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Für klimafreundliches Heizen: Rat der Hansestadt Uelzen beschließt Aufstellung einer kommunalen Wärmeplanung

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Die Hansestadt Uelzen wird künftig mit einem Wärmeplan ermitteln, wie es um die Heiz-Infrastruktur bestellt ist. Die Entscheidung für die Erstellung eines solchen Planes traf der Stadtrat in seiner Sitzung am Montag mit zwei Gegenstimmen. Stadtbaurat Dr. Andreas Stefansky betonte die Wichtigkeit der Planung mit Blick auf den Klimaschutz: „Sie gibt uns die Möglichkeit, Transformationsprozesse auf kommunaler Ebene zu gestalten.“ Nach dem Niedersächsischen Klimaschutzgesetz hat die Hansestadt Uelzen bis Ende 2026 einen Wärmeplan zu erstellen und diesen alle fünf Jahre fortzuschreiben. Laut Dr. Stefansky soll noch in diesem Jahr die Ausschreibung für ein Planungsbüro erfolgen, das die Umsetzung vornehmen kann.

Mit der Wärmeplanung legen Kommunen konkrete Pläne vor, wie sie ihre Heizinfrastruktur klimaneutral umbauen wollen. Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland treibhausgasneutral werden – so sieht es das Bundes-Klimaschutzgesetz vor. In Niedersachen wird die Frist voraussichtlich auf 2040 verkürzt. „Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn die Wärmeversorgung von Gebäuden energetisch transformiert wird und künftig ohne fossile Brennstoffe auskommt“, erklärt Stadtbaurat Dr. Andreas Stefansky.

Die kommunale Wärmeplanung soll zeigen, welche Möglichkeiten es etwa für Fernwärme gibt. Dies soll mehr Optionen für eine Umstellung auf klimafreundlichere Heizungen bringen. Bürger können dann sehen, ob ihr Haus an ein Wärmenetz angeschlossen werden könnte oder sie etwa auf hausinterne Lösungen wie beispielsweise eine Wärmepumpe setzen sollten. Für Hausbesitzer, Energieversorger und Netzbetreiber liefert sie Planungs- und Investitionssicherheit. Das Gebäudeenergiegesetz, bekannt als „Heizungsgesetz", soll an die kommunale Wärmeplanung gekoppelt werden. So sollen Eigentümer alle Informationen und notwendige Entscheidungsgrundlagen über die möglichen Heizungsvarianten haben. „Der Aufstellungsprozess wird mit vielen Akteuren vor Ort wie Energieversorger, Netzbetreiber, energieintensive Wirtschaftsbetriebe, Wohnungsbaugesellschaften, Gebäudemanagement oder der Öffentlichkeit abgestimmt werden und sicher mehrere Jahre in Anspruch nehmen“, sagt Stefansky.

In der Hansestadt Uelzen macht der Wärmeverbrauch gemäß Energie- und CO2-Bilanz 2018 rund 70 Prozent der emittierten Treibhausgase aus. Bezogen auf private Haushalte sind es sogar 85 Prozent. Grund dafür ist, dass fossile Brennstoffe wie Öl und Gas den überwiegenden Teil der Wärmeversorgung ausmachen. Das Einsparpotenzial an klimaschädlichen Treibhausgasen ist demnach auf dem Wärmesektor sehr hoch – das Potenzial zu heben ist jedoch auch mit erheblichen Anstrengungen und Investitionen innerhalb der nächsten 17 Jahre verbunden. Eine kommunale Wärmeplanung bildet dabei die strategische Grundlage für diesen Prozess.

Foto: Michalzik