Kirchweyhe feiert in geselliger Runde 10 Jahre Umgehung: Der Tag, an dem die Lebensqualität zurückkehrte
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Kirchweyhe. „Am 14. Mai 2012 erfolgte der erste Spatenstich, und am 13. Mai 2014, also fast genau vor zehn Jahren, wurde die lang ersehnte Kirchweyher Ortsumgehung B4 für den Verkehr freigegeben“, erinnerte Ortsbürgermeister Karl-Heinz Günther während der Festveranstaltung am Samstag an den Tag, der ein riesiges Stück Lebensqualität zurückbrachte.
Nach zwei Jahren Bauzeit und einer Bausumme von fast 10 Millionen Euro wurde die 2,1 Kilometer lange Trasse fertigstellt: „Heute würde ich sagen, eine kleine Summe, denn die Kosten, nicht nur bei Bautätigkeiten, steigen immer weiter.“
Günther erinnerte an eine Zeit schlimmer Belastungen durch überbordenden Straßenverkehr: In Spitzenzeiten fuhren täglich bis zu 20.000 Fahrzeuge direkt durch Kirchweyhe, davon waren 4.000 Lastwagen. Bei Unfällen gab es Verletzte und auch Tote, und das mitten im Ort. Nicht selten musste man eine Viertelstunde warten, um endlich auf die B4 abbiegen zu können. Große Probleme hatten damals auch die Landwirte, die Vieh heil auf die Wiesen bringen wollten.
Es musste was geschehen, erinnerte der Ortsbürgermeister: „Es wurde eine Bürgerinitiative - die BI – gegründet. Heute würde ich sagen, es war die allerbeste Entscheidung, die für Kirchweyhe getroffen wurde. Denn die BI lebt weiter, aber in einer etwas anderen Form, nämlich der BI Kirch- u. Westerweyhe DB Trassenwahn. Jetzt nennt sie sich ‚BI Region Uelzen DB Trassenwahn‘. Und das ist auch gut so.“
Günther hob besonders das Engagement von Dirk Marwede und Hans-Jürgen Chlechowitz hervor. Beide erhielten am 13.06.2016 für ihren beispielhaften Einsatz für die Bürgerinitiative Ortsumgehung Kirchweyhe die Ehrennadel der Hansestadt Uelzen: „Und darauf können wir alle sehr stolz sein.“ Gemeinsam mit der hiesigen Politik und Verwaltung setzte sich die BI kontinuierlich für den schnellstmöglichen Bau der Straße ein: Sie kämpften 17 Jahre Seite an Seite mit den Einwohnern aus Kirchweyhe und Westerweyhe, bis der erste Spatenstich vollzogen wurde."
Ein besonderer Dank gelte auch dem Rat der Hansestadt Uelzen, der es ermöglichte, dass 200.000 Euro für Planungskosten vorgestreckt wurden, sodass das Projekt seitens des Landes überhaupt erst in Agriff genommen werden konnte. Günther: „Wir haben gewonnen und dafür mehr Lebensqualität erhalten: Kirchweyhe, dieser tolle, kleine, beschauliche Ort ist wieder lebenswert geworden. Die Fenster können nachts wieder geöffnet bleiben, es wird wieder echte Landluft geatmet, die Störche sind zurück – und manchmal ist es fast zu still.“
Mit einer fröhlichen Feier, kühlen Getränken und leckerer Bratwurst feierten die Kirchweyher am Samstag den Tag, an dem die Lebensqualität ins Dorf zurückkehrte.
Foto: privat