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Aldi will die erst 20 Jahre alte Filiale für größeren Neubau in der Lüneburger Straße abreißen - Standort Nordallee soll aufgegeben werden

  • Subtitle: Uelzen

Von Michael Michalzik

Uelzen. Die Firma Aldi beabsichtigt, ihr knapp 20 Jahre altes Gebäude in der Lüneburger Straße abzureißen und an gleicher Stelle einen Neubau mit mehr Ladenfläche zu errichten. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses stieß dieser Plan nicht nur auf Gegenliebe: „Es ist unverantwortlich, ein nur 20 Jahre altes Gebäude abzureißen“, kritisierte Christian Mocek (CDU) scharf. Das habe mit Nachhaltigkeit nichts zu tun. Entsprechend sprach sich das Gremium mit neun Für- und einer Gegenstimme für das Aldi-Projekt aus. Die endgültige Entscheidung trifft der Verwaltungsausschuss heute Abend in seiner nichtöffentlichen Sitzung.

Zum Hintergrund: Aldi will sein Filialnetz in Uelzen umstrukturieren. 2017 war die Filiale Bohldamm mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche in das Marktcenter mit 1.200 Quadratmetern Verkaufsfläche verlagert worden. Mit dem Abbruch des bestehenden Markts in der Lüneburger Straße mit derzeit 700 Quadratmetern Verkaufsfläche und dem Neubau eines Markts mit 1.270 Quadratmetern Verkaufsfläche soll die betriebswirtschaftliche Grundlage geschaffen werden, den jetzigen dritten Filialstandort in der Nordallee mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche aufzugeben. Die Verkaufsflächen insgesamt werden demnach nicht erhöht, aber auf zwei statt bisher drei Standorte verteilt, so die Verwaltung.

Die Planung entspricht der Leitlinie des Einzelhandelskonzepts der Hansestadt Uelzen, da ein Beitrag zur Schaffung dauerhaft tragfähiger und stadtverträglicher Strukturen zur flächendeckenden Nahversorgung der Bevölkerung geleistet wird: Das vom Rat der Hansestadt Uelzen im Juni 2016 beschlossene Einzelhandelskonzept stuft den Standort Lüneburger Straße als so genannten Nahversorgungsstandort ein. Diese in städtebaulich integrierten Lagen befindlichen Märkte sollen laut Einzelhandelskonzept eine flächendeckende Nahversorgung sichern. Darüber hinaus besteht für diese Märkte die Möglichkeit einer angemessenen Weiterentwicklung.

Aldi plant nach eigenem Bekunden, im Obergeschoss auch Wohnraum zu schaffen. Auch das sah Christian Mocek kritisch und erinnerte an die Zusage von Lidl, seinerzeit ebenfalls über dem neuen Markt Wohnungen zu bauen: „Und es ist nichts passiert. War sagt uns, dass es diesmal etwas wird?“

Discounter Aldi soll bei seinem Neubau in der Lüneburger Straße verpflichtet werden, das Dach des Neubaus zu begrünen und 50 Prozent der Dachfläche für Solarflächen zu nutzen. Ausschuss-Vorsitzender Hans-Jürgen Heuer gab der Verwaltung noch mit auf den Weg, die Einrichtung einer E-Ladeinfrastruktur umsetzen zu lassen.

Foto: Michalzik