Skip to main content

Bekommt Uelzen ein „Bürgerauto“ für die Senioren?

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Viele Jahre bot das DRK einen Fahrdienst an, der Hochbetagte zu den Angeboten im DRK-Mehrgenerationenhaus brachte. Der ohnehin defizitäre Fahrdienst war aber nicht aufrecht zu erhalten: Während der Corona-Krise hatte das MGZ ein Jahr lang geschlossen. Jetzt gibt es dort die Angebote wieder, aber den Fahrdienst nicht mehr. Im Sommer hatten Karl-Heinz Günther, Ortsbürgermeister von Kirch- und Westerweyhe, sowie sein Amtskollege Henning Gröfke, Ortsbürgermeister von Masendorf/Molzen/Riestedt, einen Vorstoß unternommen und einen Antrag gestellt, mit dem ein Beförderungsdienst ins Leben gerufen werden sollte.

Das Thema wurde am Donnerstag in der Sitzung des Ausschusses für Generationen, Integration, Flüchtlinge und Soziales diskutiert. Die Verwaltung sieht im Grundsatz mehrere Schwierigkeiten: Ein Beförderungsdienst für die Hochbetagten sei im Grunde eine Bevorzugung dieser Personengruppe – zudem würde er einen Nachteil für Taxiunternehmen darstellen: Das Angebot eines Fahrdienstes müsste sich an alle SeniorInnen richten, unabhängig vom Wohnort (Kernstadt und Ortsteile) und vom Zweck der Fahrt (Einkauf, Arztbesuch, Kulturveranstaltung etc.), argumentiert die Verwaltung. Außerdem würden die im Antrag geforderten 5.000 Euro jährlich nicht für einen Beförderungsdienst reichen.

Weiterhin sei der ÖPNV in Uelzen erheblich ausgebaut worden. Zu prüfen wäre gegebenenfalls, ob eine zusätzliche Haltestelle am MGZ in der Ripdorfer Straße eingerichtet und in eine oder mehrere Linienführungen integriert werden kann.

Günther und Gröfke hatten aber im Vorfeld eine andere Idee ins Spiel gebracht: einen Bürgerbus. Ein solches System, so die Stadt, hätte den Nachteil, dass für Bürgerbusse grundsätzlich eine Beförderungspflicht besteht und sie linien- sowie haltestellengebunden sind. Eine Alternative wäre ein „Bürgerauto“, das von Haustür zu Haustür fahren könnte. Ein Ansatz, den Karl-Heinz Günther für absolut nachdenkenswert hält: „Man könnte einen Verein gründen und den Fahrdienst mit ehrenamtlichem, bürgerschaftlichem Engagement leisten. Vielleicht gibt es auch einen Zuschuss für den Kauf des Autos.“

Die Alternative, Gesundheitsangebote in den Ortsteilen zu etablieren, sieht Günther kritisch: „Manche Ortsteile haben gar keine eigene Turnhalle.“ Ein Bürgerauto wäre eine gute Alternative, auch für die Senioren, die es nicht mehr zu einer Bushaltestellte schafften. Auf Antrag Günthers wurde das Thema zunächst zur weiteren Beratung in die Fraktionen gegeben.

Foto (DRK): Senioren sollen das MGZ und seine Angebote wieder besser erreichen können.