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Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf macht ihre Feuerwehren fit für die Zukunft

  • Subtitle: Bevensen-Ebstorf

Von Michael Michalzik

Bevensen-Ebstorf. In der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf wird der Brandschutz fit für die Zukunft gemacht. Mehr als zehn Millionen Euro investiert die Kommune dafür, erklärt Samtgemeindebürgermeister Martin Feller im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten. Dabei geht es um technische Ausrüstung ebenso wie um Nachwuchs-Gewinnung sowie den Erhalt der Wehren als feste Bestandteile des örtlichen sozialen Lebens. Dabei sollen Kooperationen zwischen den Ortswehren nicht nur dauerhaft deren Bestand sichern, sondern den Brandschützern neue Kompetenzen und damit mehr Freude an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit geben. Acht solcher Kooperationen sind im Bereich der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf bereits angefragt.

„Bei der Erstellung des Brandschutzbedarfsplans haben wir festgestellt, dass die Tagesbereitschaft bei kleineren Wehren nicht mehr ständig gewährleistet ist. Der Arbeitsplatz liegt heute oft in der Stadt, nicht mehr im Wohnort“, so Samtgemeindebürgermeister Feller. Mit der Kooperation von jeweils zwei bis vier Ortswehren könnte eine solche Einsatzbereitschaft sichergestellt werden. Aber: „Das muss alles auf Freiwilligkeit basieren.“ Die einzelnen Wehren sollten als Ortswehren erhalten bleiben, wo sie auch im sozialen Bereich eine wichtige Rolle übernähmen.

Den Samtgemeinde-Wehren wurde in Aussicht gestellt, dass sie komplett neu ausgerüstet werden. Vier neue Feuerwehrhäuser werden jetzt als Stützpunkte künftiger Kooperationen neu gebaut. Damit einhergehend sollen die Ortswehren mehr Kompetenzen bei ihren Einsätzen erhalten: „Dadurch wird die Arbeit in der Feuerwehr deutlich spannender, die Feuerwehrfrauen und -männer gewinnen an Erfahrung, und dadurch steigt auch die Professionalität.“ Mit dem Konzept würden auch die beiden großen Wehren Ebstorf und Bevensen deutlich entlastet. Allein die Kameraden in Bad Bevensen seien derzeit mit mehr als 200 Einsätzen im Jahr voll ausgelastet. Denn: „Es geht ja bei unseren Feuerwehren bei weitem nicht mehr nur um Brandschutz. Es kommen viele Einätze bei Verkehrsunfällen, Starkregen sowie im Umweltbereich hinzu“, betont Feller, der an die Lage im November vorigen Jahres erinnert, als schwere Schneemassen zu einer Vielzahl von Astbrüchen geführt hatten.

Spannend: Auch wenn die neuen Feuerwehrhäuser noch nicht fertig und bezogen sind, leben die jeweiligen Wehren ihre Kooperationen bereits und arbeiteten intensiv zusammen: „Die Kooperationen sind sehr positiv aufgenommen worden. 

Das Feuerwehrhaus in Bad Bevensen soll für 1,5 Millionen Euro erweitert werden. Für Bevensen und Ebstorf soll für eine Millionen Euro eine Kleiderkammer gebaut werden, in der auch Ausrüstungsgegenstände gelagert werden können. Ein Thema, das die Brandschützer in den kommenden Jahren massiv beschäftigen wird, sind Maßnahmen gegen den sogenannten „Feuerwehrkrebs“. Samtgemeindebürgermeister Feller: „Bei Bränden verbrennt heute immer mehr Kunststoff. Die Partikel sind extrem gesundheitsschädlich.“ Die Lösung wird „Schwarz-Weiß-Trennung“ genannt. Sie verhindert, dass Einsatzkleidung und nicht kontaminierte Kleidung miteinander in Berührung kommen. Die neuen zu bauenden Gerätehäuser in der Samtgemeinde werden über entsprechende Lösungen verfügen, in Bad Bevensen wird so umgebaut, dass sich die Wege nach Einsätzen nicht kreuzen können. 

Ein weiteres wichtiges Thema wird der Nachwuchs sein: „Kinder- und Jugendwehren sind extrem wichtig“, so Feller. Aber auch Erwachsene sollen zum ehrenamtlichen Einsatz bei ihrer Ortswehr motoviert werden. Die Arbeitsgemeinschaft „Gewinnung von Mitgliedern“ macht sich Gedanken, wie man Anreize schaffen kann, oder will Lösungen finden, wenn es bereits jetzt personelle Löcher gibt. Es gebe viele Möglichkeiten, den ehrenamtlichen Brandschützern „Danke“ zu sagen und sie zu motivieren, etwa durch freies Parken und andere Anreize. Die Arbeitsgemeinschaft wird auch das Thema „Führungskräfte in den Feuerwehren“ angehen, um die Kommunikation innerhalb der Wehren zu verbessern. Feller: „Dazu bieten wir auf kommunaler Ebene Schulungen an, um eventuelle Konflikte innerhalb der Feuerwehren zu lösen.“ Angebote in Mediation und Supervision sollen diesen Bereich ebenso abdecken wie die Betreuung nach traumatisierenden Einsatz-Erlebnissen.

Symbolfoto (Adobe Stock): Die Feuerwehren haben immer mehr Umwelt-Einsätze zu bewältigen.

Foto 2: Samtgemeindebürgermeister Martin Feller.