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Wenn Gehwege rutschig oder dreckig sind: Gelbe und Rote Karte für Anlieger

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Seit Montag, 2. Januar, ist Roland Scholz täglich für die Sicherheit und Sauberkeit in der Kernstadt sowie in den Ortsteilen Uelzens unterwegs. Der Mitarbeiter der Betrieblichen Dienste der Hansestadt schreitet ein, wenn Sträucher oder Bäume die Sicht oder ein sicheres Passieren behindern, Müll oder Laub herumliegt oder Gehwege im Winter nicht geräumt sind. Er verteilt zunächst gelbe, später möglicherweise rote Karten an Anliegende öffentlicher Flächen. Der Verwaltungsausschuss der Hansestadt hatte im Juni entschieden, die Karten ab Jahresanfang einzusetzen.

Scholz möchte aber auch das persönliche Gespräch suchen. „Wenn Anwohnende Gehwege oder Gossen nicht sauber halten, erkläre ich gern die Pflichten, mache auf mögliche Gefahren wie beispielsweise rutschiges Laub oder glatte Flächen aufmerksam und verweise auf mögliche Konsequenzen wie ein Bußgeld“, sagt der 53-Jährige. In den ersten Tagen hat er vor allem einige Ortsteile besucht und ist positiv überrascht. „Bisher brauchte ich tatsächlich keine einzige Karte verteilen“, so Scholz. Wenn er zu Fuß oder mit seinem Dienstwagen unterwegs ist, achtet er aber auch auf andere Dinge: Wenn Straßenschilder beschädigt sind, er sonstige mögliche Gefahrenstellen oder Verschmutzungen entdeckt, für die die Stadt zuständig ist, gibt er dies an die zuständigen Mitarbeitenden weiter.

Auf den gelben und roten Karten werden künftig die festgestellten Mängel notiert sowie eine Frist, diese zu beseitigen. „Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger durch eine andere Ansprache motivieren, beim Sauberhalten der Stadt mitzumachen“, erklärt Bürgermeister Jürgen Markwardt. Erst nachdem auch Rot nicht den gewünschten Erfolg mit sich bringt, solle ein förmliches Verwaltungsverfahren eingeleitet werden. „Ein gepflegtes Stadtbild ist wichtig, damit wir uns alle wohlfühlen“, sagt Bürgermeister Jürgen Markwardt. Jeder Einzelne sei gefordert, auch öffentliche Flächen ordentlich zu halten. Die rechtlichen Vorgaben für Anwohnende können nachgelesen werden unter: www.hansestadt-uelzen.de/anliegerpflichten.Die Hansestadt gibt seit 2018 erheblich mehr Geld für ihr Erscheinungsbild aus und hat beispielweise Reinigungsintervalle erhöht. Frühjahrsputz, Sauberkeitswochen oder Stadtspaziergänge – viele Menschen engagieren sich bei diesen Aktionen. Die Stadt setzt zudem darauf, zu informieren. Eine Plakatkampagne an den Glascontainern hat die Situation dort verbessert und einige Müllsünder konnten ermittelt werden. Die gelben und roten Karten sollen nun zunächst für Jahr getestet werden.

Foto (Hansestadt Uelzen): Roland Scholz, Mitarbeiter der Betrieblichen Dienste, verteilt im ersten Schritt gelbe Karten für Anliegende, die angrenzende öffentliche Flächen nicht sauber halten. Bringt diese nichts, folgt die Rote.