Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf: Fast 2 Millionen Euro in 2022 dank Fördermittelmanager Michael Glüh

Bevensen/Ebstorf. Am Ende des Ganges im ersten Stock des Bad Bevenser Rathauses sitzt Michael Glüh in seinem Büro. An der Wand hinter seinem Schreibtisch hängt ein übergroßer Scheck über 400.000 Euro. „Das ist meine erste bewilligte Förderung, die hat einen Ehrenplatz bekommen“, sagt der Fördermittelmanager der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf lächelnd. Der symbolische Scheck zeigt die Fördersumme, die die Samtgemeinde über das Sportstättensanierungsprogramm des Landes für die Sanierung der Altenmedinger Turnhalle erhalten hat. Im Sommer sollen die Bauarbeiten beginnen.

Ende des vergangenen Jahres trudeln weitere Bewilligungsbescheide des Förderprogramms „Perspektive Innenstadt“ aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bei ihm ein. „Die Fördermaßnahmen müssen eigentlich bis März dieses Jahres abgerechnet sein. Für einige Vorhaben haben wir bereits eine Verlängerung bis zum 30. Juni gestellt.“ Andere Maßnahmen hingegen wurden bereits umgesetzt. So freut sich der Fördermittelmanager besonders über die in diesem Jahr umzusetzende Maßnahmen wie die Multifunktionssportanlage und die Entschlammung des Ebstorfer Mühlenteichs. Alle Infos zum Programm sind übrigens auf der Homepage der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf einsehbar. Die „Perspektive Innenstadt“ ist aber nur ein Förderprogramm, an dem die Samtgemeinde im vergangenen Jahr erfolgreich teilgenommen hat. Insgesamt wurden 1,9 Millionen Euro Förderungen beantragt. Davon wurden Bewilligungen in Höhe von circa 1,2 Millionen Euro ausgesprochen. Es flossen Mittel in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro in die Kassen. „Leider spiegeln die Zahlen nicht immer den Aufwand wieder. Manch große Summe ist leichter zu bekommen, als manch kleine Unterstützung. Jedes Verfahren hat sozusagen seine eigene Geschichte“, schildert der Fördermittelmanager. Zu den kleineren Maßnahmen zählt Glüh beispielsweise die Förderungen für Obstbaumpflanzungen, für den Eingangsbereich der Bibliothek im Griepe-Haus, die Anschaffungen von Abbiegeassistenten für ein Bauhoffahrzeug oder Spielekonsolen für die Bibliothek. Aber auch Förderungen für barrierefreie Bushaltestellen und für die IT-Ausstattung der Schulen wurden und werden in Anspruch genommen.

Auch in diesem Jahr sucht die Fördermittelstelle der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf nach vielen passenden Fördermöglichkeiten. „Der Schwerpunkt wird hier aller Wahrscheinlichkeit nach im Bereich des Klimaschutzes liegen“, schätzt Glüh. Im Bereich der Radverkehrsförderung werde sich so einiges tun. Deshalb steht er der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern der 13 Mitgliedsgemeinden mit Rat und Tat zur Seite, aktuell insbesondere beim Radwegekonzept. „Eine interkommunale Zusammenarbeit begünstigt eine Förderung, weshalb immer über Gemeindegrenzen hinausgedacht werden sollte“, weiß der Fördermittelmanager. Ein weiteres großes Förderthema für die Gemeinden wird zudem der Ausbau der Kindertagespflege sein.

„Die Ergebnisse, die Herr Glüh einfährt, zeigen, dass die Entscheidung, eine Stelle zu schaffen, die sich um das Einwerben von Fördermitteln kümmert, genau richtig ist“, sagt Samtgemeindebürgermeister Martin Feller und weist auf den Weitblick, den der Rat der Samtgemeinde gezeigt hat hin. Schließlich gebe es nur sehr wenige Arbeitsplätze in der Verwaltung, die sich derart nachhaltig innerhalb kürzester Zeit mehr als refinanzieren.

Um künftig keine Fördermöglichkeiten zu verpassen, soll ein Netzwerk im Bereich des Fördermanagements dienen, an dessen Aufbau der Fördermittelmanager derzeit mitarbeitet. Durch die zahlreichen Rundschreiben und oft umfangreichen Förderkriterien liest sich Glüh regelmäßig durch, doch mit Hilfe des gegenseitigen Austausches mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kommunen ergeben sich künftig vielleicht noch zusätzliche Perspektiven. Doch nicht nur extern legt Glüh großen Wert auf Zusammenarbeit: „Hier im Rathaus ist die Teamarbeit aller Fachbereiche und der Verwaltungsleitung zu loben, weil jede Förderung oft schnelles und kompetentes Handeln erfordern.“ Dann lassen sich auch die Großprojekte wie die Sanierung der Turnhalle Altenmedingen umsetzen, die neben der Sanierung des Wald@mar-Außenbereichs eines der großen Projekte der nahen Zukunft ist.

Foto (Samtgemeinde Bevensen/Ebstorf): 198.000 Euro hat die Stadt Bad Bevensen im Rahmen des Förderprogramms „Perspektive Innenstadt“ für die Multifunktionssportanlage erhalten.