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Corona sorgt für massives Defizit beim Citybus-Verkehr - Politik will Attraktivitätssteigerung nach Pandemie

  • Subtitle: Uelzen

Von Michael Michalzik

Uelzen. Die Hansestadt Uelzen baut über die Stadtwerke ihre städtisches Linienbusnetz immer weiter aus. Ab kommendem Jahr sollen die bisherigen Fahrzeuge sogar nach und nach durch Vollelektro-Busse ersetzt werden (Uelzener Nachrichten berichteten). Der Betrieb, das steht grundsätzlich fest, ist nie gewinnbringend, sondern defizitär. Oder wie es die Verwaltung formuliert: „In der Hansestadt Uelzen ist das Angebot öffentlicher Personenbeförderungsleistungen eine Daseinsvorsorgeleistung, die auf der Ebene des beauftragten Verkehrsunternehmens auf Dauer Verluste produziert.“

Das ist schon in normalen Jahren so. Doch Corona hat jetzt noch ein weiteres Loch in den Etat gerissen, der gestopft werden muss: Durch die seit Frühjahr 2020 vorherrschende Corona-Pandemie und die im Herbst 2020 verhängten Einschränkungen für das öffentliche Leben, welche sich fast bis Mitte des Jahres 2021 hingezogen haben, ist beim Stadtbusverkehr ein Defizit entstanden. Das Minus beläuft sich inzwischen auf 620.000 Euro, führte Stadtbaurat Karsten Scheele-Krogull während der Sitzung des Rats der Hansestadt Uelzen am gestrigen Montag aus. Und das auch nur, weil die Verwaltung Rücklagen für den Betrieb gebildet hatte, sonst wäre das Loch noch größer. Scheele-Krogull: „Die Situation wird vermutlich auch 2022 noch andauern, aber das ist angesichts von Corona nicht zu ändern.“

Der Rat beschloss stimmte einstimmig einer überplanmäßigen Aufwendung von 620.000 Euro zu, um das Defizit auszugleichen. Die Politik gab darüber hinaus klar zu verstehen, dass sie stark auf den ÖPNV setzt, um Uelzens Straßen zu entlasten: „Wir wissen nicht, ob das Minus nur an Corona liegt“, betonte CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Hüdepohl: „Wir müssen das evaluieren und uns darüber unterhalten, wenn Corona vorüber ist. Die Leute sollen nicht mit dem Auto in die Stadt fahren, sondern mit dem Bus. Wir müssen darüber reden, wie wir den ÖPNV attraktiver machen können.“

Auch Klaus Knust (SPD) fordert eine Stärkung des ÖPNV: „Wir müssen die Klimaschutzziele erreichen. Wir werden ab kommendem Jahr eine der modernsten Stadtbus-Fotten in Deutschland haben. Wir müssen dafür werben, dass unsere Busse noch mehr in Anspruch genommen werden.“

Foto: Hansestadt Uelzen