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Grüne zum Geothermie-Aus in Bad Bevensen: "CDU und FDP/Großmann-Gruppe setzen auf Stillstand statt Fortschritt"

  • Subtitle: Bad Bevensen

Bad Bevensen. Zum jüngsten mit einer Einstimmen-Mehrheit im Rat der Stadt Bad Bevensen beschlossenen Aus für das dortige Geothermie-Projekt (UEN berichteten) nehmen Bündnis 90/Die Grünen Stellung: 

"Mit großer Enttäuschung nehmen wir zur Kenntnis, dass die CDU und die FDP/Großmann-Gruppe im Rat der Stadt Bad Bevensen das wegweisende Geothermie-Projekt vorerst gestoppt haben. Diese Entscheidung ist ein klarer Rückschritt für die klimafreundliche und nachhaltige Energiezukunft unserer Region.

Nach monatelanger Arbeit, intensiven Diskussionen und erheblichen Investitionen in die Planung wird eine einmalige Chance, Bad Bevensen als Vorreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien zu positionieren, leichtfertig verspielt. Statt mutig in die Zukunft zu gehen, setzt die Ratsmehrheit auf den Status quo und nimmt damit die steigenden Energiepreise und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern billigend in Kauf.

'Die Entscheidung gegen das Geothermie-Projekt ist rückwärtsgewandt und kurzsichtig', so Pascal Leddin, Landtagsabgeordneter der Grünen für Uelzen. 'Die Region hätte mit diesem Projekt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und unabhängigen Energieversorgung machen können. Jetzt wird eine wertvolle Chance vertan, während andere bereits erfolgreich in die Geothermie investieren und von den Vorteilen profitieren werden. Dass das Land Niedersachsen bereit gewesen wäre, 90 % des finanziellen Risikos zu übernehmen, macht diese Entscheidung umso unverständlicher.'

Die Argumentation der CDU und FDP/Großmann-Gruppe, die hohen Investitionskosten seien nicht tragbar, zeugt von mangelndem Weitblick. Investitionen in erneuerbare Energien erfordern Mut und Engagement, doch sie sind ein entscheidender Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung künftiger Generationen. Zudem hätte das Projekt langfristig enorme wirtschaftliche Potenziale geboten – von geringeren Energiekosten für die Bürgerinnen und Bürger bis hin zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region.

Es ist bedauerlich, dass eine denkbar knappe Entscheidung von 13 zu 12 Stimmen das Aus für dieses zukunftsweisende Projekt bedeutet. 'Wir werden uns weiterhin für innovative Energielösungen einsetzen und die Debatte über nachhaltige Energieversorgung in unserer Region nicht aufgeben', betont Katja Schaefer-Andrae, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Bad Bevensen.

'Es ist rational nicht nachvollziehbar, warum dem Wunsch der potentiellen neuen Gesellschafter nach etwas mehr Prüfzeit nicht stattgegeben wurde. Während sich Europa und die Welt über den Austritt Amerikas aus dem Pariser Klima-Abkommen entsetzt, wickelt man in Bad Bevensen die gemeinsam gegründete Gesellschaft für Erneuerbare Energien ab. Es ist nicht zu fassen.

Wir fordern die Ratsmehrheit auf, den Blick nach vorn zu richten und gemeinsam mit uns nach Wegen zu suchen, wie Bad Bevensen als Standort für erneuerbare Energien gestärkt werden kann. Die Tür zur Geothermie darf nicht für immer geschlossen werden – die Zukunft unserer Region erfordert nachhaltige Lösungen und verantwortungsvolles Handeln.'"

Foto: Landtag