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„Wir werden klotzen“: 2021 wird ein großes Jahr für Bevensen-Ebstorf

  • Subtitle: Bevensen-Ebstorf

Bevensen-Ebstorf. Brandschutz, Bildung, Nachhaltigkeit, Tourismus: In der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf wird sich im Jahr 2021 eine Menge tun. Samtgemeindebürgermeister Martin Feller gibt im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten einen Ausblick auf die wichtigsten Projekte. Investiert werden sollen in diesem Jahr mehr als 10 Millionen Euro.

Corona hat Bad Bevensen im Tourismus-Bereich voriges Jahr ein Minus von 1,5 Millionen Euro eingebrockt. „Wir erwarten auch in diesem Jahr noch einmal ähnliche Verluste, das ist schon dramatisch“, hält der Samtgemeindebürgermeister fest. Aber man sei finanziell gut aufgestellt: „Dieses Jahr klotzen wir. Die Lage ist insgesamt sehr gut, das werden wir nutzen.“ Der 2010 geschlossene Zukunftsvertrag, der mit der Fusion Ebstorf und Bad Bevensen seinen Anfang nahm, sei zu 100 Prozent erfüllt worden. Die Konsolidierung sei so erfolgreich gewesen, dass statt der ehemals defizitären Haushalte inzwischen Überschüsse erwirtschaftet wurden, die nun an die Gemeinden ausgeschüttet werden könnten.

Unter anderem werden vier neue Feuerwehrhäuser gebaut, die dann von mehreren Ortswehren gemeinsam genutzt werden, damit die Brandbekämpfung effektiver vorgenommen werden kann. Außerdem werden mehrere neue Fahrzeuge angeschafft.

Auch im Bereich Schulen tut sich in der Samtgemeinde einiges: Die Schwalbenschule in Wriedel wird derzeit zur Ganztagsschule ausgebaut, die Arbeiten werden Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Zu Ganztagsschulen umgebaut werden auch die Waldschule Bad Bevensen sowie die Mauritiusschule in Ebstorf. Für die Grundschule Himbergen laufen die Gespräche noch.

Das Außenbecken des Freibads Waldemar ist marode. 3 Millionen Euro kosten Sanierung und energetische Optimierung. Da der Bund 2 Millionen Euro an Fördermitteln zuschießt, wird auch diese Maßnahme angegangen. Ebenfalls vorgesehen sind ein Anbau des Rathauses in Bad Bevensen (2,3 Millionen Euro) sowie der Neubau eines Bürgerbüros für Ebstorf. Aus dem alten, sanierungsbedürftigen Rathaus im Klosterflecken zieht der Bereich Finanzen mit 20 Mitarbeitern nach Bad Bevensen. In Ebstorf selbst soll ein Neubau nach neuestem Stand entstehen, der alle Dienstleistungen für die Bürger beherbergt und in dem auch die Bücherei untergebracht werden soll. Auch das Klimaschutzkonzept der Samtgemeinde soll in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Außerdem sollen neue Wege im Tourismus beschritten werden: „Wir haben derzeit wegen Corona keine Übernachtungen. Aber wir werden das überstehen“, ist der Verwaltungschef sicher. So werde man verstärkt auf kontaktminimierten Tourismus setzen, dazu böten sich Ferienwohnungen ebenso an wie der immer beliebter werdende Urlaub mit dem Wohnmobil: „Wir sind sicher, dass es im Bereich Tourismus wieder gut laufen wird, wenn Corona erst einmal im Griff ist. Die Menschen werden verstärkt in Deutschland Urlaub machen. Und wir verfügen über eine ausgezeichnete Infrastruktur, unter anderem mit unserem barrierefreien Park und den verkaufsoffenen Sonntagen.“ Hinzukommen soll der Ausbau von E-Ladestationen.

Samtgemeindebürgermeister Feller weiter: „Wir werden weitere Übernachtungskapazitäten brauchen. Deswegen werden wir auch das Thema ‚Thermenhotel‘ wieder aufgreifen.“ Mit einem Hotel direkt an der Therme, quasi im Bademantel direkt erreichbar, soll ein weiteres attraktives touristisches Angebot geschaffen werden. Mit einem eigenen Konzept soll der Einzelhandel in Bad Bevensen gestärkt werden: „Wir definieren Zentren, etwa Fußgängerzone oder Zentrum Ost. Damit soll die heimische Wirtschaft davor geschützt werden, dass auf der ‚grünen Wiese‘ angesiedelt wird.“

Politik und Verwaltung in Bevensen-Ebstorf haben, zumindest das kann man aus der Corona-Krise als positive Erfahrung mitnehmen, viele neue Erfahrungen im Bereich der digitalen Kommunikation gewonnen: „Wir können unsere Sitzungen weiter ausrichten, auch als Hybrid“, so Feller. Hybrid bedeutet, dass die politischen Vertreter im Saal präsent seien oder sich von zu Hause aus über ihren Computer zuschalten können: „Wir haben auch in unserem Ratssaal entsprechende Technik.“ Die Erfahrungen kommen auch der Arbeit der Verwaltung im Home Office zugute: „Viele unserer Mitarbeiter arbeiten derzeit so.“ Die Technik ermögliche aber auch, wertvolle Mitarbeiter, die sich räumlich verändern und umziehen wollten, nicht zu verlieren: „Dann können wir ebenfalls Home Office anbieten. Wir haben viel dazugelernt.“ Michael Michalzik

Foto 1 (Michalzik): Bad Bevensen verfügt über eine starke touristische Infrastruktur, unter anderem seinen Park.

Foto 2 (Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf): Samtgemeindebürgermeister Martin Feller.