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Flugplatz Barnsen: Hillmer hinterfragt Haltung der Minister

  • Subtitle: Barnsen

Hannover/Barnsen. Landtagsabgeordneter Jörg Hillmer ist über das Vorgehen von zwei Ministern überaus verärgert: „Das Vorhaben am Flugplatz Barnsen, hohe Bäume wegzunehmen und kleinere nachzupflanzen, ist eine normale forstwirtschaftliche Pflegemaßnahme. Durch Auflagen der Landesregierung wird sie unnötig erschwert und verteuert. Es kostet den Landkreis 250.000 Euro zusätzlich. Zurückzuführen ist dies auf Einschätzungen von Landwirtschaftsministerin Staudte und Umweltminister Meyer.“ Das will Hillmer nicht hinnehmen. Er hat eine schriftliche Anfrage an die Landesregierung eingereicht.

Nach Auffassung der Ministerin und des Ministers in einem Schreiben an die Nabu-Kreisgruppe Uelzen liege mit den vorgesehenen Baumfällungen und den Ersatzpflanzungen mit niedrigeren Gehölzen am Flugplatz Barnsen keine „ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Fläche“ und eine „genehmigungspflichtige Waldumwandlung“ vor. „Der Landkreis soll dadurch zusätzliche Ersatzaufforstungen von einer Viertelmillionen Euro vornehmen", kritisiert Hillmer.

Er betont: „Der Wald am Flugplatz Barnsen bleibt Wald. Daran ändert sich gar nichts. Ein Konzept der Landesforsten bestätigt dieses Vorgehen. Sie präsentierten vor kurzem sogar einen gestuften Aufbau von niedrigwachsenden bis hochwachsenden Bäumen als Windschutz und vielfältiger Lebensraum.“ Mit seiner Anfrage verlangt Hillmer detaillierte Auskünfte zu den Einschätzungen der Minister sowie zum Konzept der Landesforsten: „Mein Ziel ist es, den Bedürfnissen am Flugplatz Barnsen gerecht zu werden und die Finanzen des Landkreises zu schonen. Forstwirtschaftliche Pflege muss weiterhin möglich sein.“

Wie berichtet, sind im Osten des Areals, am Ende der 800 Meter langen Landebahn, Bäume so hoch geworden, dass die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr als zuständige Luftfahrtbehörde eingeschritten ist: Sie hat dem Landkreis Uelzen als Eigentümer des Flugplatzes vorgegeben, Rodungen vornehmen zu lassen, um die Flugsicherheit zu gewährleisten – Bäume ragen teils in die Einflugschneisen. Von zwei Hektar Fläche ist die Rede. Die Uelzener Kreisgruppen des BUND und des NABU hatten erhebliche Bedenken gegen den "Kahlschlag" von teils 80 Jahre alten Bäumen geäußert. Der Kreisverband von Bündnis90/Die Grünen hatte einen Kompromissvorschlag formuliert, demnach die hohen Bäume entnommen werden und an anderer Stelle eine Wiederaufforstung vorgenommen wird.

Foto: Michalzik