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Kleine Entdecker auf Ferienfreizeit im Museumsdorf Hösseringen

  • Subtitle: Hösseringen

Hösseringen. „Erst einmal mit einer Hand kneten, bis sich die Hefe auflöst...“ Bäckermeister Uwe Beecken gibt seinen kleinen Helfern nicht nur die passenden Anweisungen, sondern auch gleich noch den Hinweis, dass das Kneten ja auch gut für die Muskulatur der Oberarme ist. Es ist schon ordentlich warm im kleinen Backhaus im Museumsdorf Hösseringen. Der Ofen bullert fröhlich vor sich hin, doch bevor die Hefezöpfe, -brötchen und -schildkröten, die heute gebacken werden sollen, hineingeschoben werden können, sind noch etliche Handgriffe zu tun. Es ist Ferienfreizeit im Museumsdorf Hösseringen und das gemeinsame Backen ein Teil des umfangreichen Rahmenprogrammes, das in Kooperation von der Stadtjugendpflege Uelzen und dem Museumsdorf Hösseringen angeboten wird. Kinder aus dem Landkreis Uelzen sowie den umliegenden Landkreisen sind für mehrere Tage im Museumsdorf unterwegs, lernen die Häuser und Ausstellungen kennen und probieren sich in verschiedenen Handwerkstechniken aus. Geschlafen wird in kleinen Zelten, die auf der Wiese beim Haus Oldendorf aufgebaut sind. Kennengelernt haben sich die meisten Kinder erst hier im Camp.

Swea aus Westerweyhe findet das Backen „total cool“ und auch nachts kam bei ihr keine Angst auf. Die Zehnjährige war mit der Schulklasse schon früher im Museumsdorf und kennt sich ein wenig aus. Auch Darius aus Celle war bereits öfter im Museum. „Wir haben eine Jahreskarte“, erzählt er. Besonders schön sei der abendliche Spaziergang durch das Gelände gewesen. So ohne weitere Besucher sei die Stimmung doch ganz anders als tagsüber.

Celina aus Uelzen kennt sich mit dem Backen schon sehr gut aus. „Wir backen zuhause sehr viel, auch manchmal Brot“, erzählt sie. Aber trotzdem sei ihr erst hier im Museum bewusst geworden, wieviel Arbeit in einem Brot steckt. Denn vor dem Backen haben sich die Kinder mit dem Anbau von Getreide beschäftigt. „Die Kinder erleben im Museumsdorf Prozesse, die zeigen, wie aufwendig die Herstellung von Lebensmitteln gewesen ist. Auf diese Weise entwickeln sieWertschätzung“, erläutert Stadtjugendpfleger Christian Helms, der die Ferienfreizeit mit seinem Kollegen Peter Hellström, Leiter des Kinder- und Jugendzentrums Uelzen, betreut. Eigentlich habe man selbst dreschen wollen, aber wegen der aktuellen Lage sein kein Getreide im Museum vorrätig gewesen.

Anhand der Ausstellungen haben die Kinder dennoch gelernt, wie lange die Menschen früher arbeiten mussten, bis aus einer Ähre das Mehl zum Backen gewonnen ist. „Das verändert den Blick auf die Lebensmittel, auch beim Einkaufen“, so Helms.

Uwe Beecken prüft mit seinen kleinen Helfern derweil, wieweit der Teig gediehen ist. „Auch rohen Teig kann man essen“, verrät er den Kindern, die sich selbstverständlich nicht lange bitten lassen. Allerdings darf jedes Kind nur einekleine Portion. „Warum wird der Teig gebacken?“, fragt der Bäcker. Und erläutert, dass das Backen nicht nur haltbar macht, sondern zudem Röst- und Aromastoffe freisetzt.

Die breiten sich einige Zeit später nicht nur im Backhaus aus, sondern wabern duftend über das Museumsgelände. Stolz probieren die Kinder ihre selbst gebackenen Teile aus und das Beste: zur Belohnung gibt es selbst gemachte Pizza.

Foto: Museumsdorf Hösseringen