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Marode Stadthalle: Stadtratsfraktionen beraten jetzt weiteres Vorgehen

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Die marode Uelzener Stadthalle wurde aufgrund sicherheitsrelevanter Mängel bis auf Weiteres geschlossen. Jetzt rückt sie in wieder in den Mittelpunkt der politischen Beratungen. Der Betriebsausschuss Kultur, Tourismus und Stadtmarketing hat sich in seiner gestrigen Sitzung mit der Frage befasst, ob die Hansestadt ein Veranstaltungszentrum braucht. Hierzu hat die Firma fwi Hamburg (Büro zur Beratung für die Freizeitwirtschaft) eine Bedarfsanalyse vorgestellt.

Die SPD-Fraktion im Rat der Hansestadt Uelzen hatte im April beantragt, Planungen für die jetzige Stadthalle aufzugeben und stattdessen in die Planungen für ein neues Veranstaltungszentrum einzusteigen. Das Fachbüro fwi wurde vom Verwaltungsausschuss beauftragt, eine Bestands- und Bedarfsanalyse zu fertigen, um zukünftige Entscheidungen bezüglich der Halle fundiert treffen zu können. Fwi hat bereits 2018 die Veranstaltungsorte der Hansestadt untersucht und nun die veränderte Veranstaltungsbranche aufgrund der Corona-Pandemie sowie die Zunahme der örtlichen Infrastruktur, wie die erweiterte Jabelmannhalle oder die Studiobühne im Untergeschoss im Theater an der Ilmenau, in ihr Gutachten einfließen lassen.

Nach Einschätzung des Fachbüros sei der Bedarf für eine Stadthalle tendenziell gesunken. Die Nutzungen hätten sich laut Analyse zuletzt verringert. Rein markt- und bedarfsbezogen sei ein Verzicht auf die Stadthalle eine vertretbare Handlungsoption. Ebenso gelte aber, dass der Bedarf einer Stadthalle nicht gänzlich von den anderen vorhandenen Veranstaltungsstätten aufgefangen werde. Vor allem nennt das Gutachten hier größere lokale, meist kommerzielle Veranstaltungen, für die die Stadthalle aufgrund von Kapazität, Flexibilität (Teilbarkeit der Säle), Mietpreisen und der nicht vorhandenen Catering- und Getränkebindung eine bedeutende Stätte sei. Mit einer Stadthalle wäre die ganze Bandbreite an Veranstaltungsstätten abgedeckt. Zudem sei auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis kritisch zu prüfen, denn hohe Kosten stünden einem in der Stadt inzwischen erweiterten Angebot und tendenziell sinkenden Bedarfen gegenüber.

Das Gutachten betont, dass die Schwerpunkte in der Daseinsvorsorge und im Vorhalten öffentlicher Angebote politische Grundsatzentscheidungen seien. Bei einer Entscheidung für eine Stadthalle empfiehlt das Analysepapier aus Kosten- und Effizienzgründen einen Neubau. Für eine Komplettsanierung der Stadthalle wird mit Kosten von 17 Millionen Euro gerechnet, ein Neubau würde voraussichtlich 14 bis 15 Millionen Euro kosten.

Das Thema wurde in der gestrigen Sitzung zunächst in die Stadtratsfraktionen zur Beratung verwiesen. Das Gutachten ist unter www.hansestadt-uelzen.de einsehbar – Menüpunkt Sitzungsdienst (Betriebsausschuss Kultur, Tourismus und Stadtmarketing vom 11. Oktober).

Foto: Michalzik