Skip to main content

Der Ton in den Ortsräten gegenüber der Verwaltung wird rauer - Drei Ortsbürgermeister rufen zum respektvollen Umgang auf

  • Subtitle: Uelzen

Von Michael Michalzik

Uelzen. Der Ton wird rauer: Wer regelmäßig in Ortsräten und Ausschusssitzungen unterwegs ist, stellt fest, dass Vertreter der Verwaltung, aber auch beauftragte Gutachter oder Vertreter von Fachbüros, bisweilen mit zunehmender verbaler Härte angegangen werden – von politischen Vertretern ebenso wie von Bürgern. In solchem Maße, dass sich dem Vernehmen nach Mitarbeiter im Uelzener Rathaus beklagt haben, weil sie es leid sind, in mancher Sitzung förmlich durchs Dorf getrieben zu werden. Im Rathaus der Hansestadt soll mit Blick auf die Ortsräte deshalb gar innoffiziell deren Sinnfrage gestellt worden sein.

Eine Entwicklung, auf die jetzt drei Ortsbürgermeister reagieren: Die Ortsbürgermeister von Groß Liedern/Hanstedt/Mehre, Wilfried Teichmann, Kirch- und Westerweyhe, Karl-Heinz Günther, und Oldenstadt/Ripdorf/Tatern/Woltersburg, Klaus Knust halten fest:

Die Ortsräte sind ein wichtiger Bestandteil der Demokratie. Sie ermöglichen die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgerinnen dort, wo es sie am meisten betrifft: in ihren Heimatorten. In den Ortsräten kommen viele alltägliche Dinge aus den Ortsteilen kommen zur Sprache, von zugewachsenen Wegen bis hin zur Grundschule oder der Ansiedlung von Wohngebieten.

Die Einwohnerfragestunde ist dabei ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Ortsratssitzungen, in dem Bürgerinnen und Bürger so manche Dinge ins Rollen bringen, beziehungsweise anstoßen können.

Jeder Ortsrat hat die Möglichkeit, Anliegen aufzugreifen und politisch weiter zu verfolgen. Wichtig ist, dass sich alle Ortsräte und vor allem die Ortsbürgermeister an einem konstruktiven Miteinander beteiligen. Ein konstruktives Miteinander ist insbesondere mit der Verwaltung wichtig. Die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind dabei wichtige Verbündete. Sie unterstützen die Ortsräte mit Fachkenntnissen, helfen bei organisatorischen Abläufen wie den Einladungen und der Protokollierung und stehen für Rat und Tat bereit.“

In der Vergangenheit seien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung in Ortsratssitzungen nicht immer mit dem ihnen zustehenden Respekt behandelt worden: „Ein solcher ist aber für ein vertrauensvolles Miteinander unerlässlich. Für uns ist ein fairer, respektvoller Umgang selbstverständlich, er ist die Grundlage zielführender Zusammenarbeit. Gemeinsam mit der Verwaltung erreichen wir für unsere Bürgerinnen und Bürger am meisten. Es liegt insbesondere im Verantwortungsbereich der gewählten Ortsbürgermeister, dass dieses respektvolle und vertrauensvolle Miteinander gelebt wird. Wir sind sicher, dass dies in Zukunft in allen Ortsräten selbstverständlich sein wird und so gemeinsam zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger gearbeitet werden kann. Dann kommt niemand mehr auf die Idee, Ortsräte abschaffen zu wollen.“

Foto: Michalzik