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Flight-Simulator-Reihe Teil 2: Flugsteuerung auf höchstem Niveau - Fliegen wie in Wirklichkeit mit dem Spitzenprodukt CLS-E Mk II

Der großartige Microsoft Flight Simulator (kurz: MSFS) vermittelt ziviles Fliegen dermaßen realistisch, dass ein riesiger Markt an Hardware-Zubehör entstanden ist, um das Erlebnis noch greifbarer, noch intensiver zu machen. Komplette Cockpits lassen sich inzwischen im Hobbykeller aufbauen – von Instrumenten über den Autopiloten und die Funkgeräte bis hin zu aufwändigen Schubsteuerungen. Im Mittelpunkt stehen dabei Joystick oder Steuerhorn für die Steuerung von Höhen- und Querruder sowie Pedale für die Bedienung von Seitenruder sowie – am Boden – Bremsen. Der gutmütige MSFS lässt sich zwar grundsätzlich auch über Maus und Tastatur bedienen. Spaß macht das allerdings nicht, schon gar nicht, wenn man virtuell in einem bis ins Detail gestalteten Flugzeug sitzt.

Abhilfe schaffen Flugsteuerungen, die es in einer großen Bandbreite von Ausführungen und Preisklassen gibt. Die wohl eindrucksvollste Lösung stellt das Schweizer Unternehmen Brunner Elektronik her. Die Experten, die ansonsten vor allem im Bereich der Profi-Pilotenausbildung und Robotik zu Hause sind, geben mit der Steuerhorn-Ruder-Kombination CLS-E Mk II ambitionierten Simulator-Fliegern ein System an die Hand, das in Sachen Qualität, Funktion und Verarbeitung Maßstäbe am Markt setzt.

Hauptmerkmal des Brunner-Produkts: Force Feedback. Die Technik ist von Lenkrädern für Autorennspiele auf PCs oder an Konsolen bekannt: Servomotoren vermitteln ein Gefühl für Querkräfte und Reaktionen aus dem Antriebsstrang und geben das Fahrgefühl somit deutlich realistischer wieder als konventionelle Lösungen mit einer schlichten Rückstellfeder.

Im Bereich der Hobby-Flugsimulationen hat Brunner Elektronik eine Vorreiterrolle übernommen, bislang war Force Feedback wegen des hohen technischen Aufwands, um drei Achsen zu bedienen, dort nicht vertreten. Was die Schweizer abliefern, verblüfft gleich in mehrfacher Hinsicht. Das CLS-E Mk II besteht komplett aus Metall, ist enorm schwer und so hochwertig verarbeitet, als wäre es für die Ewigkeit gemacht. Mehrere Millimeter dicke Bleche, hochstabile Achsen, gefräste und mehrfach verstellbare Metallpedale machen schon auf den ersten Blick Eindruck. Auch beim perfekt in der Hand liegenden Steuerhorn hat Brunner nichts dem Zufall überlassen und übernimmt das Design des Flugzeugherstellers Beechcraft mit überragender Qualität und eigenen Lösungen. So ermöglicht beispielsweise ein Mini-Joystick auf dem rechten Griff den Rundumblick des Piloten – auf perfekt-geschmeidige Art und Weise.

Doch bevor es erfolgreich in die Lüfte gehen kann, gilt es, sich mit dem System vertraut zu machen. Denn schon die Abmessungen wollen berücksichtigt werden: Das Gehäuse für das Steuerhorn ist wegen der massiven Technik über 40 Zentimeter tief. Wird die Steuerhorn-Achse komplett herausgezogen, kommen noch einmal über 30 Zentimeter hinzu. In unserem Fall machte das den Anbau einer anderen Monitorhalterung erforderlich. Idealerweise findet alles fest verschraubt in einer entsprechenden Lösung Platz, Bohrungen für die Schrauben hat Brunner gleich gesetzt.

Beim Verkabeln geht der Schweizer Hersteller eigene Wege: Jede der beiden massiven Komponenten wird über ein eigenes Netzteil versorgt. In Internetforen wird mehrfach über Probleme mit nicht erkannten Geräten berichtet. Die Lösung: Nicht BEIDE Komponenten am PC anschließen, sondern in Reihe schalten: Ein (mitgeliefertes) Netzwerk-Kabel verläuft von den Pedalen ins Gehäuse für das Steuerhorn, von da aus geht es dann per USB an den Rechner. Das Gerücht, dass das Force Feedback des CLS-E Mk II beim MSFS nicht funktioniert, ist falsch. Es handelt sich um Anwenderfehler, das muss an dieser Stelle deutlich gesagt werden.

Das CLS-E Mk II ist für alle gängigen Flugsimulatoren geeignet. Bedingung für einen reibungslosen Betrieb ist die CLS2SIM-Software, die rasch heruntergeladen ist. Das Programm verfügt über mächtige Funktionen, mit den sich die Einstellungen für das Force Feedback bis ins Detail vornehmen lassen. In unserem Fall ist für den MSFS noch ein Plug-in erforderlich. Probleme ergaben sich bei uns keine – im Gegenteil:

Ist die Installation abgeschlossen, ist das neue Flugerlebnis eine Offenbarung. Los geht es schon beim Start, bei der der Untergrund der Piste durch die Ruder vermittelt wird. Erst einmal in der Luft, geht der Spaß dann richtig los: Wettereinflüsse werden perfekt über das Steuerhorn an den Piloten weitergegeben. Die Servomotoren sind so stark, dass man durchaus am Morgen nach dem Flug mit einem Muskelkater rechnen kann, wenn man die Einstellung auf „hoch“ wählt. Allerdings kann das Brunner-Produkt auch fein sensibel und vermittelt Rückmeldungen des Flugzeugs absolut überzeugend. Ein echter „Game Changer“, wie ein Youtuber passend bemerkte: Das perfekt umgesetzte Force Feedback bringt einen nie dagewesenen Grad an Realismus. Dabei arbeitet die Steuer-Kombination auch sauber mit dem Autopiloten des MSFS zusammen – wie von Geisterhand bewegt sich die Steuerung absolut realistisch nach den Vorgaben der Automatik. Wer mag, kann zwei CLS-E Mk II-Einheiten koppeln und somit sein eigenes Cockpit für Pilot und Copilot aufbauen

Kleiner Tipp: Am schönsten fliegt es sich angesichts der Metall-Pedale mit Schuhen -Socken-Piloten müssen auf Dauer mit Fußschmerzen rechnen.

Das Set aus Steuerhorn und Pedalen ist für 3649 Euro erhältlich. Damit ist das Brunner-Produkt preislich sicher in einer eigenen Liga angesiedelt. Angesichts des Wettbewerbs, der in erster Linie Plastik für den Bau seiner Simulator-Steuerungen verwendet, ist der Preis des Schweizer Spitzenprodukts gerechtfertigt. Vor allem Vielflieger werden sich in Sachen Verarbeitung, Materialauswahl und vor allem wegen des Force Feedbacks nichts Besseres wünschen können.

Fotos: Brunner Elektronik

 

 

 

 

 

 

 

 

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