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Landkreis Uelzen

Konzept nicht aufgegangen: Beim Metronom gilt weiterhin die Sonderregelung "Stabiler Fahrplan"

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Uelzen/Landkreis. Mit dem „stabilen Fahrplan“ wollte der Uelzener Zugbetreiber eigentlich eine Lücke schließen – weniger, aber zuverlässige Fahrten, bis wieder genügend Lokführer gefunden sind, um zum regulären Fahrplan zurückzukehren. Bis Mitte Dezember sollte die Ausnahmeregelung gelten, danach wollte Metronom zum normalen Fahrplan zurückkehren. Doch daraus wird nichts.

Dazu Metronom: „Für die meisten Fahrgäste ist es eine Selbstverständlichkeit – im Nahverkehr aber eine große Anstrengung: alle Züge, die im Fahrplan stehen, sollen auch zuverlässig fahren. Grund dafür ist vor allem, dass es zu wenig Lokführer gibt, um dem gestiegenen Bedürfnis nach Mobilität gerecht werden zu können.“

Vor diesem Hintergrund hatte die Eisenbahngesellschaft im Sommer 2024 den „stabilen Fahrplan“ angekündigt: weniger Fahrten, dafür aber stabil und zuverlässig.

Man habe dafür viel Kritik einstecken müssen, erklärt das Unternehmen, aber am Ende sei es die richtige Entscheidung gewesen: Von den im Stabilisierungsfahrplan zugesagten Fahrten seien mehr als 99 Prozent wie geplant gefahren. Zum Vergleich: vor der Entscheidung zum stabilen Fahrplan seien dies nur etwas mehr als 90 Prozent gewesen. Grund vor allem: fehlende Lokführer.

„Das war genau das Ziel hinter der unpopulären Entscheidung, den Fahrplan auf die wichtigsten Fahrten zu reduzieren: etwas weniger anbieten, diese Fahrten aber sicher leisten zu können. Das haben wir weitgehend erreicht“ zieht Björn Tiedemann, Pressesprecher des Metronom, ein Fazit. Die Fahrgäste scheinten dies zu akzeptieren und zu honorieren: Seit dem stabilen Fahrplan gebe es deutlich weniger Beschwerden und mehr zufriedene Fahrgäste.

Ursprünglich wollte Metronom Mitte Dezember wieder zum „alten“, vollen Fahrplanangebot zurückkehren, inklusive Verstärkerfahrten, aller Nachtfahrten und Wochenendverbindungen. „Dieses Ziel haben wir leider nicht erreicht“ räumt Tiedemann ein. Der stabile Fahrplan bleibt bis auf weiteres gültig.

An der Anzahl Bewerber und Interessenten, als Lokführer zu arbeiten, liege es zunächst nicht. Die nochmals verstärkten Maßnahmen zur Gewinnung von Lokführern hätten zahlreiche Bewerber hervorgebracht. Sowohl für Quereinsteiger als auch für bereits fertig ausgebildeter Lokführer. Jedoch sei die Strecke des Metronom sehr anspruchsvoll. Die Ausbildung und Qualifizierung zum Lokführer dauere 13 Monate. Nicht jeder Bewerber wolle diese Herausforderung annehmen.

„Dennoch sind wir sehr optimistisch: Alle Maßnahmen zur Gewinnung neuer Lokführer und Quereinsteiger zeigen Wirkung, viele Menschen wollen Lokführer bei uns werden. Aber weniger als gedacht schaffen dies auch. Dies werden wir künftig berücksichtigen“ sagt Tiedemann: „Und wir bleiben dabei: Stabilität und Verlässlichkeit sind uns und den Fahrgästen sehr wichtig. Wir müssen die Zeit, bis wir das volle Fahrplanangebot wieder fahren können, noch etwas nach hinten schieben. Klar ist auch – Sicherheit und fachlich hochwertige Ausbildung gehen immer vor. Daran werden wir auch künftig keine Abstriche machen und das volle Fahrplanangebot erst wieder aufnehmen, wenn wir es stabil und zuverlässig fahren können.“

Ganz anders sehe es bei der Marke enno in der Region Braunschweig, Wolfsburg, Hannover aus: Dort werde Metronom als Betreiber ab Dezember den Halb-Stunden-Takt auf der RE50 auch am Wochenende fahren können: „Hier hat alles wie geplant geklappt, und die großen Anstrengungen, ausreichend Lokführer zu gewinnen, haben sich ausgezahlt.“

Foto: Michalzik