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Bahnstrecke Uelzen-Stendal-Magdeburg-Halle: Bremsen künftige archäologische Bodenfunde den Ausbau der Trasse aus?

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Der Ausbau der Bahnstrecke Uelzen-Stendal-Magdeburg-Halle, auch als Ostkorridor Nord bezeichnet, soll den mitteldeutschen Raum mit den Nordseehäfen verbinden und vor allem beim Güterverkehr Kapazitäten für die Verlagerung von der Straße auf die Schiene schaffen. 

Ab 2025 will die Deutsche Bahn 70 Kilometer der Strecke zweigleisig elektrifiziert ausbauen – ein wichtiger Lückenschluss, da bisher nur Teilabschnitte mit einem zweiten Gleis ausgestattet sind. Darüber hinaus sollen die Verkehrsstationen, Kreuzungen und die Infrastruktur an die Erfordernisse des Verkehrs der Zukunft angepasst werden. Der geplante aktive Schallschutz entlang der Strecke soll einen zusätzlichen Mehrwert für die Menschen vor Ort schaffen, in Uelzen beispielsweise entlang der Gleise bei Veerßen.

Die Hansestadt Uelzen begrüßt den Ausbau der Bahnstrecke im Sinne der erforderlichen Verkehrswende ausdrücklich. Allerdings weist die Verwaltung in einer Stellungnahme ausdrücklich auf den Schutz noch zu erwartender archäologischer Bodenfunde. So heißt es seitens der Stadt:

 

„Das Bauvorhaben liegt in unmittelbarer Nähe archäologischer Fundstellen sowie bekannter Bodendenkmäler…, die in der Denkmaldatenbank des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege inventarisiert sind. Im Umfeld dieser Bodendenkmäler und Fundstellen (u.a. Grabhügel, Siedlungsspuren, Urnengräber) ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit weiteren, bislang unbekannten Bodendenkmälern zu rechnen. Es muss angenommen werden, dass sich im Bereich der Baumaßnahmen archäologische Strukturen erhalten haben…, deren undokumentierte Zerstörung gemäß Niedersächsischem Denkmalschutzgesetz unzulässig wäre. Aus denkmalrechtlicher Sicht sind daher die Auflagen und Hinweise der Stadt- und Kreisarchäologie Uelzen einzuhalten.

Die Stellungnahme der Hansestadt Uelzen zum Planfeststellungsverfahren für den Trassen-Ausbau wird während der Sitzung des Bauausschusses am morgigen Donnerstag, 18. April, 18 Uhr, im Ratssaal des Rathauses diskutiert.

Foto: Hansestadt Uelzen