
Hansestadt Uelzen stellt Entwurf des Kommunalen Wärmeplans vor - 170 Teilnehmende bei Abschlussveranstaltung
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Uelzen. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger im Rathaus und weitere 70 online: Das Interesse am Entwurf des Kommunalen Wärmeplans war groß. Bei der Abschlussveranstaltung im Rathaus präsentierte die Hansestadt Uelzen die Ergebnisse der fast zweijährigen Planungsarbeit – und zeigte, wie Uelzen bis 2040 klimaneutral, zuverlässig und bezahlbar mit Wärme versorgt werden kann.
Anneke Balzer vom Ingenieurbüro Averdung, das die Hansestadt fachlich begleitet, stellte die zentralen Ergebnisse vor. Besonders hohen Wärmebedarf gibt es in der Innenstadt, entlang des Ostrings und in Teilen des Sterngebiets – dort könnten künftig Wärmenetze entstehen, die industrielle Abwärme und erneuerbare Energien einbinden. Für die äußeren Stadtbereiche und Ortsteile empfiehlt der Plan dezentrale Lösungen, vor allem den Einsatz von Wärmepumpen, kombiniert mit gezielter Beratung.
Ein Schwerpunkt liegt auf dem geplanten „Energy Hub Nord“ im Industriegebiet im Norden Uelzens. Dort verfügen mehrere Betriebe über ein großes Potenzial an industrieller Abwärme. Eine Machbarkeitsstudie soll im kommenden Jahr prüfen, wie diese Energiequellen zu einem gemeinsamen Wärmenetz verbunden werden können. Damit könnte im Norden Uelzens ein zentraler Baustein für die künftige Wärmeversorgung entstehen.
Bürgermeister Jürgen Markwardt bezeichnete die Wärmeplanung als „eine Mammutaufgabe, die enorme Herausforderungen mit sich bringt – finanziell, organisatorisch und personell“. Gleichzeitig zeigte er sich beeindruckt von der Beteiligung: „Dass sich so viele Menschen Zeit nehmen, um sich über dieses komplexe Thema zu informieren, ist ein starkes Zeichen. Viele wünschen sich schon ganz konkrete Antworten, welche Heizung sie künftig einsetzen können. Doch der Wärmeplan ist ein strategischer Fahrplan – er zeigt die Richtung, aber noch keine Detailentscheidungen. Welche Investitionen und Kosten auf Stadt, Wirtschaft und Haushalte zukommen, lässt sich heute noch nicht beziffern. Klar ist aber: Die Umsetzung wird nur gelingen, wenn genügend Fachbetriebe und Partner mitziehen.“
Der Wärmeplan benennt zudem zwölf Maßnahmen, die den Einstieg in die Wärmewende konkretisieren – von der Planung erster Wärmenetzabschnitte über die Zusammenarbeit mit Handwerk und Energieberatenden bis hin zu einem kommunalen Flächenmanagement. 2026 soll außerdem ein digitaler Zwilling online gehen: eine interaktive Karte, die Potenziale, Wärmenetzgebiete und geeignete Technologien zeigt.
Begleitet wurde die Veranstaltung von Energieberatern, die an Infoständen über Fördermöglichkeiten, Heizungstausch und energetische Sanierung informierten. Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, Fragen zur Wärmewende im eigenen Zuhause zu stellen. Immer wieder wurde deutlich, wie groß der Wunsch nach Orientierung in dieser Umbruchphase ist.
Vom 27. Oktober bis 26. November liegt der Wärmeplan im Foyer des Rathauses aus und wird auch online veröffentlicht. In dieser Zeit können Anregungen und Stellungnahmen eingereicht werden. Sie fließen in die Überarbeitung ein. Die Präsentation zur Veranstaltung ist ebenfalls auf der städtischen Website abrufbar. Der Rat soll im ersten Quartal 2026 über den endgültigen Plan entscheiden. Weitere Informationen und die Präsentation: www.hansestadt-uelzen.de/waermeplanung
Fotos: Hansestadt Uelzen