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Wirtschaft

Altholzrecycling bei Pfeifer: Unternehmen stärkt den Standort Uelzen mit Investition von 50 Millionen Euro

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Uelzen. Auf dem erweiterten Werksgelände der Firma Pfeifer in Uelzen sind die Bauarbeiten für die neue Altholzrecycling-Anlage weit fortgeschritten. Noch in diesem Jahr soll die Verwertung von hölzernen Abfällen für die Palettenklotzproduktion nach Unternehmensangaben starten. Bis 2024 investiert Pfeifer 50 Millionen Euro in die Modernisierung und Absicherung des Standorts.

In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es: Jährlich fallen allein in Deutschland mehr als 8 Millionen Tonnen Altholz an, die stofflich oder energetisch verwertet werden. Der Ausbau der stofflichen Nutzung ist ein wichtiger Schritt, um das Klima zu entlasten und schonend mit dem Zukunftswerkstoff Holz umzugehen. In der Altholzaufbereitungsanlage in Uelzen will Pfeifer künftig circa 70.000 Tonnen Altholz der Schadstoff-Klassen A1 und A2 jährlich verarbeiten. Darunter fallen naturbelassene oder mit unbedenklichen Klebstoffen oder Beschichtungen veredelte Produkte wie ausrangierte Paletten aus Vollholz oder Transportkisten aus Holzwerkstoffen.

„Unser Projekt sorgt dafür, dass die wertvolle Ressource Holz länger im Verwertungskreislauf bleibt. Wir leisten einen Beitrag für die Umwelt und erschließen Altholz als Sekundärrohstoff für unsere Palettenklotzproduktion“, berichtet Gernot Hormess, Geschäftsführer Pfeifer Holz Uelzen. Die größte Klotzfabrik der Pfeifer Gruppe nimmt dabei als erste die Herausforderung an, die Klotzproduktion von reinem Frischholz auf einen Frisch-/Altholzmix umzustellen.

Durch die Bauarbeiten für die Altholzrecycling-Anlage wird sich das Erscheinungsbild des Pfeifer-Standorts in den nächsten Monaten sichtbar ändern. Bis Oktober soll ein 350 Meter langer Rohrgurtförderer entstehen, der in circa 20 Metern Höhe über sämtliche Gebäude auf dem Produktionsgelände führt und mittels Seilen an riesigen Pylonen befestigt ist. Auch ein Vorratssilo und Reinigungsturm, jeweils knapp 30 Meter hoch, werden errichtet. Der Förderer dient zum Transport der recycelten Hackschnitzel vom Vorratssilo bis hin zu den Bandtrocknern. Die Trocknung der Altholzspäne selbst benötigt nur halb so viel Energie wie die Trocknung frischer Späne, die als Sägenebenprodukt direkt am Standort anfallen. Beide Spanarten werden später am Bandtrockner gemischt und zu Pressspan-Palettenklötzen für die Palettenindustrie verarbeitet.

Aktuell beschäftigt Pfeifer in Uelzen 200 Mitarbeiter:innen in den Bereichen Produktion, Instandhaltung und Verwaltung. Nach einem 10 Mio. Euro starken Investitionsprogramm von 2019 bis 2021 steckt Pfeifer von 2022 bis 2024 weitere 50 Millionen in die langfristige Absicherung des Standorts. Neben dem Bau der Altholzrecycling-Anlage zählen die Erneuerung des Sägewerks samt Rundholzplatz sowie die Erhöhung der Einschnittkapazität von 500.000 auf rund 800.000 Festmeter zu den wichtigsten Maßnahmen. Im Zuge des Altholzprojektes erfolgt auch der Neubau einer Hallenheizung für das Klotzwerk. Der erste Teil der modernen Heizanlage ist bereits fertiggestellt, der zweite Teil folgt im März. „Die Hallenluft in der Klotz-Produktionshalle zu verbessern, ist eines unserer vorrangigen Ziele. Mit der neuen Hallenheizung kommen wir diesem Gesamtprojekt einen großen Schritt näher“, so Hormess. Die Wärme für die neue Heizung liefert das werkseigene Biomasse-Heizkraftwerk.

Die Pfeifer Group zählt zu den traditionsreichsten und wettbewerbsstärksten Unternehmen der europäischen Holzindustrie mit 2.600 Mitarbeiter:innen an 13 Standorten in Österreich, Deutschland, Tschechien und Finnland. Der Firmensitz des familiengeführten Konzerns befindet sich in Imst (Tirol/Österreich). Rund 5,4 Mio. Festmeter Holz werden jährlich in den vollintegrierten Sägewerken der Gruppe eingeschnitten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu Schnittholz und Hobelware, Betonschalungsplatten, Schalungsträgern, Brettsperrholz (CLT), Brettschichtholz, verleimten Massivholzplatten sowie Palettenklötzen, Briketts, Pellets und Biostrom verarbeitet. Exportiert wird in 90 Länder weltweit, rund 90 % des Umsatzes macht Pfeifer jedoch in den europäischen Kernmärkten.

Foto: Pfeifer Group