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Dr. Wiebke Köpp lud zum Fachgespräch Pflege: Klare Worte auch vom Finanzminister 

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. „In Zukunft Pflege: Notstand oder Chance?“ Dieser Frage widmete sich Wiebke Köpp, Bürgermeisterkandidatin der CDU für die Stadt Uelzen, in einem Fachgespräch mit Vertretern von örtlichen Senioren- und Pflegeeinrichtungen und der Pflegeausbildung. Die Landespolitik war vertreten durch den Landtagsabgeordneten Jörg Hillmer und, als besonderen Gast, den Finanzminister Reinhold Hilbers. 

Zur Begrüßung benannte Köpp den Kern des Problems:  „Zu wenige Pflegekräfte pflegen zu viele Pflegebedürftige und der Bedarf steigt immer weiter, allgemein und in unserem Landkreis mit seiner großen Zahl an älteren Mitmenschen. Gleichzeitig ist die Pflege aber auch einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Region, der viele Arbeitsplätze schafft.“  Sie macht sich dafür stark, dass der Bereich gezielt von der Politik unterstützt wird. „Auf allen Ebenen“,  so betonte sie bei der Begrüßung der rund 20 Teilnehmer in dem von ihr geschaffenen Treffpunkt wählBar in Uelzens Innenstadt. 

Den Auftakt bildeten Grußworte und Impulsvorträge der beiden Landespolitiker und von Dieter Ruschenbusch, Fachmann für Pflegeausbildung. Es folgte eine rege Diskussion, moderiert vom Kreisvorsitzenden der Jungen Union Jon Matz.  

Hilbers zentrale Aussagen: Er sprach sich klar dafür aus, “bei der Pflege zu allererst vom Menschen her zu denken, bei den zu Pflegenden als auch bei den Pflegekräften.“ Hilbers, Landes- und Kommunalpolitiker, war auch Sprecher der Enquetekommission Demografischer Wandel im Niedersächsischen Landtag und früher Verwaltungsleiter der Lebenshilfe Nordhorn GmbH. Er hob hervor: „Wir müssen gut über Pflege reden und dem Beruf damit von vornherein Anerkennung zukommen lassen. Wir brauchen gute Angebote und Arbeitsbedingungen, vernünftige Bezahlung, ausreichend Einrichtungen und einen Wettbewerb, bei dem es um die Gestaltung und verschiedene Modelle der Pflege geht.“ 

Bei der Finanzierung, einer zentrale Frage auch in der anschließenden Diskussion, hält er es für besser, „nicht alles pauschal der Allgemeinheit aufzudrücken und nicht ausschließlich über Steuern zu finanzieren, sondern über Versicherungsbeiträge und auch private Vorsorge: Wir dürfen die junge Generation nicht zu sehr belasten, sie muss auch Wohlstand für sich erwirtschaften und Bewegungsfreiheit haben können.“ 

Einen Kernpunkt bildete das Thema Fachkräftebedarf:  „Als Kommune müssen wir uns früh damit befassen und Stadt und Region attraktiv machen, dass Fachkräfte den Pflegeberuf hier bei uns ergreifen“, machte Jörg Hillmer deutlich.

Dass Abwerbungen ein Problem sind, gab Dieter Ruschenbusch in seinem Impulsvortrag zu erkennen. Über die Deutsche Angestellten Akademie mit der dortigen Berufsfachschule für Altenpflege für Aus- und Weiterbildung in Uelzen arbeitet er mit dem Verein Pflegeregion Uelzen, der sich um die Anwerbung von Berufsinteressierten auch aus anderen Ländern kümmert, und dem Pflegenetzwerk Uelzen zusammen und sprach von“ teilweise schwierigen Situationen“. 

Wiebke Köpp fragte das Fachpublikum in der Diskussion, welche Unterstützung Land und Kommunen leisten können, um den Pflegenden die Arbeit zu erleichtern. Eine Reihe von Punkten wurde genannt: Gezielteres Zusammenwirken von Behördenseiten, auch mit Botschaften in Visa-Angelegenheiten, bei der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland. Den Abbau bürokratischer Hemmnisse auf kommunaler Ebene. Gemeinsame Maßnahmen zur Gewinnung von Pflege-Azubis. Und zum Berufsalltag: Hier sei durch die Digitalisierung der Dokumentation schon ein einfacheres Arbeiten möglich, das mit dem Breitbandausbau und einer notwendigen Klärung von Datenschutz und Transparenz aber noch effektiver gestaltet werden könne. Alle Ausführungen bekräftigten Wiebke Köpp in ihrem Vorhaben: „Das Thema Pflege muss zur Chefsache im Rathaus werden“.

Foto: Veranstalter