom Ausbildungsbeginn an gewährt werden, wenn die Auszubildenden praktisches Talent und Engagement mitbringen, aber Unterstützung im theoretischen Teil benötigen.
Kontakt für Jugendliche:
Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 00
Internet: www.arbeitsagentur.de/bildung
Kontakt für Unternehmen:
Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 20
Internet: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/lueneburg-uelzen/unternehmen
Landkreis Uelzen (Stand Juli)
Symbolfoto: Adobe Stock/Grafik: Agentur für Arbeit