Antrags-Flut bei Pässen und Ausweisen - Lieferzeiten verdoppelt

Uelzen. Die nach zwei Jahren neu entdeckte Lust am Reisen beschert der Bundesdruckerei einen gewaltigen Berg Arbeit: Derzeit werden dermaßen viele Anträge auf Reisepässe und Personalausweise gestellt, dass das in Berlin ansässige Unternehmen kaum noch nachkommt – die Auswirkungen reichen bis Uelzen.

„Insbesondere die Reisepässe haben zurzeit lange Lieferzeiten. Lagen sie bisher bei drei bis vier Wochen, liegen sie nun bei mindestens sechs Wochen. Das Bestellaufkommen ist bundesweit ungewöhnlich hoch“, erläutert Stadt-Sprecherin Ute Krüger auf Anfrage der Uelzener Nachrichten.

Das stark erhöhte Aufkommen hat mehrere Gründe. Unter anderem reicht der Personalausweis nach dem Brexit nicht mehr aus, um nach Großbritannien zu reisen, jetzt muss ein Reisepass vorgezeigt werden. Außerdem brauchen Kinder jetzt auch in Europa einen eigenen Reisepass, der Eintrag im elterlichen Ausweis gilt nicht mehr. Und was an Anfragen während der Pandemie liegenblieb, wird offenbar jetzt massiv von den Bürgern nachgereicht.

Ute Krüger: „Unser Bürgeramt weist bei der telefonischen Terminvereinbarung darauf hin. Wir raten allen, die einen Urlaub oder eine Reise planen, sich unbedingt rechtzeitig um ihre Dokumente zu kümmern. Denn auch im Bürgeramt besteht derzeit noch eine Wartezeit für Termine.“

Bei Reisepässen, so die Stadtsprecherin, bestehe die Möglichkeit, diese im Express-Bestellverfahren zu bestellen (Zuschlag von 32 Euro je Reisepass). Bei Bestellungen bis 12 Uhr liege der Reisepass dann innerhalb der nächsten drei Werktage abholbereit in der Behörde vor.

„Sollte selbst die Bestellung im Express-Bestellverfahren zeitlich nicht mehr ausreichen, dann kann im Notfall ein vorläufiger Reisepass ausgestellt werden“, erklärt Ute Krüger. Ebenso könner ein vorläufiger Personalausweis ausgestellt werden: „In unaufschiebbaren Fällen vergeben wir kurzfristig ‚Notfall-Termine‘ im Bürgeramt – telefonisch montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr unter  Rufnummer 0581-800 6259.“

Foto: Uelzener Nachrichten