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Kultur

Premiere des Horrorfilms "Feed the Reapers" in Uelzen: Am Ende von fünf Jahren Produktionszeit gab es Riesenapplaus

 |  Kunst & Kultur

Uelzen. Gegen 19.30 Uhr wuselt es im Central-Theater. Regisseur Gero Samrey und sein Team stellen Tapeziertische zusammen, hängen T-Shirts auf, kleben Plakate und legen Soundtrack-CDs aus. Daneben liegen Listen für Merchandise- und DVD-Vorbestellungen. In knapp einer Stunde beginnt die Premiere des Indepedent-Horrorfilms „Feed The Reapers“.

Wer spontan vorbeischaut, muss Glück haben, um noch zwei zusammenhängende Plätze zu ergattern. Bis auf die vordersten zwei Reihen sind die knapp 170 Plätze in Saal 4 ausverkauft. Einige Crowdfunding-Unterstützer sind fein raus, für sie wurden Plätze reserviert.

Während sich das Foyer füllt, besprechen Gero Samrey und Drehbuchautor Robert Gryczke ein letztes Mal den technischen Ablauf. Nikita Istomin, Mitarbeiter im Central-Theater, drückt Samrey ein Mikrofon in die Hand: „Das schalte ich nachher auf, wenn ihr dann vorne steht. Nach dem Making-of kommt nichts mehr, ‘ne?“

Kurz nach 21 Uhr ist das Foyer leer und Saal 4 voll. Eine Ansprache oder dergleichen gibt es nicht. Stattdessen geht es nach den Trailern mit einem Vorfilm los, „The Wrong Floor“ von Nicolas Heinzel, ein Mystery-Horror-Mix. Kameramann Timm Jost und Darsteller Matthias Schmidt alias „Moloch“ sind auch in den Credits des folgenden Hauptfilmes zu finden. Man kennt sich, in der Bubble des deutschen Indiefilms.

Als nach einer Introsequenz der Schriftzug „Feed The Reapers“ den Hauptfilm einleitet, klopft Regisseur Samrey seinem Autoren und Koproduzenten Gryczke auf die Schulter. Knapp fünf Jahre Produktionszeit, viel Schweiß, Kunstblut und private Ressourcen sind in den Film geflossen. Jetzt flimmert er über die Leinwand. Die eigens komponierte Musik wummert aus den Boxen. Nach 45 Minuten läuft der letzte Name der über 50 Crowdfunding-Unterstützer:innen im Abspann über die Leinwand. Als Verschnaufpause schließt sich eine zehnminütige Making-of-Featurette an, deren Ende unmittelbar Cast und Crew auf die Bühne bittet. Vorne aufgereiht stehen unter anderem die Darsteller:innen Susen Ermich, Moloch, Fredderik Collins Anni Adler und Daniel Brach. Dazwischen finden sich Teile der Crew. Applaus. Gero Samrey bedankt sich für den Support, erwähnt was für ein Gefühl das ist, so ein Projekt endlich auf der Leinwand zu sehen. Robert Gryczke übernimmt die Moderation, weist auf die wichtige Unterstützung der lokalen und Independent-Filmkultur hin und eröffnet ein Q & A, eine kurze Fragerunde mit dem Publikum.

„Wird es eine Fortsetzung geben?“, fragt jemand augenzwinkernd aus dem Publikum. Samrey, der selbst mit dem Mikro durch die Reihen spurtet, antwortet gewohnt trocken: „Das ist ganz witzig. Rob hat mir neulich ein Dokument mit sechs Filmideen dazu geschickt.“

Eine weitere Stunde versammelt man sich im Foyer, trink zusammen was und erzählt. Als Schmankerl hat Darsteller Moloch sein Filmkostüm dabei. Selfies mit dem „Reaper“ sind gefragt. So wie das Merchandise, für das sich zahlreich in die Vorbestellerlisten eingetragen wird. Horrorfans fühlen sich an diesem Abend abgeholt. Es gibt auch Feedback anderer Art. „Ich kann ja mit Horrorfilmen eigentlich nichts anfangen, aber die Geschichte dazwischen war schön.“

Jetzt geht es in die Distributionsphase. Bald werden die ersten DVDs ausgeliefert, T-Shirts verschickt und Poster gedruckt. Und Leseratten dürfen sich über den Roman zum Film freuen. Und erste Erfolge kann „Feed The Reapers“ schon verbuchen. Auf dem Kurzfilmfestival „Hats Off“ hat der Film den Preis für die beste Regie und die beste Musik gewonnen.

Text/Fotos (oh): Robert Gryczke

 

Offizieller Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=ryPfw2hKAdw

Original Soundtrack

Kompletter OST auf Spotify: https://open.spotify.com/playlist/6hl0mol4ZsDXCShWIQJMwc Original Score auf Spotify: https://open.spotify.com/album/5dJTVVTHzCLXoHWx5vTttb

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