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Rauchhaus Oldenstadt: Reetdach wird wieder in Schuss gebracht

  • Subtitle: Oldenstadt

Oldenstadt. Das Reetdach des Rauchhauses in Oldenstadt wird derzeit ausgebessert. Spezialisierte Dachdecker befreien das Dach von Moos, entfernen Flechten, stopfen Ausspülungen, glätten die Fläche und stärken die Befestigungen. Auch kleine Löcher, die vom Marder stammen, werden repariert. Mit Abschluss der Maßnahme wird eine weitere Lebensdauer des Daches mit bis zu 15 Jahren prognostiziert.

Das Rauchhaus wurde 1986 am jetzigen Standort wiedererrichtet. Das Dach ist damit bereits 37 Jahre alt. Die Lebensdauer eines Reetdaches wird mit 25 bis 40 Jahren beschrieben. Stimmt die Vorhersage, würde das Rauchhaus-Dach rund 52 Jahre halten. „Dies spricht für eine sorgfältige handwerkliche Ausführung und gutes Material“, erklärt Andre Schlothane, Betriebsleiter Gebäudewirtschaft der Hansestadt Uelzen.

Betrieben wird das Haus in Oldenstadt mit großem Engagement von der Förderinitiative Rauchhaus. Auch der Angelsportverein „Stip in“ kümmert sich um das Gebäude. Das Rauchhaus wird auch für private Feiern vermietet.

Gut zu wissen: Das Rauchhaus wurde 1736 als Zweiständerhaus in Hanstedt I errichtet. Abgerissen wurde es 1971 und am Oldenstädter See von der Förderinitiative wiedererrichtet.

Das Rauchhaus war eine Bauernhausform, in der Wohnbereich und Stallungen unter einem Dach vereint waren. Diese Häuser hatten früher keinen Schornstein. Der Rauch des offenen Feuers erfüllte stets das Gebäudeinnere. Der Abzug des Rauches war durch das Dielentor, die Eulenlöcher im Giebel sowie undichten Stellen im Reetdach möglich. Durch den Rauch wurde Gebälk konserviert und ebenso, wie das auf dem Dachboden gelagerte Getreide, schädlingsfrei gehalten. Auch Lebensmittel wie z. B. Schinken oder Wurst wurden so lange haltbar gemacht.

Foto (Hansestadt Uelzen): Das Reetdach des Rauchhauses wird von Moos befreit und an einigen Stellen ausgebessert. Die Frischekur sieht man deutlich.