Es bleibt dabei: Bad Bevensen lehnt den Ausbau der bestehenden Bahnstrecke ab
- Subtitle: Bad Bevensen
Von Michael Michalzik
Bad Bevensen. Klare Ansage in Sachen Bahntrasse Hamburg-Hannover: In Bad Bevensen bleibt es beim „Nein“ zum dreigleisigen Ausbau der Bestandsstrecke, wie er beispielsweise in Uelzen gefordert wird.
Warum man in der Kurstadt im Nordkreis anderer Meinung ist, erläutert Bad Bevensens Stadtdirektor Martin Feller im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten: „Ein Ausbau der bestehenden Trasse auf dreigleisig wäre nicht nur mit einem immensen Kostenaufwand verbunden, es würde auch Jahre dauern, eine solche ‚Baustelle unter dem rollenden Rad‘, wie die Bahn es nennt, zu betreiben.“
Bad Bevensen sieht sich im Fall einer solchen Lösung in die Zange genommen: „Wir hätten jahrelang eine Baustelle direkt an der Kurstadt. Außerdem wird der Bau der A39 geplant. Es kann sein, dass die Autobahn dann erst einmal auf Höhe Bad Bevensen endet. Wenn wir im Westen die Baustelle Bahn hätten und im Osten die A39, könnte der Tourismus hier einpacken.“
Deswegen habe sich Bad Bevensen dem Lüneburger Rats-Entscheid angeschlossen und lehne den dreigleisigen Ausbau der Bestandsstrecke ab: „Wir favorisieren einen Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Hannover entlang der A7.“
Stadtdirektor Feller führt noch weitere Bedenken auf: Der dreigleisige Ausbau der bestehenden Strecke im laufenden Betrieb würde bedeuten, dass immer ein Abschnitt liegenbleibe, während das andere Gleis aufgenommen und das dritte neu gelegt werde. Eine erheblich längere Bauphase im Vergleich zu einem kompletten Neubau. Außerdem würde ein drittes Gleis keine 50-prozentige Steigerung der Kapazität bringen: „Es muss ja Überholvorgänge geben, damit ergibt sich höchstens ein Kapazitätszuwachs von 30 Prozent.“ Es sei ein Kostennutzenfaktor ermittelt worden, der für eine Trasse entlang der A7 bei 1,0 liege, beim Ausbau der Bestandsstrecke nur bei 0,4 und im Falle einer Umfahrung der Städte Lüneburg, Bad Bevensen und Uelzen bei 0,6.
Letztlich sei es eine politische Entscheidung, wie die Trasse künftig verlaufen werde: „Das Bundesverkehrsministerium erwartet jetzt eine Empfehlung der Deutschen Bahn.“
Archivfoto (Michalzik): In Bad Bevensen lehnt man einen Ausbau der Bahn-Bestandsstrecke ab, weil man eine jahrelange Baustelle befürchtet.
Foto (Samtgemeinde Bad Bevensen): Stadtdirektor Martin Feller