
Unbesetzte Schulleitungsposition an der Suhlendorfer Mühlenschule: Elternschaft wendet sich mit offenem Brief an Ministerpräsident Lies
- Subtitle: Suhlendorf
Suhlendorf. Immer noch gibt es keine Lösung in Sachen Schulleitungsposition für die Mühlenschule in Suhlendorf. Wie die Uelzener Nachrichten berichteten, gibt es auf Bewerbung auf die Stelle, die derzeit vom pensionierten Schulleiter Rüdiger Erler kommissarisch geleitet wird - eine Gymnasiallehrerin aus Schleswig-Holstein, die aus Suhlendorf stammt, interessiert sich für de Stelle. Doch die Bewerbung wurde vom Niedersächsischen Kultusministerium gar nicht erst zugelassen. Begründung: falsche Fächerkombination. Der Schulelternrat um Vorsitzende Friederike Flasche fühlt sich vom Ministerium zusehends im Stick gelassen und hat den Eindruck, von Hannover aus wird der Dialog bewusst gen Null gefahren. Deswegen wendet sich die Elternschaft jetzt mit einem offenen Brief an Ministerpräsident Olaf Lies:
Offener Brief der Elternschaft der Mühlenschule Suhlendorf an die Niedersächsische Kultusministerin und den Niedersächsischen Ministerpräsidenten
Sehr geehrte Frau Hamburg, sehr geehrter Herr Lies,
wir, die Eltern der Kinder an der Mühlenschule Suhlendorf, wenden uns mit großer Sorge an Sie. Seit Jahren ist es unserer Grundschule nicht gelungen, die Schulleitungsposition verlässlich und langfristig zu besetzen. Wiederholte Vakanzen und Abordnungen blieben ohne nachhaltigen Erfolg. Seit einem Jahr leitet ein pensionierter Schulleiter unsere Schule – eine Übergangslösung, die spätestens im Sommer 2026 endet.
Das Problem ist seit Jahren ungelöst, da es seit Jahren keine Bewerbungen um die Schulleitungsstelle in unserem kleinen, abgelegenen Ort am Rande der Lüneburger Heide gibt. Wir haben Angst um die Bildung unserer Kinder. Gerade die Grundschule legt die Basis für die gesamte Bildungsbiografie – hier entscheidet sich, ob Kinder Chancen erhalten oder verlieren. Diese Grundlage muss überall gesichert werden, auch auf dem Land.
Das Fehlen einer dauerhaften Schulleitung wird sich künftig spürbar auswirken: Kolleginnen und Kollegen übernehmen zusätzliche Verwaltungsaufgaben, wodurch z.B. außerunterrichtliche Bildungsangebote, Ausflüge oder Feste reduziert oder ganz gestrichen werden müssen. Unsere Kinder sind die Leidtragenden dieser Situation. Zugleich leidet unser Dorf; die Schule ist ein zentraler Ort des sozialen Zusammenhalts.
Uns ist bewusst, dass die gesetzlichen Anforderungen an die Schulleitungsqualifikation bestehen. Dennoch möchten wir Sie eindringlich bitten, einen Weg zu finden, diese Stelle für eine motivierte Lehrkraft zu öffnen, die zwar formal nicht die „richtige“ Qualifikation für Grundschulen besitzt (Gymnasiallehrerin mit den Fächern Französisch und Geschichte), aber über pädagogische Erfahrung und Engagement verfügt. In Zeiten des akuten Mangels an Führungskräften erscheint es uns dringend geboten, pragmatische und kreative Lösungen zu finden – gerade für Schulen in ländlichen Regionen.
Wir appellieren an Sie, die Bildungschancen unserer Kinder zu sichern und der Mühlenschule Suhlendorf endlich eine verlässliche Perspektive zu geben. Bitte prüfen Sie Wege, Ausnahmen zu ermöglichen (ein Vorschlag zu einer Versuchsschule nach §22 NSchG liegt bereits vor) oder Qualifikationsmaßnahmen anzubieten, damit motivierte Bewerberinnen und Bewerber auch tatsächlich die Chance erhalten, Verantwortung zu übernehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Namen der Eltern jetziger und künftiger Schülerinnen und Schüler der Mühlenschule Suhlendorf
Friederike Flasche
Florian Hempel
Antje Kupke
Frances Meyer
Tanja Paddags
Kerstin Ramünke
Jessica Schulze
Catharina Schulz
Stephanie Toews
Foto: Samtgemeinde Rosche