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Kultur

Kulturpreis des Landkreises Uelzen für Johannes Vogt-Krause

 |  Kunst & Kultur

Uelzen. Ehrung und Humor: „Oha!“ Dies war nach den Worten von Landrat Dr. Heiko Blume die erste Reaktion von Johannes Vogt-Krause, als er telefonisch erfuhr, dass er den Kulturpreis des Landkreises Uelzen erhalten wird: „Danach war Schweigen in der Leitung. Die hochemotionale Reaktion eines Hamburgers.“ Vogt-Krause, seit neun Jahren Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Kunst im Kreativen Speicher e.V., konterte während der Verleihung am Montag ebenso humorvoll, indem er zunächst einen Teil seiner Dankesrede verlas, die von Künstlicher Intelligenz per Computer erstellt worden war.  

Trotz vieler Schmunzler und lockerer Stimmung während der Feierstunde: Die Leistung von Vogt-Krause und seinem Team lässt sich auf harte Arbeit und eine erstaunliche Leistung herunterbrechen: Von 2015 bis 2022 gab es im Neuen Schauspielhaus an der Rosenmauer, das der Verein betreibt, 415 Veranstaltungen mit mehr als 20.000 Besuchern. Dabei wurden 250.000 Euro an Gagen ausgeschüttet. Johannes Vogt-Krause sagt von sich selbst, er sei nach dem Tod des legendären Kunstschaffenden Reinhard Schamuhn „in die Rolle des Vorsitzenden gedrängt worden“. Doch letztlich sei das gut so gewesen.   

Als Vereinsvorstand habe Johannes Vogt-Krause gemeinsam mit dem Vorstandsteam maßgeblich zur Etablierung des Neuen Schauspielhauses als wichtige Uelzener Kulturstätte beigetragen, betonte Landrat Dr. Heiko Blume in seiner Laudatio. „Ohne sein Organisationstalent und Herzblut würde der kulturellen Szene im Landkreis Uelzen ein Stück an Vielfalt und Qualität fehlen." Das Neue Schauspielhaus wird seit 2013 als Kleinkunsttheater betrieben.

Jährlich werden bis zu 60 Events im Neuen Schauspielhaus ausgerichtet. Das Veranstaltungsangebot ist breit gefächert – von Comedy über Zauberei bis hin zum Puppentheater. Darüber hinaus setzt sich der Verein unter Vogt-Krauses Vorsitz auch für kulturelle Projekte ein, wie beispielsweise für das Orgelprojekt „Wem Zeit wie Ewigkeit. Zeitgenössischer Jazz und improvisierte Musik im Kirchenraum“ von Janning Trumann. Auch die Vernetzung mit anderen Kulturpartnern ist ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens. Dazu zählt auch die Kooperation mit der Werner Bergengruen-Gesellschaft, die 2022 pandemiebedingt für ihre Literaturreihe auf das Neue Schauspielhaus als Veranstaltungsort ausgewichen ist.

Aufgrund der positiven Erfahrungen sollen künftig weitere Lesungen der Gesellschaft im Neuen Schauspielhaus stattfinden. „Dadurch zeigt sich, dass selbst in den bewegenden und herausfordernden Corona-Jahren Johannes Vogt-Krause und sein Verein den Blick stets nach vorne gerichtet haben“, so Dr. Blume. Diese schwierige Zeit wurde auch genutzt, um Fördermittel einzuholen und verschiedene Investitionen für das Schauspielhaus zu tätigen. Zum Beispiel wurde eine neue Bühnenlichttechnik und eine Getränkeausgabe angeschafft. Der Landrat bat nach seiner Rede den Preisträger auf die Bühne und überreichte ihm feierlich die Urkunde des Kulturpreises.

Vogt-Krause dankte seinen Unterstützern, den rund 146 Vereinsmitgliedern, dem Publikum und allen Menschen, „die ihr Herz ans Theater verloren haben“. Zudem betonte er auch die wertvolle Bedeutung des Theaters, welches den Menschen einen Raum für Begegnungen und den direkten Austausch gebe. Inspiriert von diesem Gedankengang ließen die anwesenden Gäste anschließend die Preisverleihung in entspannter Atmosphäre bei anregenden Gesprächen ausklingen.

Foto: Michalzik