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Landkreis Uelzen

51 Jahre für den Niedersächsischen Wald: Generationswechsel in der Revierförsterei Wettenbostel

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Uelzen/Landkreis. Nach 34 Jahren Revierdienst wechselt Sönke Meyer in den Ruhestand. Sein Nachfolger in der niedersächsischen Revierförsterei Wettenbostel im Forstamt Oerrel ist seit dem 01.07.2024 Florian Maack.

Sönke Meyer blickt auf eine 51-jährige Zeit in den Niedersächsischen Landesforsten zurück. Meyer beginnt sein Forstpraktikum mit 16 Jahren im damaligen Forstamt Wienhausen. Hier wird der Grundstein für die spätere Laufbahn gelegt. Dann folgt für ihn die Ausbildung für den gehobenen Forstdienst in der Forstschule Düsterntal. Viele Generationen von Forstleuten sind dort bis 1977 ausgebildet worden.

Nach dem Grundwehrdienst folgt die Anwärterzeit im Niedersächsischen Forstamt Bederkesa. Es sollten Stationen im Jugendwaldheim im damaligen Forstamt Rosengarten und eine einjährige Station im ihm bekannten Forstamt Wienhausen folgen. 1982 übernimmt er für elf Jahre die Büroleitung im Forstamt Unterlüß. Diese Zeit ist prägend. Meyer erinnert sich gern: „Die Zeit im Büro war entscheidend. Ich hatte Einblicke in den gesamten Forstbetrieb. Durch diese gesamtbetriebliche Sicht habe ich gelernt, Investitionen zu tätigen, aber im selben Zuge, diese auch zu sichern. Diese wichtige Erkenntnis konnte ich in die Zeit im Revier übernehmen und so nachhaltig den Umbau von Nadelholz- in Mischbestände vorantreiben und sichern.“

1993 ging es dann mit der Familie in das Forsthaus Wettenbostel, welches seit 1937 der Sitzder Revierförsterei ist. Die Anfangszeit in der Heideförsterei Wettenbostel ist schwierig: Die Nutzung war in der Zeit sehr zurück genommen und die Bäume hatten mit Widrigkeiten durch Wurzelschwamm, Windwurf und Borkenkäfer zu kämpfen. Der Anteil der Fichte ist in den 34 Jahren Amtszeit von damals 50 % auf heute 15 % zurückgegangen. Vorrangig wurden Mischwälder mit Buchen und Douglasien etabliert. Vielfältige Themen wie Saatversuche und Containerpflanzungen mit der Forstsaatgutberatungsstelle rundeten die Zeit ab.

Im Ruhestand will sich Sönke Meyer weiterhin der Jungjägerausbildung und der Gartengestaltung am neuen Haus widmen. Des Weiterein wird er in diesem Jahr das Waldpädagogikzertifikat absolvieren, um Menschen den Wald näher zu bringen.

Meyers Nachfolger Florian Maack wächst in der Nachbarförsterei Wulfsode, die sein Vater in den 90iger Jahren leitet, auf. Die Region um Wettenbostel ist ihm daher gut bekannt. Er macht sein Fachabitur an der Georgsanstalt in Ebstorf. Sönke Meyer lernt er als Ausbilder in der Jungjägerausbildung kennen. Nach einigen Jahren in der Medienbranche in Hamburg, möchte er seinem eigentlich immer gehegten Traum nachgehen und studiert Forstwirtschaft in Göttingen. Anschließend absolviert er das Traineeprogramm bei den Niedersächsischen Landesforsten. Von 2020 bis 2024 übernimmt er die Leitung der Revierförsterei Hohegeiß im Harz. Die Jahre sind von Kalamitäten geprägt. Es dreht sich alles um den Kampf gegen den Borkenkäfer und um die Wiederbewaldung. Ein Neuanfang in der Försterei. Der immer anhaltende Drang in die alte Heimatlässt ihn und seine Familie schließlich die Entscheidung treffen, zurück in die Heide zu gehen und die Försterei Wettenbostel zu übernehmen. Florian Maack lächelt stolz: „Jetzt wieder in der Heimat zu sein, Waldbau ohne Katastrophenszenario zu betreiben und mit dem Wald und der Natur arbeiten zu können, macht mich jetzt schon sehr glücklich. Ein Ankommen-Gefühl ist jetzt nach so kurzer Zeit schon da.“

Er zieht mit seiner Familie in das Forsthaus Wettenbostel und freut sich auf die forstlichen Aufgaben des Heiderevieres, die auf ihn zukommen werden.

Zum Hintergrund

Die Revierförsterei Wettenbostel ist ca. 1600 Hektar groß und erstreckt sich über fünf Forstorte in den Landkreisen Uelzen und Lüneburg. Die Wälder der Försterei sind überwiegend von Kiefern geprägt. Alte Waldstandorte im Süsing, treffen auf jüngere Waldflächen in der ehemaligen Wettenbosteler Heide. Weite Teile der Försterei sind mittlerweile schon von reinen Kiefernwäldern in Mischbestände mit Laubholz umgewandelt worden. Bei den Baumarten dominiert mit 80% noch immer das Nadelholz und hier die Kiefer. Bei den verbleibenden 20% handelt es sich zu großen Teilen um Eichenwälder.

Foto: Landesforsten