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Über 100 Jahre Weltfrauentag, über 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland, über 70 Jahre Gleichberechtigung im Grundgesetz – Ist der Weltfrauentag ein alter (Damen-)Hut?

  • Subtitle: Uelzen
Uelzen. Der SPD-Ortsverein Uelzen lädt am 08.03.2022 um 19.00 Uhr via Zoom zu einer Gesprächsrunde mit Kirsten Lühmann, frühere SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Celle und Uelzen, Ute Chlechowitz, Trägerin des Helene-Weber-Preises, und Yuma Jaernicke ein, um über die Geschichte, Bedeutung und Wirkung des Weltfrauentages und der Frauenbewegung zu berichten und zu diskutieren. Während der Liveübertragung ist es möglich, online Fragen zu stellen. Die Veranstaltung wird etwa 40 - 45 Minuten dauern. Moderiert wird die Veranstaltung von Friederike Knust, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Uelzen und Mitglied des Stadtrates der Hansestadt Uelzen. Zur besseren Planung wird um eine Voranmeldung unter dem Link https://zoom.us/meeting/register/tJcucOGgqToqG9eejXTaclIP_M68UjV8cRat gebeten. Nach der Voranmeldung wird automatisch der Anmeldelink versendet. 
 
Am 19.03.1911 fand der erste Internationale Frauentag statt – ein Meilenstein der Frauenbewegung. Überall in Deutschland demonstrierten Frauen unter dem Ruf „Heraus mit dem Frauenwahlrecht“ für die soziale und politische Gleichberechtigung. Am 12.11.1918 verkündete dann die sozialdemokratische Revolutionsregierung das Frauenwahlrecht und erfüllt damit eine schon 1891 im Erfurter Programm der SPD erhobene Forderung. Die Aufnahme des Artikel 3 Abs. 2 in das Grundgesetz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ (Die Ergänzung um den zweiten Satz erfolgte 1994.) setzte die SPD-Politikerin und Juristin Elisabeth Selbert durch – mit der Hilfe von Protesten der Frauen aus Frauenverbänden, Gewerkschaften und Parteien. Gemeinsam lässt sich vieles Bewegen. 
 
Frauen gehören gleichberechtigt in die Politik, um gemeinsam das gemeinsame Leben durch Gesetze zu gestalten. Frauen gehören gleichberechtig in die Wirtschaft, um gemeinsam das gemeinsame Leben durch wirtschaftliche Entscheidungen zu gestalten. Frauen gehören gleichberechtigt in ALLE Teile des Lebens, um das gemeinsame Leben gemeinsam zu gestalten. Und ihnen steht zu, dafür gleichberechtigt entlohnt zu werden! Leider ist noch ein Weg zu gehen bis zu einem gleichberechtigten gemeinsamen Leben. Der Weltfrauentag ist also kein alter (Damen-)Hut. 
 
Die Frauenbewegung hat sich von jeher für die politische und wirtschaftliche Gleichstellung der Frauen eingesetzt. Es galt und gilt, Rollenklischees zu überwinden. Ruth Bader Ginsburg (von 1993 bis zu ihrem Tode im Jahr 2020 Beisitzende Richterin am Supreme Court der Vereinigten Staaten) sagte, Feminismus sei „die Überzeugung, dass wir alle unsere Talente, wo auch immer sie liegen mögen, völlig frei entfalten dürfen und uns nicht von willkürlich gezogenen Grenzen einschränken lassen sollten – menschengemachten Grenzen, wohlgemerkt, ganz gewiss nicht gottgegebenen.“
 
Friederike Knust, Vorsitzende des SPD-Ortsverein Uelzen und Ratsmitglied des Rates der Hansestadt Uelzen ist gespannt, welche persönlichen Erfahrungen die Teilnehmerinnen der Gesprächsrunde mit dem Weltfrauentag verbinden und was für sie die größten Erfolge der Frauenbewegung sind. „Ich freue mich auf den Austausch und auch ganz besonders auf zahlreiche Fragen und lade herzlich ein, sich online zu beteiligen.“