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„Nicht mehr zu vertretende Bundespolitik“: Maik Semler wechselt von den Grünen zur UWG

  • Subtitle: Wrestedt

Wrestedt. In die politische Landschaft des Landkreises Uelzen kommt wieder Bewegung: Maik Semler tritt nicht mehr für Bündnis 90/Die Grünen an: Im Gemeinderat Wrestedt bildet er künftig mit Andreas Dobslaw die UWG-Fraktion. Dobslaw war im Sommer von der SPD zur UWG gewechselt (Uelzener Nachrichten hatten als erstes berichtet) und hat für die Unabhängigen auch ein Kreistagsmandat inne. Im Interview mit den Uelzener Nachrichten begründet Semler seinen Wechsel und spricht über seine kommunalpolitischen Ziele.

Herr Semler, was ist der Grund dafür, dass Sie zur UWG gewechselt sind?

Nun, zunächst möchte ich mich für das vorbildliche Verhalten des Kreisverbandes Bündnis 90/Die Grünen bedanken, nachdem ich meine Entscheidung, nicht mehr für die Grünen in der Kommunalpolitik aufzutreten, dem Kreisvorstand mitgeteilt hatte. Meine Entscheidung, mich nunmehr politisch anders zu positionieren, liegt an einer für mich nicht mehr zu vertretenden Bundespolitik mit vielen Irrungen und Wirrungen sowie in großen Teilen einfach nicht umsetzbaren oder praktikablen Forderungen. Nicht zuletzt auch in Person von Frau Baerbock, die diese Ziele in den Medien gern, in für den Bürger nicht nachvollziehbarer Weise, kommuniziert. Kurzum, die Ziele von Bündnis 90/Die Grünen haben sich aus meiner Sicht teils überholt oder sind schlicht nicht umsetzbar. Mein politischer Anspruch ist aber, Ziele zu haben, die auch machbar und umsetzbar sind. Ich möchte hier nur die Abschaffung der STRABS ( Straßenausbaubeitragssatzung ) in der Gemeinde Wrestedt durch die SPD/Grünen-Gruppe, deren Mitglied ich ja war, in diesem Jahr nennen. Hieraus erwächst für die Bürger der Gemeinde Wrestedt absolute Sicherheit, hohe Gebührenbescheide, die jungen Familien wie auch gerade alte Menschen oftmals vor existenzbedrohende finanzielle Situationen stellen, zu erhalten. Das macht die Gemeinde Wrestedt gerade in Zeiten, in denen ein Trend on zurück aufs Land stattfindet, für viele Menschen als Wohnort, aber auch als Unternehmensstandort interessant.

Was sind die wichtigsten politischen Themen, derer sich die UWG im Gemeinderat jetzt annehmen will?

Wir sind ja gerade am Anfang unserer Arbeit. Herr Dobslaw und meine Person kennen uns, nicht zuletzt aus der politischen Historie, doch sehr gut. Ich denke, da diese Frage Tragweite hat, dass dazu eine gemeinsame Antwort mit Andreas Dobslaw sicherlich angebracht ist. Ich möchte an dieser Stelle nur zwei aus meiner Sicht neuralgische Punkte ansprechen. Da ist das omnipräsente Thema Bahn. Hier gilt es neben dem Bankübergang Wieren auch mal über Stederdorf und auch mal über Niendorf mit drei Bahnübergängen und erheblichen Problemen mit Herstellung eines angemessenen Lärmschutzes seitens der Bahn  zu sprechen und sich hier mit der Bahn entsprechend auseinanderzusetzen, um Lösungen zu finden. Ein anderer Punkt ist die touristische Erschließung unserer Gemeinde. Da gibt es einen Wohnmobilstellplatz an der Schleuse Esterholz, einen DER touristischen Hotspots im Landkreis Uelzen, der seine Bezeichnung nicht im Ansatz verdient hat. Hier möchten wir gern eine ordentliche Ertüchtigung, Anschluss von Strom und Frischwasser, erreichen. Abwasser, so haben wir aus Gesprächen mit Wohnmobilisten vor Ort an der Schleuse Uelzen erfahren, sei für viele nicht zwingend oder wichtig, sind doch die Abwasserbehälter in den heutigen Wohnmobilen ausreichend dimensioniert, sodass diese nicht ständig entleert werden müssen. Ich kann nur noch ergänzen, das Herr Dobslaw und ich noch weitere Ideen haben, um die Gemeinde Wrestedt auch wirtschaftlich noch weiter zukunftsfähig zu machen und somit die Standortattraktivität weiter zu erhöhen für weitere Firmen und Unternehmer in der Gemeinde Wrestedt.

Wie wird sich die politische Arbeit zwischen Ihnen und Andreas Dobslaw aufteilen?

Danke für diese Frage. Andreas Dobslaw und ich sehen uns absolut auf Augenhöhe, auch wenn Andreas Dobslaw aus seiner Historie heraus über weitaus mehr politische Expertise verfügt. Ich kann dafür mit Wissen und Erfahrungen aus der Finanzwelt punkten, in der ich mich seit über 25 Jahren beruflich bewege, und Sie glauben nicht, wie ähnlich hier die Themen oft sind. Damit kann ich nur für uns als UWG Wrestedt sprechen und sagen, gerade unsere Mischung macht uns stark. In uns und eben auch als Koalitionspartner der SPD Gruppe der Gemeinde Wrestedt.

Foto (privat): Maik Semler.