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Kultur

Premiere: Tage der Alten Musik in Medingen

 |  Kunst & Kultur

Medingen. Im August wird der Kulturverein Bad Bevensen e.V. Veranstalter einer besonderen

Premiere. Die Tage der Alten Musik Medingen, kurz: TAMM.

Pünktlich zur Heideblüte werden für TAMM an vier Tagen internationale Künstler

und Künstlerinnen für ein bedeutendes Klassik- Musikfestival in der Region

zusammengebracht. So klingt die Musik aus Barock bis Frühklassik in der

Heideregion.

Von Donnerstag, dem 17. bis Sonntag, den 20. August finden in der historischen

Kulisse des Kosters Medingen vier Abendkonzerte statt – am Nachmittag des 19.

August außerdem ein Lausch- und Mitmachkonzert für Kinder und Erwachsene.

Die Gäste können die Anlage und die Historie des Klosters bei Führungen

kennenlernen um im Anschluss bei sommerlicher Abendstimmung ausgewählte

regionale Spezialitäten in Bio-Qualität des Catering Service Feldfrisch und erlesene

Getränke der Vinothek Gutenberg genießen.

Konzeptentwickler und Künstlerischer Leiter von TAMM ist der renommierte

Flötist Prof. Peter Holtslag. Der Lebenslauf und die musikalischen Leistungen des

Niederländers beeindrucken: nach dem Studium in seiner Heimatstadt

Amsterdam, dass er mit Auszeichnung abschloss, spielte er weltweit Konzerte und

trat bei den führenden Festivals auf. Als Solist wie auch Ensemblemitglied wird

Holtslag von der internationalen Presse gefeiert. Über 40 CDs spielte er bei Major-

Labeln ein, produzierte für Rundfunkanstalten weltweit und unterrichtet an den

renommiertesten Hochschulen. Er lehrte an der Royal Academy of Music in

London, dessen Ehrenmitglied er seit 2013 ist und weiterhin als Gastprofessor

unterrichtet, sowie seit 1988 an der Hochschule für Musik und Theater in

Hamburg. An seinem neuen Wohnort Bad Bevensen möchte Peter Holtslag jungen

Musikern eine Bühne bieten und internationales Flair zur Kulturlandschaft

beitragen.

Die perfekte Bühne für sein Vorhaben fand Holtslag im Kloster Medingen, das er

für TAMM als Partner gewinnen konnte. Am Ufer das Ilmenau ist der

frühklassizistische Bau einer der wenigen noch bewohnten Heideklöster und den

teils noch aus dem Mittelalter stammenden Nebengebäuden, stimmungsvoller

Rahmen dieser musikalischen Zeitreise.

Neben dem Kulturverein, dem Kloster Medingen und der künstlerischen Leitung

Holtslag, ist die Bad Bevensen Marketing Unterstützer bei der Ausrichtung des

Großprojekts. „TAMM kann sich mit den großen Festivals messen. So hochkarätige

KünstlerInnen präsentieren zu können, ist ein absolutes Highlight.“ sagt Nicole

Bröckel, aus der Veranstaltungs Abteilung der BBM, die das Projekt für den

bevenser Kulturverein betreuen.

Auftakt des Festivals ist die feierliche Eröffnung am Donnerstag, den 17. August

um 18:00 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Holtslag „Über alte Musik“.

Zur Einstimmung beginnt ab 17:00 Uhr ein Empfang und wie an allen Abenden ein

kulinarisches Buffet. Das Ensembles Verità Baroque startet um 19:30 Uhr in der

Klosterkirche mit dem Eröffnungskonzert. Das Quartett spielt unter dem Titel „Carl

Philipp Emanuel Bach und Kollegen“ u.a. Werke von C. P. E. Bach, Schaffrath,

Goldberg, Quantz.

Für dieses Konzert zusammengefunden haben sich neben der Stammbesetzung

aus der sibirischen Flötistin Taya König-Tarasevich an der Traversflöte und dem

Mailänder Guglielmo Dandolo Marchesi an der Barockvioline auch sein Bruder, der

Cellist Bartolomeo Dandolo Marchesi, sowie der deutsche Alexander von Heißen

am Cembalo. International anerkannt ist der Zusammenschluss preisgekrönter

Solist*innen neben seiner historisch-authentischen Art des Musizierens für

innovative Herangehensweisen und kompromisslose Programmgestaltung.

Für das Auftaktkonzert interpretieren sie u.a. das Repertoire des „Hamburger

Bachs“ C. P. E. Bach, der Komponist zwischen Barock und Frühklassik und Sohn

Johann Sebastian Bachs war.

Am Freitag, den 18. August beginnt der Abend wieder mit einem Empfang und

Kulinarischem ab 17:30 Uhr im Klostergarten und ab 18:30 Uhr bietet das Duo

Cassandra barocke Klänge mit Schwung als Fringekonzert. Das Duo besteht aus der

portugiesischen Sopranistin und Geigerin Mariana Gomes und dem

brasilianischem Multiinstrumentalisten Adriano da Silva Trarbach am Barockcello.

Beide studieren an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Um 19:30 Uhr geht es in der Klosterkirche weiter mit einem Abend, der dem

dominierenden Tasteninstrument der Zeit zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert

gewidmet ist - dem Cembalo. Mit Interpretationen von Johann Sebastian Bach für

das Cembalo solo und obligato von Gabriel Smallwood. Der US-Amerikaner kann

bereits zwei abgeschlossene Musikstudien vorweisen: nach dem Klavierstudium in

Leipzig, absolvierte er im letzten Jahr erfolgreich die Masterprüfung für Cembalo

und Orgel in Hamburg. Seitdem studiert er weitere Tasteninstrumente des

Mittelalters und Renaissance an dem renommierten Institut Schola Cantorum

Basiliensis in Basel, das auf Forschung und Praxis Alter Musik spezialisiert ist. Die

Tschechin Michaela Koudelková begleitet ihn an diesem Abend mit der

Traversflöte. Die preisgekrönte Flötistin hat in Krakau das Studium der Blockflöte

bei Peter Holtslag abgeschlossen und macht gerade ihr Konzertexamen bei ihm in

Hamburg sowie ihren PhD an der Janáček-Akademie für Musik und Darstellende

Kunst Brünn. Sie konzertierte bereits durch ganz Europa und spielte auf den

größten Festivals, wie dem Festival Oude Muziek in Utrecht.

Der Samstag, 19. August startet um 16 Uhr mit einem Lausch- und

Mitmachkonzert in der besonderen Atmosphäre des mittelalterlichen

Brauhauses auf der rückliegenden Seite des Klosters. „Die chinesische Nachtigall“

ist Titel des Märchens von Hans Christian Andersen, dass die Gruppe Abalone

musikalisch aufbereitet. Ein Familienkonzert was zum Lauschen und Mitmachen

einlädt. Vorgetragen wird das Märchen von Martin Heckmann und Iris

Hammacher. Die Stimme Heckmanns dürfte der ein oder andere wiedererkennen:

Der Sprecher hat bereits Vertonungen für Werbung und Fernsehen gemacht und

Hörbücher eingesprochen. Er lässt das Märchen, das Andersen 1843 in Odense

schrieb, lebendig werden. Iris Hammacher begleitet die Geschichte auf

verschiedenen Blockflöten mit Klängen aus Barock bis Moderne. Die

Musiktherapeutin und Flötistin tritt bundesweit mit Familienkonzerten auf. Als

Duo Abalone haben sie dieses Stück zum Mitmachen exklusiv für TAMM

konzipiert. Das Publikum wird interaktiv in die Geschichte eingebunden: auch das

Mitbringen eigener Blockflöten ist erwünscht! Ein musikalischer Abend für

Teilnehmer*innen ab 6 Jahren.

Um 18 Uhr folgt der Empfang mit Kulinarischem im Vorhof des Klosters, wo die

Gäste unter schützenden Sonnensegeln kleine Köstlichkeiten und Getränke zu sich

nehmen können.

Das Abendkonzert beginnt um 19:30 Uhr in der Klosterkirche.

„sumer is icumen in“ – „der Sommer ist gekommen“ so der Titel des Abends, mit

passend dazu sommerlicher Blockflötenmusik des Boreas Quartett Bremen. Die

vier Musikerinnen lernten sich während ihres Studiums an der Hochschule der

Künste in Bremen kennen und treten seitdem gemeinsam auf. Als ein reines

Flötistinnen Ensemble, einem Consort, gewannen sie bereits zahlreiche

Wettbewerbe und konnten sich auch auf internationalen Bühnen einen Namen

machen. Die gemeinsam mit der Sopranistin und Barockmusikerin Dorothee

Mields produzierte CD „Basivi Codex“ wurde mit dem International Classical Music

Award ausgezeichnet. Das Boreas Quartett Bremen steht für das Eintauchen in

den reichen, satten Klang der Consort-Musik und verbindet diese mit

ausdruckstarken Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts. In der Presse

werden die vier Musikerinnen gelobt für ihre „klangsinnliche Meisterschaft“, ihre

„lebendige, große Ausdruckskraft, überragende Technik, perfekte Intonation und

unglaubliche Präzision im Zusammenspiel“. Jin-Ju Baek, Luise Manske, Julia Fritz

und Elisabeth Champollion spielen für dieses Sommerkonzert Werke von

Mittelalter bis Barock von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Alessandro

Poglietti, Tarquinio Merula u.a.

Der letzte Tag des Festivals beginnt mit Empfang und Kulinarischem ab 16 Uhr.

Unter dem Titel "Ricreatione d'Arcadia“ bietet das Vokal-Abschlusskonzert um 17

Uhr in der Klosterkirche das Bremer Ensemble Musica getutscht frühbarocke

Schäferidyllen. Musica getutscht ist auf Musik der Spätrenaissance und Frühbarock

(1550 - 1650) spezialisiert. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, diese 100 Jahre nicht

nur musikalisch möglichst historisch informiert wiederzugeben, sondern auch den

politischen, philosophischen und kunsthistorischen Rahmen der Zeit ihrem

Publikum zu vermitteln. So entstehen Konzerte, die bewegen, reflektieren und das

Publikum mit geschärftem Blick in die Realität zurückkehren lassen. Seit ihrer

Gründung 2020 in Bremen kann das Ensemble bereits auf Konzerte in den großen

Konzertsälen in Deutschland und Österreich zurückblicken und veröffentlicht im

Frühjahr 2023 ihre Debüt-CD „Madonna e Magdalena“ gemeinsam mit der

Sopranistin Pia Davila. Für das Abschlusskonzert der ersten Tage Alter Musik

Medingen haben sie Werke von u.a. Sigismondo d'India, Monteverdi und Luzzasco

Luzzaschi vorbereitet. Musica getutscht sind die beiden Sopranistinnen Erika

Tandiono und Cornelia Fahrion, der österreichische Kammermusiker und Dozent

Bernhard Reichel an der Theorbe und Julius Lorscheider am Cembalo.

An allen Tagen des Festivals können vor den Konzerten Klosterführungen gebucht werden.

Ein Shuttle zum Kloster vom Bevenser Hotelviertel, Kurhaus oder Bahnhof ist im Eintrittspreis inklusive.

Eintrittskarten für einzelne Konzerte sowie für das gesamte Festivalpaket inkl. mit

und ohne kulinarisches Angebot im Klostergarten gibt es im Vorverkauf in der

Tourist-Information im Kurhaus und am Bahnhof sowie bei allen

Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.bad-bevensen.de oder an der

Abendkasse.

Foto: Veranstalter