Zum Hauptinhalt springen

UEN-Kolumne mit Professor Markus Launer: Erforschung Emotionaler Intelligenz in der Hansestadt Uelzen

  • Subtitle: Suderburg

Haben die Menschen in Uelzen emotionale Intelligenz? Ist die Gefühlintelligenz eher wie in Großstädten oder wie in ländlichen Regionen? Können Uelzener ihre eigenen Emotionen genauso gut regulieren wie die anderer Menschen? Können sie die eigenen Emotionen, und die anderer Menschen, positiv nutzen? Und wie ist das Bewusstsein über Emotionen und Gefühle?

In der Forschung beschreiben Mayer & Salovey (1997) Emotionale Intelligenz in ihrem Ability Mode Model mit Emotionen wahrnehmen, nutzen, verstehen oder regulieren. Goleman (1995/2001) definieren in ihrem Mixed Model die Selbstwahrnehmung, Selbstregulierung, Motivation, Empathie und soziale Kompetenz. Im Forschungsansatz von Launer an der Ostfalia Hochschule Campus Suderburg ist die Basis ein 10-Fragen Modell von Davies, Lane, Devonport & Scott (2010). Damit können im Forschungsprojekt Rationale und Intuitive Entscheidungsstile (RIDMS) auch Verbindungen zum Verhalten in Organisationen, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz analysiert werden.

Um diese Forschung durchzuführen hat Launer einen Spezialisten aus Korea hier nach Uelzen eingeladen, Gastprofessor Dr. Joeffrey Maddatu Calimag von der Kyungsung University in Busan. Calimag ist Spezialist für Managementforschung, Führung und Emotionale Intelligenz. Im Juli 2025 analysierten beide in Suderburg die ersten Daten der empirischen Analyse (n=1.200 in neun Ländern, n=1600 global) und befragten Manager in Uelzen. Die Idee dazu stammt noch von Andreas Hense, Vorstand des IT Verbund Uelzen, der anregte, die Managementfähigkeiten in Uelzen tiefer zu untersuchen. Er ahnte schon das große Potential der Uelzener.

Die weltweite, empirische Analyse wird derzeit mit Prof. Fatih Cetin von der Baskent University aus der Türkei ausgewertet. Auch er ist derzeit Gastprofessor an der Ostfalia Hochschule am Campus Suderburg. Cetin ist Spezialist für Verhalten in Organisationen und dem Entwickeln neuer Forschungsmodelle. Empirisch – theoretisch soll das Thema um Relationale Intelligenz und Entscheidungsverhalten erweitert werden

Calimag erforschte die Emotionale Intelligenz in Uelzen in Interviews und der Auswertung von online zugänglichen Informationen. Dabei wurde die Suche erweitert um alle sozialen Führungsdimensionen und Organisationskult, Teamdynamik und Mitarbeiterwohlbefinden, Kunden und Stakeholder-Beziehungen sowie die zukünftigen Entwicklungsperspektiven. Es entstand ein 50 Seiten Bericht über alle Schulen hinweg, soziale und öffentliche Einrichtungen sowie die größten Unternehmen. Die Ergebnisse werden demnächst an der Fakultät Handel und Soziale Arbeit der Ostfalia Hochschule veröffentlicht (Uelzener Nachrichten werden berichten).

Vorab kann schon angekündigt werden, Menschen und Unternehmen in Uelzen haben eine gute Emotionale Intelligenz. Dabei wurden zunächst Vergleiche mit Großstädten und dem ländlichen Raum durchgeführt. Der Forschung nach ist die Emotionale Intelligenz in den Städten höher als auf dem Land. Menschen in Großstädten haben wesentlich schnellere Beziehungswechsel und eine Flut externer Einflüsse. Sie benötigen eine schnellere Reaktionszeit als Menschen auf dem Land, wo sich die Einwohner seit Jahrzehnten und Generationen kennen. Doch unter ländlichem Raum werden dabei Gegenden fernab der Zivilisation in Indien, Lateinamerika und Afrika erforscht. Das passt nicht zu Uelzen. Da.er musste tiefer geforscht und die Menschen direkt befragt werden

Die Hansestadt Uelzen liegt zwischen den Kleinstädten Celle und Lüneburg und den Großstädten Hamburg und Hannover, im weiteren Umkreis Bremen und Berlin. Das hat offensichtlich einen großen Einfluss auf die Menschen in Uelzen. Sie leben im geschützten ländlichen Raum mit langfristigen Beziehungen, kennen aber auch die Schnelllebigkeit flüchtiger Großstadtbeziehungen – quasi eine Dualität, die besonders schult.

Bürgermeister Jürgen Markwardt bestätigt diese Erkenntnisse und zollt den Uelzenern aus seiner langjährigen Tätigkeit eine hohe sozio-emotionale Kompetenz. Diese besondere Mischung aus Großstadtnähe und ländlicher Raum hat auch Vorteile in vielen anderen Lebensbereichen, gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen. Mitglied des Stadtrates, Joachim Delekat, kann dies als Alt-Uelzener nur bestätigen. Er kennt die Menschen in Uelzen und ihre ganz besondere Art. Das ehemalige Mitglied des Landtages von Niedersachasen, Jacques Voigtländer, Träger des deutschen Verdienstkreuzes, bestätigt dies ebenfalls aus langjähriger politischer Erfahrung. Uelzener haben etwas, was Großstädter nicht haben – die Kombination und das Gleichgewicht zwischen emotional schneller Auffassungsgabe und der Einordnung in langfristigen Beziehungsgeflechten.

Die hohe Gefühlintelligenz beginnt in den Uelzener Familien mit guter Erziehung und wird in den lokalen Schulen weiterentwickelt. OStD Stefan Nowatschin berichtet als Leiter der Berufsbildenden Schulen 1 in Uelzen von reflexiven Lernformaten, in denen die Lernenden – in Partner- oder Teamarbeit – gesunde Formen des Umgangs mit Konflikten sowie wertschätzende und empathische Kommunikation einüben – sowohl im allgemeinbildenden als auch im berufsbildenden Kontext. Dies bestätigt OStR Frank Nierath aus seiner täglichen Arbeit als Lehrer an der BBS1. An der Ostfalia Hochschule Campus Suderburg trainiert ein Studiengang Soziale Arbeit die Studierenden ganz speziell zum Thema Emotionale Intelligenz und sehr viel mehr.  Launer ist dahingegen traurig, dass im Studiengang Business und Management, vormals Handel und Logistik, die Softskill Fächer und sein Lehrfach Verhalten in Organisationen und Emotionale Intelligenz (Karrieretraining) abgeschafft wurden. Dafür wurde ein neues, flexibles Angebot geschaffen um Business, IT und Soziale Kompetenzen zu schulen.

Die Hansestadt Uelzen hat besonders viele Soziale Organisationen. Auch das hat positiven Einfluss auf den Emotionale Intelligenz in Uelzen. Der Geschäftsführer der Leben leben Arbeit & Produktion, Jörn Dieterich (Psychologe und Pädagoge), berichtet dabei aus seiner täglichen Arbeit mit Menschen, die besondere Fürsorge benötigen. Er freut sich auch auf das kommende, neue Forschungsprojekt von Launer zum Thema Gute (Aussen-) Arbeit für Menschen mit Behinderungen.

Und das spiegelt sich in sehr guten Ergebnissen für die Uelzener Unternehmen wieder. Dr. Anne-Kathrin Auer von der Bohlsener Mühle bestätigt dies genauso wie die Recyclingunternehmer Martin und Timo Kewitz und IT-Unternehmer Mike Bergmann. Calimag war äußerst überrascht, wie positiv seine rational-sachliche objektive Analyse gerade für Unternehmen ausfiel.

Besonders freut sich Yoga-Lehrerin Nicole Zasendorf-Kinder. Mit ihrem spezielle Iyengar Yoga ist es ihr besonders wichtig in ihrer täglichen Arbeit mittels präziser Ausrichtung, dem Einsatz von Hilfsmitteln, sowie das längere Halten bestimmter Haltungen das Körperbewusstsein zu steigern, Blockaden zu lösen und eine grundlegende Basis für emotionale Intelligenz zu legen.

Diese Ergebnisse werden auch in der neuesten Studie mit Prof. Fatih Cetin mittels des Messinstrumentes Myers Briggs Indikator (MBTI) für Uelzen bestätigt. In der Hansestadt stechen zwei Profile besonders hervor: der Mediator und Idealist (introvertiert, intuitiv, wahrnehmend und fühlend) sowie die unternehmerische Führungspersönlichkeit (extravertiert, sensorisch, urteilend und denkend). Die emotionale Intelligenz ist demnach in Uelzen tatsächlich besonders ausgeprägt. Diese Ergebnisse werden die Uelzener Nachrichten demnächst berichten.

Die breite und tiefe Onlineanalyse von Prof. Joeffrey Calimag ist derzeit in der Endbearbeitung und wird demnächst veröffentlicht. Freuen Sie such auf diesen positiven Bericht über unsere Hansestadt. Sie können noch immer an der Befragung mittels elektronischem Fragebogen teilnehmen:

https://www.soscisurvey.de/intuition-ai/index.php

Prof. Launer freut sich auch über Ihr persönliches Feedback und Eindrücke und Erfahrungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..