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Streit um Rathaus Ebstorf – Hauschild: „Kein Beschluss zum Abriss“ – Feller kontert – Infoveranstaltung Ende Juni

  • Subtitle: Ebstorf

Von Michael Michalzik

Ebstorf. Der Streit um das Ebstorfer Rathaus geht weiter: Hans Peter Hauschild, SPD-Fraktionsvorsitzender und ehrenamtlicher Gemeindedirektor in Ebstorf, betont: „Es wurde bisher in keinem Gremium der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf ein Beschluss zum Abriss des Rathauses in Ebstorf gefasst, auch wenn das von einigen Personen wiederholt fälschlich behauptet wurde und wird.“

Samtgemeindebürgermeister Martin Feller weist im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten auf einen Beschluss des Samtgemeindeausschusses vom 14. Mai 2020 hin. Damals, so das Protokoll, habe das Gremium beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, eine Neubaulösung für Ebstorf zu planen sowie eine Verlegung des dort bislang ansässigen Verwaltungsbereichs 2, Finanzen, nach Bad Bevensen voranzutreiben. Außerdem wurden finanzielle Sperrvermerke aufgehoben, um die weitere Planung zu ermöglichen. Für Feller eine klare Sache – der Beschluss bedeute, nicht am alten Ebstorfer Rathaus festzuhalten.

Hauschild: „Der Beschluss vom Mai 2020 beauftragt die Verwaltung mit Planungen. Für diese Planungen wurden später im Haushalt 2021 der Samtgemeinde weitere Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt, freigegeben sind davon 50.000 Euro für Planungen in Bad Bevensen, mittlerweile teilweise verwendet, und 50.000 Euro für Planungen in Ebstorf, über eine Verwendung ist bisher nichts bekannt geworden.“

Die ständige Intention sei es gewesen, die vorgestellte teure Komplettsanierung in Ebstorf durch finanziell günstigere Lösungen zu umgehen: „Erst jetzt mit der Vorstellung einer mit Kosten hinterlegten und damit belastbaren Planung für einen Anbau in Bad Bevensen stellt sich heraus, dass eine aktuell notwendige Reparatur der Elektrik im Rathaus Ebstorf mit folgenden weiteren Sanierungsmaßnahmen wirtschaftlicher erscheinen, als die weitere Verfolgung von Neubauplänen.“

Ebstorfs Bürgermeister Heiko Senking hatte gegenüber den Uelzener Nachrichten Unverständnis für das jetzige Contra der Samtgemeinderatsfraktionen von SPD sowie CDU/FDP ausgedrückt. Auch er hält den Bau aus den 70-er Jahren für nicht mehr sanierungswürdig – zumal es deutlich bessere Alternativen gebe, wenn der Altbau abgerissen werde. Die gewonnene Fläche ließe sich perfekt für die städtebauliche Weiterentwicklung nutzen.

„Gedankenspiele zu einer wie auch immer gestaltbaren Neubebauung des Ebstorfer Ortskerns, des Rathausquartiers, bei eventuellem Wegfall des bisherigen Rathauses sind für Ebstorfer Ratsmitglieder völlig legitim, entbehren aber bisher jeglicher Grundlage, Kostenhinterlegung, Genehmigungsbasis und Beschlüsse“, sagt Hauschild: „Das Rathaus und das dazugehörige Grundstück gehören seit der Fusion 2011 der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf. Und diese hat über die weitere Entwicklung zu beschließen.“

Samtgemeindebürgermeister Martin Feller sieht große Chancen für Ebstorf, wenn das alte Rathaus abgerissen würde. Es habe bereits Gespräche mit Investoren gegeben, die Interesse an einer Entwicklung des Standorts bekundet hätten. Mit einem alternativen Standort für die Bücherei in Kombination mit der Schulmensa könnte man außerdem jetzige Leerstände wiederbeleben.

Der Verwaltungschef betont, dass es Ende Juni eine Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit im Ebstorfer Schützenhaus geben soll, mit der die Lage nochmal dargestellt werden soll. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

Foto: Michalzik