Uelzen/Lüneburg. Wieder einmal können die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Uelzen stolz sein: Mit großer Unterstützung konnten über 230 Pakete in und um Uelzen für bedürftige Familien in der Ukraine eingesammelt werden. Sie standen an Samstagen an Supermärkten in Suderburg, Wrestedt, Bad Bodenteich und Uelzen.
Allein dort kamen fast 100 befüllte Kartons mit Mehl, Zucker, Nudeln, Reis, Speiseöl, Zahnbürsten und -pasta, Seifen, Multivitamintabletten Schokolade, Kekse und einem kleinen Kinderspielzeug zusammen. „Hier gehen die Menschen zum Einkaufen und geben uns dann einzelne Artikel oder auch einen ganzen Schwung ab,“ erzählt Nicole Klotz, Teamleiterin der Johanniter-Weihnachtstrucker in Uelzen. „Wir kommen mit ihnen ins Gespräch, sodass wir informieren können, was mit den gepackten Paketen für Menschen in Not zum Beispiel in der Ukraine passiert.“ Dieser Kontakt sei wichtig und die Gabe des kleinen Mitbringsels oder des gut gefüllten Kartons beziehe die Menschen mit ein: „Sie legen selbst Hand an und das berührt“, so Klotz weiter.
Auch Schülerinnen und Schüler des Herzog-Ernst-Gymnasiums (HEG) waren mit 53 Paketen dabei und an zwei weitere Grundschulen in Bad Bodenteich und Wieren wurde gesammelt. Das Rathaus in Uelzen war nicht nur Abgabestelle für Pakete, sondern auch Ort einer Packaktion am Tag des Ehrenamts: Bürgermeister Jürgen Markwardt, Unterstützer der ersten Stunde von den Johanniter-Weihnachtstruckern, und Landrat Dr. Heiko Blume wie auch Pastorin Iris Junge von der St. Marienkirche und Jan König sowie Markus Wilson-Zwilling von der Johanniter-Hilfsgemeinschaft packten tatkräftig mit an und waren sich einig, dass diese Aktion 2026 wieder stattfinden solle. Landrat Blume unterstrich die Bedeutung der Hilfsaktion, die langfristig unterstützt werden sollte, und hob die Leistung der ehrenamtlichen Arbeit angesichts der Belastungen der Menschen in der Ukraine hervor. Er brachte eine kleine süße Aufmerksamkeit für die ehrenamtlich Helfenden mit, die er Nicole Klotz übergab. Überzeugt ist auch Bürgermeister Markwardt: „Es ist wichtig zu teilen, auch wenn die Zeiten für viele hier bei uns nicht einfach sind, haben wir immer noch genug, um anderen zu helfen.“
Es mache die Johanniter in der Hansestadt stolz, dass so viele Menschen mitgemacht und sie ein so positives Echo erfahren haben. „Wir sagen danke für so viel Unterstützung und wünschen gesegnete und friedliche Weihnachten“, sagt Nicole Klotz. Dabei war es lange nicht klar, wie es mit den Johanniter-Weihnachtstruckern in Uelzen weitergehen sollte. Ehrenamtsleiter Michael Przybilla, „Mr. Weihnachtstrucker“ in Uelzen, war im Sommer tödlich verunglückt. Wolfgang Mohr übernahm die Leitung des Ehrenamts und Nicole Klotz machte sich daran, die Hilfsaktion mit dem Team in Uelzen zu stemmen.
Ihr Dank geht auch an die Johanniter-Hilfsgemeinschaft, die in Uelzen unterstützte, und in Lüneburg sogar eine eigene Packaktion im ehemaligen Residenz-Café durchführte. Unter der Regie von Ulrike Möckelmann kamen Ehrenamtliche der Hilfsgemeinschaft zusammen und verpackten Lebensmittel und Hygieneartikel in geübt schnellem Tempo – mit einigen weiteren Spenden waren es am Ende 52 Pakete. Nicht nur Geld spenden, sondern selbst Hand anlegen, das war der Tenor in Lüneburg im Café, das die Johanniter-Unfall-Hilfe für diesen Anlass wieder öffnete. Das Areal der ehemaligen Seniorenresidenz an der Neuen Sülze, zu dem auch das Café gehört, soll in den nächsten Jahren in ein „Wohnen mit Service“ umgebaut werden.
Im gesamten Regionalverband Harz-Heide sind knapp 1.900 Pakete gepackt und gesammelt worden. Diese gehen am frühen Morgen des zweiten Weihnachtstags auf die Reise: Der ehrenamtlich besetzte Hilfskonvoi des Landesverbands Niedersachsen/Bremen bricht Richtung Bistritz/Rumänien auf. Die drei Trucks mit Begleitfahrzeugen, beladen mit fast 5.000 Paketen, erreicht das große Logistikzentrum bei Bistritz voraussichtlich am Abend des 27. Dezembers. Dort werden die Pakete umgelagert. Die Konvoi-Fahrerinnen und -fahrer werden auch vor Ort ein paar Pakete an bedürftige Familien übergeben, bevor sie am 29. Dezember die Rückreise antreten und hoffentlich am Tag vor Silvester wohlbehalten zu ihren Familien zurückkehren.
Der Johanniter-Weihnachtstrucker
Bei dieser alljährlichen bundesweiten Hilfsaktion der Johanniter werden Pakete mit einem fest definierten Inhalt gesammelt und mit einem Hilfskonvoi zwischen Weihnachten und Neujahr in die armen Regionen Osteuropas gebracht werden. Die Pakete enthalten Lebensmittel, mit denen eine vierköpfige Familie eine Woche auskommt. Die meisten Pakete, die in Niedersachsen gesammelt werden, werden über das Deutsch-Ukrainische Forum in die Ukraine geschickt. Beteiligt sind Johanniter-Verbände aus ganz Deutschland, darunter auch die Johanniter aus Braunschweig, Celle, Lüneburg, Salzgitter und Uelzen.
Nicht nur mit Päckchen, auch mit Spenden können Hilfswillige dem Weihnachtstrucker helfen und den Transport der Pakete oder die Koordination des Projektes unterstützen. Spenden sind möglich über folgendes Konto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; IBAN: DE89 3702 0500 0004 3030 02; BIC: BFSWDE33XXX; Stichwort: Weihnachtstrucker.
Weitere Informationen zur Aktion sowie die Möglichkeit, online Pakete zu packen, gibt es auf www.johanniter.de/weihnachtstrucker, auf der Facebook-Fanseite www.facebook.com/JohanniterWeihnachtstrucker oder auch auf Instagram www.instagram.com/johanniter_weihnachtstrucker.
Foto: Johanniter