Corana macht zu schaffen: Finanzielle Hilfe für die Jod-Sole-Therme beschlossen
- Subtitle: Bad Bevensen
Von Michael Michalzik
Bad Bevensen. Die Corona-Situation trifft vor allem den Tourismus immer noch mit voller Härte. Da ist auch die Jod-Sole-Therme in Bad Bevensen nicht ausgenommen: Ende März dieses Jahres hatte Geschäftsführer Torsten Krier die Alarmglocke geläutet und die Gesellschafter der KurGmbH um finanzielle Hilfe gebeten. Aufgrund der coronabedingten, immer noch andauernden Schließung der Jod-Sole-Therme und des Bistros sei die Zahlungsfähigkeit der Kur-Servicegesellschaft Bad Bevensen GmbH nicht mehr gesichert. Die Kur-Servicegesellschaft ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der KurGmbH und betreibt in der Therme sowohl das Bistro als auch die Reinigung. Derzeit entstehen jeden Monat Verluste von 15.000 Euro. Insgesamt erbittet die Kur-Servicegesellschaft von ihren Gesellschaftern 150.000 Euro, um die weitere Zahlungsfähigkeit zu sichern.
Die Stadt Bad Bevensen ist als Gesellschafterin mit 42 Prozent beteiligt, ihr Anteil an der Hilfszahlung würde sich folglich auf 63.000 Euro belaufen, die außerplanmäßig bereitgestellt werden müssten. Ein Thema, mit dem der Rat der Stadt sich während seiner, auch online übertragenen, Sitzung unter Leitung von Bürgermeisterin Gabriele Meyeram Donnerstag zu befassen hatte. Keine Frage für Bündnis 90/Die Grünen: „Wir tragen das mit, dadurch werden Arbeitsplätze gesichert“, betonte erste stellvertretende Bürgermeisterin Katja Schaefer-Andrae.
Das sah Ratsherr Hans-Bernd Kaufmann (BfB) grundsätzlich anders: Nicht nur, dass seine Fraktion von Anfang an gegen die Gründung der Kur-Servicegesellschaft gewesen sei. Es sei auch ein Fehler von Therme-Geschäftsführer Torsten Krier gewesen, die Reinigung von externer Firma auf eigene, im Haus erbrachte Dienstleistung umzustellen: „Jetzt müssen Leistungen erbracht werden, die nicht hätten erbracht werden müssen. Jetzt muss der Steuerzahler nachschießen.“ Das wäre nicht passiert, wenn es bei einer externen Reinigungsfirma geblieben wäre.
Stadtdirektor Martin Feller wandte ein: „Andere Firmen hätten jetzt auch finanzielle Hilfe gebraucht, die auch der Steuerzahler hätte tragen müssen.“ Kaufmann konterte: „Hier ist jetzt aber der Bad Bevenser Steuerzahler gefragt.“ Für Sönke Strampe (CDU) keine Frage: „Wir stimmen für die Unterstützung. Wir müssen in diesen problematischen Zeiten zusammenstehen.“ Torsten Kriers Entscheidung sei gut gewesen – und man habe die Corona-Krise nicht absehen können. Kaufmann hielt erneut gegen: „Mir kommen gleich die Tränen. Das hat mit Corona nichts zu tun.“
„Niemand konnte Corona ahnen. Es ist fantastisch, dass wir eine breite Mehrheit haben, um den Antrag zu unterstützen“, hielt Michael Chales de Beaulieu (SPD) für seine Fraktion fest.
Bei einer Gegenstimme sprach sich der Rat für die Unterstützung für die Therme aus.
Foto (Jod-Sole-Therme): Die Jod-Sole-Therme Bad Bevensen ist durch die Corona-Krise in eine schwierige finanzielle Situation greaten.