Skip to main content

Neue Erkenntnisse über mittelalterliche Burg Masendorf

  • Subtitle: Masendorf

Masendorf. Spannende Entdeckungen im Uelzener Ortsteil Masendorf werfen ein neues Licht auf eine längst vergessene mittelalterliche Burg. Die einstige Burg der „Herren von Wipperowe“ befand sich wahrscheinlich etwa 800 Meter südsüdwestlich von Masendorf in der Flur „Burgkamp“. Stadtarchäologe Dr. Mathias Hensch hat jetzt zahlreiche Bauhölzer genauer prüfen lassen, um erstmals Erkenntnisse über die Entstehungs- und Bestandszeit der Burg zu gewinnen.

Demnach ist eines klar: Die ältesten der untersuchten Hölzer aus Masendorf stammen von Bäumen, die um das Jahr 1129 gefällt wurden. Dr. Hensch hält es für wahrscheinlich, dass die Burg etwa zu dieser Zeit errichtet wurde. Weitere Holzproben zeigen, dass es um 1200 eine zweite, umfangreiche Bauphase gab, in der die Burg vermutlich aus- oder umgebaut wurde. Der Uelzener Stadtarchäologe nimmt an, dass die Masendorfer Burg nach dem Aussterben der Herren von der Wipperau bereits um 1244 aufgegeben wurde und somit im Laufe der Zeit verschwand.

Die untersuchten Hölzer wurden „vor Jahrzehnten“ auf dem „Burgkamp“ in Molzen ausgebaggert. So vermerkte es um das Jahr 1960 der damalige Uelzener Bodendenkmalpfleger Friedrich Carl Bath in einer Aktennotiz, die in der Stadtarchäologie archiviert ist. Schon damals galten diese Funde als verschollen, wurden aber kürzlich dank eines Hinweises des ehemaligen Masendorfer Lehrers Wilhelm Spangenberg in einer Masendorfer Scheune wiederentdeckt. Nun konnte ihr Alter dank der Jahresringanalyse des Holzes genau bestimmt werden. Heute gibt es keine oberirdisch sichtbaren Hinweise auf die Burg mehr. Ein Luftbild von 2021 zeigt in diesem Areal eine rundovale Struktur von etwa 77 Meter mal 50 Meter Ausdehnung. Dieses Bild sowie der Flurname bestätigen die vermutete Lage der Befestigungsanlage.

Foto (Hansestadt Uelzen): Spannender Scheunenfund in Masendorf: Die Holzbalken stammen vermutlich von der längst verschwundenen Burganlage am „Burgkamp“.