Abgeordneter Jan Henner Putzier (SPD): Startchancenprogramm: Niedersachsen gibt teilnehmende Schulen bekannt - Anja Schulz (FDP): Bildungschancen werden unabhängig vom Elternhaus gefördert - Dirk-Ulrich Mende: Wichtiger Beitrag für gleiche Bildungschancen
Uelzen/Landkreis. Die niedersächsische Landesregierung setzt sich weiterhin entschlossen für mehr Bildungsgerechtigkeit ein. Oftmals hängt der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft der Schülerinnen und Schüler ab. Durch das Startchancenprogramm (SCP) des Bundes und der Länder sollen gezielt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler unterstützt werden. Hierzu werden mit der Einführung eines Sozialindexes zusätzliche Ressourcen dort eingesetzt, wo der Unterstützungsbedarf besonders hoch ist, um gleiche Chancen für alle Kinder zu ermöglichen.
Das niedersächsische SPD geht jetzt in die nächste entscheidende Umsetzungsphase. Mit der offiziellen Bekanntgabe der teilnehmenden Schulen werden nun konkrete Schritte eingeleitet, um mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung zu schaffen. Der Bund unterstützt das Engagement des Landes Niedersachsen über einen Zeitraum von zehn Jahren mit knapp 100 Millionen Euro jährlich. Davon profitieren rund 122.000 Schülerinnen und Schüler an 390 Schulen im Land.
Abgeordneter Jan Henner Putzier: „Ich freue mich besonders, dass in unseren Landkreisen Uelzen und Lüchow-Dannenberg 7 Schulen (4 in Uelzen und 3 in Lüchow-Dannenberg) vom Startchancenprogramm profitieren können. Wir wollen es nicht länger zulassen, dass die Herkunft eines Kindes über seine Zukunft entscheidet. Im kommenden Jahr kann das Programm in den Schulen entwickelt und implementiert werden. Dieser Aufbau ist wichtig, um die zehn Jahre auch nachhaltig und wirksam zu nutzen.“
Nicht nur das Startchancenprogramm ist neu, sondern auch das Instrument zur Verteilung der Mittel: Bei der Auswahl der 390 Schulen kommt erstmals der für Niedersachsen neu entwickelte sozialdatenbasierte Index zum Einsatz. Künftig sollen mit dem Index zusätzliche Ressourcen an Schulen gesteuert werden, um diese gezielt dort einsetzen zu können, wo sie am dringendsten benötigt werden. Wichtig ist dabei, dass der Index passgenau funktioniert und für die Schulen keinen zusätzlichen Arbeitsaufwand verursacht, um zusätzliche Bürokratie zu vermeiden.
„Das Startchancenprogramm ermöglicht es den teilnehmenden Schulen, zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit und anderes nichtlehrendes Personal zu schaffen, um die multiprofessionellen Teams auszubauen und damit zu stärken. Die Programmschulen erhalten darüber hinaus ein zusätzliches Budget, mit dem sie Maßnahmen zur Schulentwicklung sowie zur Verbesserung der Basiskompetenzen finanzieren können. An weiterführenden Schulen soll mit diesem Budget die berufliche Orientierung ausgebaut werden. Damit wollen wir erreichen, dass mehr Jugendliche eine Ausbildung beginnen, die auch zu ihnen passt“, betont Abgeordneter Jan Henner Putzier.
„Das Startchancen-Programm wirkt unmittelbar im Kreis Uelzen. Vier Schulen werden in unserer Region durch das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik unterstützt“, sagte die FDP-Abgeordnete Anja Schulz.
Mit dem Startchancen-Programm werden Bildungschancen unabhängig vom Elternhaus gefördert und die Talente von Kindern an Brennpunktschulen gestärkt. „In Zukunft soll nicht mehr der Bildungsweg der Eltern für den Schulabschluss eines Kindes entscheidend sein“, betonte die junge Abgeordnete. Als Verteilungsgrundlage des von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) initiierten Startchancen-Programms dient erstmals nicht der sogenannte Königsteiner Schlüssel, sondern ein Sozialindex, der eine zielgerichtete Verteilung der Mittel ermöglicht. „Das ist ein echter Paradigmenwechsel. Dort, wo der Bedarf am dringendsten ist und die Herausforderungen für Kinder und Jugendliche am größten sind, erhalten sie mit den Startchancen-Schulen die meiste Unterstützung“, erklärte die Bundestagsabgeordnete. In Uelzen werden u.a. die Sternschule und die Oberschule besonders gefördert.
Die Mittel werden sowohl in die Ausstattung der Schulen, als auch in mehr Personal, etwa Schulsozialarbeit, fließen. Zudem erhalten die Startchancen-Schulen ein Chancenbudget, über das sie eigenverantwortlich verfügen können. Bundesweit werden bis zu 4.000 Schulen von dem 20-Milliarden-Programm profitieren.
„In kaum einem Land hängt der Bildungserfolg so sehr vom Elternhaus ab wie in Deutschland. Gerade Schulen in angespannten sozialen Lagen mit einer hohen Zahl von armutsgefährdeten Kindern brauchen mehr Unterstützung“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Celle-Uelzen, Dirk-Ulrich Mende. „Mit dem Startchancen-Programm fließen zehn Jahre lang jährlich eine Milliarde Euro vom Bund und eine Milliarde Euro von den Ländern direkt an die 4.000 Schulen", berichtet Mende: "Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für gleiche Bildungschancen für jedes Kind und alle Jugendlichen, unabhängig von der Herkunft“, so Mende abschließend.