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Bad Bevensen bereitet sich auf die Laga vor: „Wir können zusammen etwas Tolles schaffen“

  • Subtitle: Bad Bevensen

Von Michael Michalzik

Bad Bevensen. Eines steht jetzt schon fest: Wenn Bad Bevensen den Zuschlag für die Landesgartenschau 2026 erhalten sollte, wird sich das Gesicht der Kurstadt für immer verändern. In der Sitzung des Ausschusses für Bau-, Planung- und Umwelt war gestern die Zustimmung für das gewaltige Projekt eindeutig. Denn wichtige Elemente würden auch nach der Laga erhalten bleiben und die Stadt um wichtige Infrastrukturen für Freizeit und Fremdenverkehr dauerhaft bereichern. Bei einer Stimme Enthaltung empfahl das Gremium, der Rat der Stadt solle im nächsten Schritt die offizielle Bewerbung für die Vergabe der Laga 2026 beschließen.

„Auch wenn ein negatives finanzielles Ergebnis der Landesgartenschau nicht unwahrscheinlich ist – Bad Bevensen bekommt durch sie dennoch infrastrukturelle Maßnahmen“, hielt Florian Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) fest. Hans-Bernd Kaufmann (BfB) betonte: „Wir begrüßen die Planung außerordentlich, denn es bleiben uns positive sekundäre und tertiäre Folgen erhalten.“ Bürgermeisterin Gabriele Meyer (Bündnis 90/Die Grünen): „Das kann eine ganz großartige Sache für Bad Bevensen werden.“ Elke Benecke (Bündnis 90/Die Grünen): „Ich sehe eine ganz große Chance für unsere Stadt, weil auch etwas für die Jugendlichen mit dabei ist, etwa der Mountain-Bike-Parcours. Das kann uns nach vorn bringen, wir können zusammen etwas Tolles schaffen.“

In Zahlen, die Bauamtsleiter Roland Klewwe vorstellte, sieht das Projekt derzeit so aus: Die Gesamtinvestitionen für eine Landesgartenschau Bad Bevensen 2026 würden sich mit dem derzeit vorgesehen Paket an einzelnen Bausteinen auf insgesamt 14,2 Millionen Euro belaufen. Dem stehen aber nicht unerhebliche Zuschüsse gegenüber: Aus Landesmitteln würde es für die Laga fünf Millionen Euro geben. Weitere Einzelprojekte im Rahmen der Schau sind mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls förderwürdig, sodass der Haushalt der Kurstadt am Ende in den Jahren 2022 bis 2026 mit 5,5 Millionen Euro belastet werden würde. Falls die Bewerbung abschlägig beschieden würde, bliebe Bad Bevensen auf 100.000 Euro Planungskosten sitzen.

Es gibt auch erste Berechnungen, die die Zahl der zu erwartenden Besucher betreffen. Die Analyse beruht auf vergleichbaren Lagas in ähnlichen Städten, Verkehrsanbindung, Infrastruktur und so weiter. Nicht kalkulierbar ist natürlich der Faktor Wetter. Im schlechtesten Fall kann Bad Bevensen mit 363.000 Besuchern rechnen, im Mittelwert mit 475.000 Gästen. Der Idealfall geht von 587.000 Laga-Besuchern aus.

Der Zeitplan, so Klewwe, ist eng gesteckt: Zunächst muss der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 15. September, also der ersten nach der Kommunalwahl, die Zustimmung zur Bewerbung aussprechen. Dann muss die Bewerbung bis zum 31. September beim Landwirtschaftsministerium vorliegen. Ein Zuschlag ist dann bis Ende des Jahres zu erwarten. Im nächsten Schritt muss, das ist verpflichtend, eine Trägergesellschaft gegründet werden – mit entsprechenden Stellenausschreibungen. 2022 und 2023 steht dann die intensive Planungsphase an, dann kommt die zweijährige Bauphase. Klewwe: „Sehr sportlich.“

Wie berichtet, würde die Landesgartenschau Bad Bevensen aus drei zentralen Elementen bestehen: Kloster und Wassermühle im Norden, Stadt und Kurpark als Kern in der Mitte sowie Areal früheres Hamburger Krankenhaus und Bünstorfer Heide im Süden. Wenn die Landesgartenschau nach einem Jahr ihre Türen schließen würde, würden dauerhafte Bereicherungen zurückbleiben. Unter anderem wird die Stadt die Fläche des früheren Hamburger Krankenhauses – seit Jahren verlassen – entwickelt haben, eventuell mit einem Campingplatz. Weitere Attraktionen wie ein Bike-Parcours, Naturspielplatz, Bühnen und Cafés würden die Kurstadt touristisch erheblich aufwerten und weiter voranbringen. Allein der Komplex der alten Wassermühle könnte mit Café und Umweltpädagogik einen wichtigen Baustein in der künftigen Ausrichtung als Aufenthalts- und Erlebnisort, aber auch als Bereicherung der Lebensqualität für die Bürger bedeuten.

 Foto (Michalzik): Die Bad Bevenser Innenstadt ist eines der zentralen Elemente für eine Landesgartenschau 2026.