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Kann der Wald das Klima retten?

  • Subtitle: Lintzel

Lintzel. Kann der Wald das Klima retten?, war der Titel einer Exkursion durch den Lintzeler Wald. Die Grünen in der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf hatten zu einem besonderen Sonntagsspaziergang in den äußersten Westen des Landkreises eingeladen. Forstingenieur Volker P. Einhorn machte sich mit einer erfreulich großen Schar von etwa 35 interessierten Erwachsenen und Kindern auf den Weg durch seine ehemalige Wirkungsstätte als Revierleiter in den Niedersächsischen Landesforsten.

Gleich zu Anfang machte er klar: „Ohne den Wald würden wir hier gar nicht stehen! Der Wald ist die Grundlage allen tierischen und menschlichen Lebens.“ Das Wunder der Photosynthese und die Fähigkeit, klimaschädliches Kohlenstoffdioxid zu speichern machen ihn zu einem wichtigen Bestandteil im Klimageschehen.

An mehreren Stationen wurde dann allerdings schnell klar, dass der Wald in Gefahr ist. Auch hier bei uns leidet er an den Folgen der Klimaveränderung. Jahrelange Dürre und Stürme machen ihn anfällig für Krankheiten und Insektenbefall. Förster und Waldbesitzer versuchen seit langem, diesen Herausforderungen zu begegnen, indem sie sich um den Aufbau ökologisch vielfältiger, stabiler Wälder bemühen. In Krisensituationen, wie sie zurzeit herrschen, kommen sie allerdings wirtschaftlich und personell an ihre Grenzen und brauchen Unterstützung.

„Der Wald kann das Klima nicht retten, wenn sich die Bedingungen nicht ändern“, beantwortete Volker Einhorn die Ausgangsfrage. „Alle einzelnen sind aufgefordert, z.B. durch ihr Konsumverhalten die weltweite Waldvernichtung aufzuhalten. Eine radikale Politik- und Energiewende, ein konsequent nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die Abkehr von der Wahnvorstellung des grenzenlosen Wachstums sind erforderlich!“

Am Ende der kurzweiligen Exkursion mit ihren interessanten Waldbildern und den teilweise sehr engagiert geführten Diskussionen verabschiedete sich Volker Einhorn am Parkplatz „Der Blaue Waldpfad“ in Lintzel mit dem Lutherzitat: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.

Foto: privat