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Lüneburg

Hafen Lüneburg GmbH: Gutes Geschäftsjahr 2023, Rekordumschlag auf der Hafenbahn und Zukunftspläne

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Lüneburg. Die Hafen Lüneburg GmbH bewirtschaftet die Infrastruktur des Lüneburger Hafens, mit seinen Umschlagsflächen und dem Hafenbecken, sowie die Hafen-, die Goseburg- und die Gewerbebahn Melbeck-Embsen und betreibt das operative Umschlagsgeschäft im Binnenhafen am Elbeseitenkanal.

Der getätigte Umschlag und die Geschäftsentwicklung sind abhängig von der gesamtheitlichen Wirtschaftsentwicklung und speziell von der jeweiligen Entwicklung in der südlichen Metropolregion Hamburgs und besonders der Region Lüneburg. Geschätzt sind ca. 4.600 Arbeitsplätze direkt oder auch indirekt mit dem Umschlag von Waren und Gütern über die Hafen Lüneburg GmbH in der Region verbunden.

Die Menge an umgeschlagenen Gütern und Waren überschritt 2023 wieder deutlich die Marke von 300.000 t.

Abgefertigt wurden 2023:  154 Binnenschiffe, 2.370 Bahnwaggons und 988 LKW. 

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Jahresumschlagsmenge deutlich um 27.089 t oder um + 9 % auf 330.926 t angestiegen. Der Schiffsumschlag ist mit 164.922 t im Vergleich zum Vorjahr nur marginal gesunken. Der Bahnumschlag ist auf den Rekordwert von 145.780 t noch einmal deutlich gestiegen. Auch der Landumschlag ist deutlich auf 20.244 t gewachsen.

Der Umschlag von land- und forstwirtschaftlichen Produkten hat um + 13 % zugenommen, ebenso deutlich gestiegen ist der Umschlag von Düngemitteln um + 53 %, Erze und Metallabfälle + 8 %, sowie Steine und Erden um + 9 %. Der Umschlag von Kohle ist 2023 eingestellt worden

Der Hafen wird seit fast einem Jahrzehnt regelmäßig auch touristisch von Ausflugsschiffen genutzt. Die Anzahl der Passagiere beim Ein- und Ausschiffen hat sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr auf 828 Passagiere gesteigert. Auch für 2024 liegen bereits Schiffsanmeldungen vor.

2023 war somit aufgrund der guten Frequentierung der Anlagen wirtschaftlich ein gutes Jahr.   

Es wird mit einem vorläufigen, positiven Jahresergebnis von ca. 49.000 € gerechnet, wobei erneut auch Rückstellungen für zukünftig notwendige Arbeiten zur Hafenbeckenentschlammung in Höhe von ca. 73.000 € gebildet werden konnten. Die Planung sah eine Jahresumschlagsmenge von 319.000 t und ein Ergebnis von ca. 29.600 € vor. 

Die Gesellschaft konnte Erlöse aus dem operativen Umschlagsgeschäft in Höhe von 940.000 € und insgesamt rund 1,3 Mio. € erwirtschaften. Dem etwas geringere Aufwendungen entgegenstanden, so dass insgesamt ein ausgeglichenes positives Jahresergebnis in Höhe von rund 50.000 € erzielt werden konnte. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, vor Steuern und Zinsen, wird rund 86.000,00 € (EBIT) für 2023 betragen.

Betriebskostenzuschüsse der Hansestadt und des Landkreises Lüneburg, als Verantwortliche für die Bereitstellung der öffentlichen Infrastrukturen, wurden in den letzten beiden Jahren, also seit 2022, nicht mehr benötigt. Die Anlagen sind der Hafen Lüneburg GmbH zur eigentümergleichen Bewirtschaftung dauerhaft überlassen. 

Mittel- und langfristig könnte aber wieder die Notwendigkeit der Kofinanzierung von Investitionen in die Infrastruktur notwendig werden, so z.B. für den Ersatzneubau von Uferwänden, von Umschlagsflächen und Gleisanlagen, sofern die Gesellschaft solche Großinvestitionen nicht aus eigenen Mitteln bewerkstelligen kann.

Der Landkreis Lüneburg ist Mitgesellschafter der Hafen Lüneburg GmbH und hat 2023 die, derzeit außer Betrieb befindlichen, landkreiseigenen Bahnanlagen im Industrie- und Gewerbegebiet Lüneburg-Süd an die Hafen Lüneburg GmbH zur Bewirtschaftung übergeben. Der Betriebsteil wird seitdem als „Gewerbebahn Melbeck-Embsen“ bezeichnet. Zielsetzung der Hafen Lüneburg GmbH, des Landkreises Lüneburg sowie der Gemeinden Melbeck und Embsen ist es das Industrie- und Gewerbegebiet LüneburgSüd, sowie das direkt angrenzende neue Gewerbegebiet der Gemeinde Embsen wieder attraktiv für Unternehmen mit Gleisanlagen zu erschließen, die auf einen leistungsfähigen Güterbahnanschluss angewiesen sind. Erste Unternehmen und Anlieger haben bereits Interessensbekundungen zur Nutzung der Bahnanlagen geäußert.

Der Industrie- und Gewerbestandort „Lüneburg-Süd“ bietet für die Zukunft hervorragende Chancen zur Etablierung von Unternehmen, die auf eine gute und verlässliche Bahnanbindung angewiesen sind. Der Standort, mit der Nähe zur Hauptstrecke Hannover-Hamburg, bietet eine hervorragende Anbindung an das transeuropäische Bahnverkehrsnetz. Das gleiche gilt für den trimodalen Hafenstandort am Elbeseitenkanal.

„Ich freue mich darüber, dass vor mittlerweile 10 Jahren die Gesellschafter den Entschluss gefasst haben, die Gesellschaft grundsätzlich neu aufzustellen, in dem auch das operative Umschlagsgeschäft von der Hafen Lüneburg GmbH übernommen wurde. Durch eine Kapitalaufstockung der Gesellschafter, Fördermittel von Bund und Land, sowie mit Zuschüssen seitens der Hansestadt und des Landkreises Lüneburg konnten seitdem die Anlagen grundsaniert und stetig modernisiert werden. Seitdem verbleibt jeder erwirtschaftete Euro in der Gesellschaft, so dass erzielte Überschüsse zur Modernisierung und dem Erhalt der Hafen- und Bahninfrastruktur eingesetzt werden. So verfügt die Gesellschaft heute über Sachwerte in Höhe von rund 3,3 Mio. € und kann eine Bilanzsumme von rund 4,6 Mio. € ausweisen. Dass die vorhandenen Anlagen betriebsfähig gehalten werden, ist im gesamtwirtschaftlichen Interesse für Nordostniedersachsen und auch die Metropolregion Hamburg. Waren und Güter, für Unternehmensstandorte die bis zu einer Fahrstunde von Lüneburg entfernt sind, werden regelmäßig bei uns umgeschlagen. Gleistet wird die Arbeit im Hafen von drei Hafenfacharbeitern und einem Gleisbegeher. Ich möchte mich auf diesem Wege bei meinen Kollegen sowie allen unseren Dienstleistern und Lieferanten, aber auch Kunden recht herzlich für das gezeigte Engagement und die gute Zusammenarbeit bedanken. Ich freue mich auch darüber, dass die Gesellschafter meinen Anstellungsvertrag in 2023 um weitere fünf Jahre verlängert haben“, so Geschäftsführer Lars Strehse. 

Foto: Hafen Lüneburg GmbH