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Hansestadt Uelzen gedenkt Opfern der Pogromnacht Kranzniederlegung am Rathaus – Gut besuchte Veranstaltung zum Thema „Erinnern ohne Zeitzeugen“

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Die Hansestadt Uelzen gedachte heute, 9. November, der Opfer der Pogromnacht im Jahr 1938. Bürgermeister Jürgen Markwardt und Pröpstin Wiebke Vielhauer legten einen Kranz am Mahnmal vor dem Rathaus nieder. Dabei wurden sie von den Pfadfinderinnen und Pfadfindern des Stammes St. Hubertus begleitet, die die Namen von 50 ermordeten jüdischen Uelzener Bürgerinnen und Bürger verlasen.

„Heute, 85 Jahre nach der Pogromnacht, gedenken wir der schrecklichen Ereignisse, die sich niemals wiederholen dürfen. Angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten blicken wir mit tiefer Sorge auf die Zunahme antisemitischer Straftaten in Deutschland. Mehr denn je ist es unsere Pflicht, wachsam zu bleiben und gegen das Vergessen anzukämpfen“, sagte das Stadtoberhaupt bei dem anschließenden Vortrag „Erinnern ohne Zeitzeugen“.

Rund 120 Zuhörende nahmen an der Veranstaltung im Ratssaal teil. Ernst Hüttl von der Ludwig-Maximilians-Universität München stellte das Projekt anhand der lebensechten Projektion des Holocaust-Überlebenden Abba Naor vor. Ziel: Mittels digitaler Gedenkformate sollen Erinnerungen von Menschen, die dem Holocaust entkommen sind, wachgehalten werden. So entsteht das interaktive, digitale Zeugnis: Zeitzeugen erzählen ihre Geschichten und werden dabei gefilmt. Sie beantworten zusätzlich etwa 1.000 Fragen zu verschiedenen Themen. 

Ein Sprachverarbeitungssystem wird dann trainiert, damit Nutzer später passende Antworten erhalten und mit den Projektionen der Zeitzeugen interagieren können. Fotos (Hansestadt Uelzen): Bürgermeister Jürgen Markwardt und Pröpstin Wiebke Vielhauer legen gemeinsam mit den Pfadfindern einen Kranz zum Gedenken der Opfer der Pogromnacht nieder.

Foto: Hansestadt Uelzen