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Bauck Mühle schließt sich Initiative gegen Pestizide auf den Feldern an

  • Subtitle: Rosche

Rosche. Pestizid-Ausstieg jetzt: Die Bauck Mühle hat sich einer Initiative des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft angeschlossen und gehört damit zu bislang mehr als 100 Unterzeichnern eines offenen Briefs: 

„Als Bio-Unternehmen setzen wir uns seit jeher für eine nachhaltige, enkeltaugliche Landwirtschaft ein. Wir unterstützen die Forderungen des offenen Briefes ausdrücklich, denn der Schutz der ökologischen Gemeinwohlleistungen ist zentral für die Zukunft unserer Ernährung, unserer Umwelt und des ländlichen Raums“, erklärt Katrin Porsch, Nachhaltigkeitsmanagerin der Bauck GmbH. Die Fakten seien längst bekannt: „Chemisch-synthetische Pestizide gefährden unsere Gesundheit. Sie gefährden Bestäuber, Mikroorganismen und Bodenleben. Sie beschleunigen das Artensterben und gefährden unsere Ernährungssicherheit. Sie kontaminieren unsere Gewässer, unsere Luft, unsere Böden und unsere Lebensmittel.“

Trotzdem, heißt es seitens Bauck Hof, würden gefährliche Ackergifte weiter zugelassen. Trotzdem fehle Transparenz über den Einsatz von Pestiziden. Trotzdem fehle ein klarer politischer Plan, um die Abhängigkeit von chemisch-synthetischen Pestiziden zu reduzieren.

In dem offenen Beruf werde gezeigt, wie der Ausstieg aus dieser Abhängigkeit möglich ist – und warum er jetzt beginnen muss. 

Seitens des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft, Initiator des offenen Briefs, heiß es: Über 100 Organisationen und Einzelpersonen aus Bio-Branche, Wasserwirtschaft, Umweltschutz, Wissenschaft und Zivilgesellschaft fordern die Bundesregierung auf, den schrittweisen Ausstieg aus chemisch-synthetischen Pestiziden einzuleiten. 

In dem jetzt veröffentlichten Offenen Brief wenden sie sich direkt an Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer und Bundesumweltminister Carsten Schneider.

„Deutschland hat sich völkerrechtlich verpflichtet, das Risiko durch Pestizide bis 2030 deutlich zu senken – doch es fehlt eine wirksame politische Strategie zur Reduktion und zur Abkehr von dieser nicht zukunftsfähigen Praxis.“, sagt Anja Voß, Geschäftsführerin des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft. „Wir zeigen mit unserem Offenen Brief: Ein schrittweiser Ausstieg ist möglich. Und er muss jetzt beginnen.“

„Insbesondere vor der jüngst angekündigten Neuausrichtung der Pflanzenschutzmittelzulassung sei das Agrarministerium aufgerufen, die Zusagen aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten, für transparente und wissenschaftsbasierte Verfahren zu sorgen und das Risiko beim Pflanzenschutzmitteleinsatz zu reduzieren. Verschlankungen im Zulassungsverfahren dürften nicht zu Lasten der Gesundheit der Menschen in der Landwirtschaft oder unserer natürlichen Ressourcen gehen. 

Eine Neuausrichtung der Zulassung, die strukturell und fachlich die Umweltschutzbelange schwächt statt stärkt, sei gefährlich, denn sie gefährde die Zukunft aller und verlagert die gesellschaftlichen Folgekosten auf unsere Kinder und Kindeskinder, sagt Susan Haffmans von PAN Germany. 

Das Bündnis formuliert sechs konkrete politische Forderungen:

  • Zulassungsverfahren reformieren – mit unabhängiger wissenschaftlicher Bewertung, modernen Prüfstandards und lückenloser Risikoanalyse
  • Einführung eines bundesweiten Luftmonitorings für Pestizide – um deren unkontrollierte Verbreitung durch die Luft zu erfassen und wirksam zu begrenzen
  • Transparenz beim Pestizideinsatz schaffen – wann, wo, was gespritzt wird öffentlich zugänglich machen.  
  • Wettbewerbsverzerrung beenden – durch einen Schadensfonds für Bio-Betriebe und klare gesetzliche Regeln, um Bio besser vor Kontaminationen zu schützen.
  • Die EU-Richtlinie zur Pestizidreduktion rechtsverbindlich in nationales Recht überführen
  • Eine risikobasierte Pestizid-Abgabe einführen – um die gesellschaftlichen Folgekosten zu internalisieren und den ökologischen Umbau der Landwirtschaft zu unterstützen

Den Offenen Brief und die vollständige Liste der Mitzeichner finden Sie hier. 

Symbolfoto: Adobe Stock