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Insolvenzverfahren: real GbmH ist pleite - Zukunft von "mein real" in Uelzen offen

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen/Landkreis. Die real GmbH hat heute einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Jetzt geht es auch um die Zukunft der Filiale von "mein real" in Uelzen. In einer Pressemitteilung heißt es: "Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wird es der real GmbH ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von mein real-Standorten zu führen. Die Geschäftsführung wird alle Anstrengungen zur Restrukturierung gemeinsam mit einem Sachwalter unternehmen, mit dem Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Die Rewe Group unterstützt die real GmbH als strategischer Partner unverändert bei diesem Vorhaben. Eine Insolvenz in Eigenverwaltung steht nur jenen Unternehmen offen, die zwar vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, aber einen tragfähigen Geschäftsplan vorlegen können."

Karl-Heinz Günther, stellvertretender Bürgermeister der Hansestadt Uelzen, in einer ersten Stellungnahme: "Das ist nicht gut für die Uelzener Wirtschaft, schlimm für die betroffenen Mitarbeiter und natürlich nicht gut für die Bewohner im nördlichen Uelzen. Aldi am Loosekamp wird ja auch schließen."

Im Jahr 2020 hatte die SCP Group die real GmbH mit samt der 276 stationären real-Märkte von der Metro AG übernommen. Unter der Eigentümerschaft von SCP konnten von 2020 bis Juni 2022 rund 160 Standorte an einen neuen Betreiber übergeben werden. Durch die Abgabe der Märkte unter anderem an Kaufland, Globus, Edeka und Rewe konnten tausende Arbeitsplätze gesichert werden. Im Juni 2022 hat SCP 62 Märkte in einem ordentlichen Bieterverfahren an das Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf abgegeben. In der der Pressemitteilung heißt es: "Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Verfassung der real GmbH hat SCP das Unternehmen im Interesse aller Stakeholder im Mai dieses Jahres wieder erworben."

Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung der real GmbH: „Wir haben das Unternehmen im Mai in einer Krisensituation übernommen und alle Anstrengungen darauf ausgerichtet, es mit einem tragfähigen Konzept zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Trotz umfassender operativer Verbesserungen konnten zuvor getroffene fehlgeleitete operative Managemententscheidungen vor dem Hintergrund des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds nicht schnell genug korrigiert werden. Der Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bietet eine neue Chance zur Fortführung des Geschäftsbetriebs. Mein Dank gilt insbesondere unseren Kolleginnen und Kollegen, die die umfassenden operativen Verbesserungsmaßnahmen in den vergangenen Monaten mit großem Engagement mitgetragen haben und gleichzeitig mit Ihrem Einsatz tagtäglich für unsere Kunden da sind.“

Die real GmbH wird alle im Rahmen des Insolvenzrechts bestehenden Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten erfüllen und die Geschäfte bis auf Weiteres fortführen. Dies gilt insbesondere für die Zahlung der Löhne und Gehälter der über 5.000 Beschäftigten in den mein real-Märkten und der Zentrale.

Symbolfoto: real