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Celle-Uelzen

Gewinner und Verliererin: Henning Otte (CDU) und Angela Hohmann (SPD) aktuell im UEN-Gespräch

 |  Landkreis

Von Michael Michalzik. 

Celle-Uelzen. Gewinner des Abends: Henning Otte, CDU. Der Spitzenkandidat der Christdemokraten für den Wahlkreis Celle-Uelzen konnte sein Wahlergebnis der vorigen Bundestagswahl nochmals verbessern (+2.4 Prozent) und setzte sich als Direktbewerber mit 35,2 Prozent Stimmenanteil klar gegen Angela Hohmann (SPD) durch, die auf 23,1 Prozent der Stimmen kam.

Otte gerade eben (Wahlsonntag, 21 Uhr) im Gespräch mit den UEN: „Der Auftrag der Wähler unserer ländlichen Region an mich ist klar - Wirtschaft und Arbeit sowie der Ausbau der Infrastruktur: A39, Ostumgehung Celle, Bahntrasse Alpha E.“ Wie soll nun mit der AfD umgegangen werden? Otte: „Wir müssen den Kontakt zu den Bürgern nochmals intensivieren und deutlich machen, was mit der AfD droht: Arbeitslosigkeit und Krieg.“

Viel Zeit, den Erfolg zu feiern, bleibt dem Christdemokraten nicht: Montag um 11 Uhr trifft sich der Bundesvorstand der CDU in Berlin, um die weiteren Schritte zu planen. Dazu gehört nach Einschätzung Ottes mit Blick auf eine Regierungsbildung auch das Gespräch mit den Sozialdemokraten: „Dazu muss die SPD sich aber bewegen, schließlich hat die AfD während ihrer Regierungsführung auf 20 Prozent anwachsen können.“

Enden wird die Berliner Zeit indes für Angela Hohmann, der Spitzenkandidatin der SPD im Wahlkreis 44: „Ich gehöre dem Bundestag noch bis zur konstituierenden Sitzung an, dann ist Schluss.“ Es hat gegen Henning Otte einfach nicht gereicht: „Ich hätte meinen Wahlkreis direkt gewinnen müssen.“ Wo lagen die Ursachen für die deutliche Niederlage? „Die Zeit für den Wahlkampf war einfach zu kurz. Normalerweise hat man ab Sommer zwei bis drei Monate - etwas über sieben Wochen waren zu wenig.“

Ein weiteres Problem: „Viele trauten Olaf Scholz nach dem Ende der Ampelregierung nicht mehr.“ Erfolge der Regierung seien zudem teils in den Medien untergegangen, vieles sei schlechtgeredet worden: „Wir konnten mit unserer Politik nicht mehr punkten. Dabei haben wir unter anderem die Wahlrechtsreform durchgebracht, die allein 125 Millionen Euro spart.“ Was den AfD-Erfolg angeht: „Wir haben es hier mit zehn Jahren Narrativ dieser Partei zu tun, die viel Geld für TikTok ausgegeben hat. Niemand hinterfragt mehr, was online steht, wird akzeptiert.“

Der lokalen Kommunalpolitik will Angela Hohmann weiter treu bleiben. Und: „Ich habe heute vielleicht verloren, aber als Privatperson habe ich mein Leben zurückgewonnen.“

Fotos: Tobias Koch, DBT/Stella von Salder