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Landkreis Uelzen

„Das wird ein spannendes Jahr“

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Uelzen/Landkreis. Die SPD hat sich auf Kreisebene viel für dieses Jahr vorgenommen. Im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten führt Andreas Dobslaw, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, die wichtigsten Punkte für 2021 auf.

Zunächst soll ganz gezielt auf die derzeitige Pandemie-Situation eingegangen werden. Die SPD-Fraktion fordert, Klassenzimmer mit Filtergeräten ausrüsten zu lassen, um wieder einen Präsenzunterricht für alle Schüler bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos zu ermöglichen (UEN berichteten). Dobslaw: „Wir müssen eine Debatte anstoßen und sehen, was man tun kann, um die Situation erträglicher zu machen. Es heißt ja immer wieder, Neunjährige kann man auch mal zu Hause lassen. Aber das geht gesellschaftlich einfach nicht.“

Besonders viel versprechen sich die Sozialdemokraten von den neuartigen Plasma-Filtern, deren Elektroden die Luft im Inneren des Gehäuses quasi einem Mini-Gewitter aussetzen und damit bis zu 99 Prozent Schadstoffe und Bakterien unschädlich machen können: „Wir sehen Filter als Ergänzung, es muss auch weiter gelüftet werden.“ In jedem Fall müssten bald wieder alle Kinder zur Schule gehen können, in der jetzigen Situation seien sie bestraft. Dobslaw: „Kinder sind unsere Zukunft. Und dann müssen wir eben auch über eine Investition von 600.000 Euro für den Landkreis reden.“

Auch Verkehrspolitik wird für die SPD im Jahr 2021 ein bedeutendes Thema: „Wir schauen da genau hin.“ Unter anderem wollen die Sozialdemokraten Bad Bevensen in den Fokus nehmen. Dort dürfe sich der Verkehr nicht in der Innenstadt aufstauen. Eine besondere Belastung befürchtet die SPD, wenn der Bauabschnitt der A39 auf Höhe Bad Bevensen umgesetzt wird: „Das geht bei einer Kurstadt einfach nicht.“ Besonders liegt Andreas Dobslaw ein gut ausgebauter Radweg von Uelzen nach Lüneburg am Herzen: „Ein befestigter, teilweise beleuchteter Betriebsweg auf dem Damm des Elbe-Seitenkanals, der für Radfahrer freigegeben ist, würde sicherlich eine großzügige Förderung von Bund und Land erhalten.“ Auch die Stadt Lüneburg wäre vermutlich mit im Boot. Das Projekt könnte in Abschnitten realisiert werden, etwa zunächst von Uelzen nach Bad Bevensen, und so das bestehende Radwegenetz, das ohnehin weiter ausgebaut werden solle, erheblich ergänzen.

Ein wichtiger Punkt mit Blick auf die weitere Entwicklung der Uelzener Innenstadt ist für die SPD die Zukunft des jetzigen Kreishauses. Das Gebäude-Ensemble an der Veerßer Straße wird mit Fertigstellung des Neubaus an der Albrecht-Thaer-Straße obsolet und wird vermutlich abgerissen, da es kaum noch sanierungsfähig ist: „Da sollte die GWK etwas machen“, betont Dobslaw. Denn wenn die Gesellschaft für Wohnungsbau des Kreises Uelzen einsteige, habe man die Gewissheit, dass nicht nur etwas Hochpreisiges dabei herauskomme.

Mit Blick auf das Helios Klinikum erklärt der Sozialdemokrat: „Wir werden dort weiter hinschauen. Eigentlich war schon ein Treffen mit der neuen Geschäftsführerin vereinbart.“ Die Idee sei es, ein Beratungsgremium zu installieren, das bei Problemen helfen könne. Aber: „Wir sind nicht die Erschließungsgehilfen für Umsatz, sondern für Akzeptanz.“

Was die Kommunalwahlen in diesem Jahr angehe: „Wir wollen mehr junge Leute aufstellen. Sie sollen die Chance bekommen, teilzuhaben. Wir haben hervorragenden Nachwuchs, der jetzt mehr und mehr Verantwortung übernehmen kann.“  In jedem Fall erwartet Andreas Dobslaw: "Das wird ein spannendes Jahr." Michael Michalzik

Foto: privat